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Roman

Musikerroman





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Frank Rebitschek (Wolfsalarm, 2016; Feuerreiter, 2017; Haldenblut, 2018) hat jetzt einen autobiografisch angehauchten Musikerroman geschrieben – auch wenn Rebitschek selbst kein Pianist ist: „Zwar bin ich ein Sänger, aber diese Berufsgruppe und vor allem ihre Marotten erschienen mir zu übersichtlich und nachgerade langweilig. Vielleicht wäre ich gern ein Pianist geworden. Ja, das wäre ich wohl. Aber meine Eltern verboten! mir Klavierunterricht und deshalb lernte ich Noten und das Spiel auf Schwarz und Weiß erst mit 22 Jahren.“ (Rebitschek 02.04.2020)

Es gibt kaum eine Verbindung zwischen seiner dreiteiligen Kyfhäuser-Reihe [s.o.] und diesem 670 Seiten starken Werk, bespickt mit Musik- und Zeitgeschichte, abgesehen von dem Gastauftritt des Graureihers (Insider-Info für Rebitschek-Kenner) und immer wieder DDR-Geschichte.

Rebitschek - nicht nur Autor, sondern auch Komponist, Sänger und Chorleiter - bezeichnet seinen Roman Die Affenkapelle selbst als sein Musiker-Credo – eine barocke Allegorie auf Musikerdasein und Gesellschaft.

Hauptfigur ist der deutsch-böhmische Pianist Anton Borowitschka, dessen Musikerbiografie eingebunden in eine deutsch-tschechische Familiensaga in zahlreichen Rückblenden geschildert wird. Einem Pendel gleich reisen wir vor und zurück in Vergangenheit und Gegenwart, betrachten die Ereignisse durch Antons Augen, wie den Mauerfall in Dresden 1989 und der Samtenen Revolution in Prag. Es ist damit auch eine Geschichte über das teilweise schwierige Verhältnis von Kunst und Politik – wenn Musikprofessor Slomka anlässlich der Geschehnisse von 1989 zu Anton sagt: „Ich bin kein politischer Mensch. Im Augenblick kann niemand die Zukunft voraus sagen und wir müssen beten, dass es zu keiner Gewalt kommt. Laß uns musizieren.“ (S.274)

Der Autor sagt dazu selbst: „Das Jubiläum des Jahres 1990 bildet die zentrale Handlungsachse; kein Wenderoman, sondern die Zeit des Nichtwissenwaswird in Deutschland und Tschechien.“ (Frank Rebitschek, 02.04.2020)

Es ist ein Roman über die Musik, die Liebe und das Leben – seinen bizarren Blüten, seinen Eitelkeiten und Schwächen. Der Titel bezieht sich daher ganz treffend auf die satirische Porzellangruppe Musizierender Affe (im Buch thematisch in einem hervorragenden Prolog aufgegriffen) aus der Meißner Manufaktur des Jahre 1753.

Dass das Leben stets groteske Züge annehmen kann, zeigt auch der Erscheinungstermin des Buches: „Fast genau vor 100 Jahren verstarben mein tschechischer Urgroßvater und seine deutsche Frau während der dritten Welle der Spanischen Grippe! Was für ein makabres Erscheinungsdatum meines Romans in Zeiten von Corona.“ (Rebitschek 02.04.2020)

Was bleibt sind abgesagte Lesereisen und ein Keller voller Bücher.

Daher sei dieses Buch auch jenen wärmstens ans Herz gelegt, die gerade jetzt mehr Muse zum Lesen haben.


Susanne Parth - 10. April 2020
ID 12154
Die Affenkapelle von Frank Rebitschek ist als Printausgabe erhältlich bei BoD oder direkt bei Frank Rebitschek und als eBook für Kindle und tolino bei Amazon bzw. Thalia.


Link zum Roman Die Affenkapelle


Post an Dr. Susanne Parth

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