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CD-Kritik

Kampfansage an

kapitalistische

oder religiöse

Allmacht





Bewertung:    



Wave-Gitarren, krachender Elektro-Rock und stampfende Rhythmen treffen auf Gesellschaftskritik. Der Albumtitel No Gods No Masters erinnert an einen anarchistischen Slogan. Nach Strange Little Birds (2016) legt die Alternative-Rock-Band GARBAGE um die charismatische Sängerin Shirley Manson und Schlagzeuger und Nirvana-Produzenten-Legende Butch Vig das siebte Album vor. Die heute in L.A. lebende gebürtige Schottin Manson inspirierte laut eigener Aussage die religiöse Bedeutung der Zahl Sieben. So zieht sie in Interviews zum neuen Album Analogien zu den sieben Leiden Marias oder den sieben Todsünden respektive Tugenden.

GARBAGE (selbstironisch für „Müll“) besteht schon ein Vierteljahrhundert nach dem Debüt in Originalbesetzung. Das Quartett komplettieren die beiden Gitarristen Duke Erikson und Steve Marker. 2016 und 2018 konnte ich sie noch live bewundern. Als Co-Produzent war Mansons Ehemann Billy Bush mit im Boot. Die Band feilte seit 2018 an den Songs.

No Gods No Masters ist vom politischen und gesellschaftlichen Klima in den USA inspiriert. Im E-Gitarren getriebenen Opener The Men Who Rule The World emanzipiert sich die heute 54jährige Sängerin Manson von kapitalistischer Kurzsicht. Sie klagt voll unterkühlter Verve patriarchale Strukturen und Rassismus an. Auch The Creeps birgt schmissig herbe Rock-Momente. Hier beschäftigen sich die Lyrics introspektiv mit dem eigenen Bewusstsein. In der Pop-Ballade Waiting for God untermalt eine sphärische Soundkulisse einen zur Verzweiflung bringenden Weltzustand, während der Schöpfer auf sich warten lässt. Auch Godhead verhandelt aggressiv aber eingängig eine zunehmende alarmierende gesellschaftliche Entwicklung: „Call me a bitch/ I'm a terrorist/ If I had a dick/ Would you blow it?" In A Woman Destroyed werden artifiziell Rachegedanken fantasiert. Das lässig experimentelle Anonymous XXX wartet mit fanfarenartigen Synth-Bläsern auf. Das sphärische This City Will Kill You schließt das Album dann nach knapp 50 Minuten laszive bedrohlich ab.

Zugegebenermaßen erscheinen die Kirchen- und Kapitalismuskritik gewollt grobschlächtig. No Gods No Masters bietet jedoch auch stimmlich gewohnt gekonnt facettenreich brodelnden Alternative-Elektro-Rock. Soundspielereien, TripHop-Elemente, stilistische Brüche und Effekte sorgen insgesamt für ein atmosphärisch abwechslungsreiches Hörvergnügen.


Ansgar Skoda - 16. Juni 2021
ID 12976
https://www.garbage.com/


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