Trio mit
Prominenz
|
|
Bewertung:
Es mag ungerecht sein, aber Kontrabassisten stehen nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Jazzenthusiasten kennen natürlich ihre Namen von Charles Mingus bis Oscar Pettiford, von Ron Carter bis Charlie Haden, von Niels-Henning Ørsted Pedersen bis Eberhard Weber. Aber einer breiteren Öffentlichkeit, die wenigstens ein paar Pianisten, Trompeter oder Saxophonisten nennen kann, gilt der Kontrabass immer noch als Begleitinstrument. Zu Unrecht.
Martin Wind, Jahrgang 1968, zählt zum festen Bestand der aktuellen deutschen Kontrabassisten. Mit dem um eine Generation älteren Gitarristen Philip Catherine und dem um eineinhalb Generationen älteren Flügelhornisten Ack van Rooyen bildet er ein Trio, das sich über einen Mangel an Prominenz nicht beklagen kann. Was die drei unter dem Titel White Noise – auf gut Deutsch: Weißes Rauschen – vorlegen, besticht durch die Einzelleistungen der drei Spitzenmusiker ebenso wie durch deren Zusammenspiel nach einer Solo-Introduktion des Bassisten im ersten Stück Canter. Wind und van Rooyen haben die Hälfte der Kompositionen beigesteuert, die übrigen vier stammen von Kenny Wheeler, Cole Porter, Jimmy Van Heusen und Jule Styne. Man höre sich Winds Titel "The Dream" an, über dessen Thema der Komponist, Catherine und van Rooyen tatsächlich zu träumen scheinen. Überhaupt liegen ihnen besinnliche Töne und Phrasen mehr als Tempo und Drive, obwohl auch die, etwa in Cole Porters Standard "Everything I Love", nicht zu kurz kommen.
Thomas Rothschild – 28. August 2020 ID 12419
CD-Link zu
Martin Wind
Post an Dr. Thomas Rothschild
CD
ROTHSCHILDS KOLUMNEN
Hat Ihnen der Beitrag gefallen?
Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!
Vielen Dank.
|
|
|
Anzeigen:
Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN
Rothschilds Kolumnen
BALLETT | PERFORMANCE | TANZTHEATER
CASTORFOPERN
CD / DVD
INTERVIEWS
KONZERTKRITIKEN
LEUTE
NEUE MUSIK
PREMIERENKRITIKEN
ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski
= nicht zu toppen
= schon gut
= geht so
= na ja
= katastrophal
|