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nachDRUCK # 5

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CD-Besprechung

Wagner, Gluck





Auf eine Grammy-würdige Doppel-CD (Oehms Classics) soll hier kurz verwiesen sein...

Im letzten Jahr kam es zur Studioaufnahme von Wagners/Glucks Iphigenia in Aulis - einer Gemeinschaftsproduktion von Deutschlandradio, dem WDR und dem Musikforum Köln. Hätte die Box noch "rechtzeitig" im (vollständigen!) Wagnerjahr marktmäßig angeboten werden können, wäre ihr - nach unseren bisherigen Recherchen über Feedbacks allgemein und im Besonderen - ihre so relative Unbeachtetheit vielleicht erspart geblieben; so muss also jetzt (und viel zu spät!!) auf ihre Sensationalität nachträglich abgehoben werden; also:

Richard Wagner war von 1843 bis zu seiner steckbrieflichen 1849er Verfolgung Hofkapellmeister in Dresden. In die Zeit fielen z.B. seine beiden Uraufführungen von Holländer und Tannhäuser; und er beschäftigte sich mit den ersten Textentwürfen zu den Meistersingern und zum Tristan und zu Siegfrieds Tod (den er später zur Götterdämmerung umfunktionierte) - außerdem ließ er die Arbeit an dem Lohengrin zugunsten seiner eigenen "Bearbeitung von Christoph Willibald Glucks Tragédie-opéra 'Iphigénie en Aulide'" vorübergehend schleifen.

Im superb geschriebenen und lektorierten Booklet zu den 2 CDs wird daher der Musikhistoriker und -wissenschaftler Helmut Kirchmeyer aus einer 1972er Veröffentlichung themennah zitiert: "Von Glucks Musikdrama jedenfalls war nicht mehr viel übrig geblieben, kaum ein Takt fand sich noch, den Wagner nicht nach eigenem Empfinden übermalt hätte."

Wagner führte die Gluck'sche Nummernoper ad absurdum, um ihr "ausgleichend" so eine Art von szenischer Struktur auf seine Weise zu verpassen. "Dass für ihn", schreibt der jetzt diese Iphigenia dirigiert habende Christoph Spering, "die klangliche Umsetzung im historischen Sinne nicht vorrangig war, klingt wirklich an vielen Stellen an, an denen es 'wie Wagner' klingt, obwohl die Harmonik reinster Gluck ist."

Zirka ein Viertel der ursprünglichen Besetzung (Dramen-Personal) wurde vom Dichterkomponisten weggestrichen, das Orchester vergrößert, nahtlose Übergänge zwischen den Einzel- und Ensembleszenen geschaffen...

Mit gleich drei der derzeit hochgehandeltsten GesangssolistInnen (nicht nur im Wagnerfach) kann diese Referenz-Einspielung trumpfen: Camilla Nylund, Michelle Breedt und Christian Elsner!

Das Neue Orchester hört sich, auch bei aller Aufgestocktheit seines eigentlich viel sparsameren Instrumentariums, transparent und dennoch kraftvoll an. Alles scheint (wohl dosiert) zu "fließen"; es gibt keinen Brei. Auch der Gesang vom Chorus Musicus Köln klingt relativ unabgehoben; seine Textverständlichkeit bedarf des absoluten Extralobs!

Eine Entdeckung sondergleichen.




Bewertung:    



Andre Sokolowski - 3. Mai 2014
ID 7796
IPHIGENIA IN AULIS
Iphigenia ... Camilla Nylund
Klytämnestra ... Michelle Breedt
Achilles ... Christian Elsner
Agamemnon ... Oliver Zwarg
Kalchas ... Raimund Nolte
Artemis ... Mirjam Engel
Patroklus, Anführer ... Richard Logiewa
Arcas ... Thilo Dahlmann
Chorus Musicus Köln
Das Neue Orchester
Dirigent: Christoph Spering
Eingespielt auf romantischem Instrumentarium um 1840 - Stimmton: 437'
(P) 2013 Deutschlandradio / WDR / Musikforum
OEHMS CLASSICS OC 953 | 2 CDs


http://www.oehmsclassics.de


http://www.andre-sokolowski.de

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= schon gut


= geht so


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