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DVD-Besprechung

Noch einmal

Leonard

Bernstein





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Nun ist die dritte Box mit Leonard Bernsteins Young People‘s Concerts erschienen. Damit ist die Edition der legendären Fernsehsendungen aus den späten 50er bis zu den frühen 70er Jahren komplett. Die 18 Folgen dieser letzten Kollektion von 7 DVDs oder 4 Blu-ray Discs enthalten, wie die vorausgegangenen, Lektionen über einzelne Komponisten, übergreifende Themen der Musikgeschichte und -theorie sowie Konzerte junger Künstler. Im einzelnen beschäftigen sich die Komponistenporträts mit Beethoven, Franz Liszt, Richard Strauss, Paul Hindemith, Charles Ives, einmal mehr mit Aaron Copland, mit Gustav Holst und seinem populärsten Werk, den Planets. Übrigens ist Leonard Bernstein ein gutes Beispiel für eine Universalität, die den aktuellen Europa-Taumel in seine Schranken weist. Die nordamerikanische Kultur besteht nicht nur aus Madonna, und Charles Ives stellt keinen Widerspruch zu Paul Hindemith dar. Der Spott über die angebliche Unbildung der Amerikaner ist ein lang anhaltender Topos. Eher müssten sich jene Europäer der Überheblichkeit und der Ignoranz zeihen, für die Ives oder Copland keine geläufigen Namen sind. Leonard Bernstein kannte ihre Bedeutung und ihre Eigenart ebenso wie die von Bach und Beethoven, und wenn an ihm etwas amerikanisch war, dann ist es die unprätentiöse Art, in der er jungen Menschen das Verständnis von Musik beibrachte. Auf jeden Fall ist seine Haltung und seine Ausstrahlung eine sehr andere als die von, sagen wir, Christian Thielemann.

Neben den Komponisten, denen eine ganze Sendung gewidmet ist – Bach etwa bringt Bernstein seinem Publikum durch Bearbeitungen nahe, die dessen Werke erfahren haben –, kommen andere unter einem bestimmten Gesichtspunkt vor, etwa George Gershwin, Ernest Bloch und Manuel de Falla, die der zeitweilige Wohnort Paris verbindet. Am Beipiel von Richard Strauss‘ Don Quixote erklärt Bernstein den Charakter von Variationen. An Respighis Pini di Roma erläutert er die einzelnen Instrumente des Orchesters und nähert sich damit dem didaktischen Ziel von Benjamin Brittens The Young Person’s Guide to the Orchestra.

*

Der SWR hat eben einen neuen Intendanten gewählt. Eine Anregung zum Start: Wie wäre es, wenn er sich Leonard Bernsteins Young People‘s Concerts fürs Fernsehen zum Vorbild nähme und nicht die dreihundertsechsundsiebzigste Talk Show oder die neueste Quizsendung? Man darf ja träumen.



Thomas Rothschild – 30. Mai 2019
ID 11449
Link zur DVD
https://www.naxos.de/neuheiten/0814337017873/


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Leonard Bernstein Young People´s Concerts, Vol. 1



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