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nachDRUCK # 6

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Im Dunkeln

ist gut

munkeln



Ashraf Albesh in Cellar and Secrets von Gerda König und Gitta Roser | Foto (C) Anastasia Olfert

Bewertung:    



Ehe es richtig losgeht, muss man erst mal paar Passagen aus dem hanseatischen Unter-der-Gürtellinie-Bereich eines Fips Asmussen gelauscht haben. Eine von seinen Platten läuft da grade, und abrupt - indem es urplötzlich stockdunkel ist - kratzt irgendwer barbarisch auf der schwarzen Scheibe rum und macht ihr hörerisch den Garaus.

*

Schritte... (Irgendwie klingen sie ungleich, wie als wenn da wer eines von seinen Beinen nachzieh'n würde.)

Der mit diesen Schritten, der da seitlich reinkommt und sich Richtung rechts bewegt, blendet die vor ihm Sitzenden mit seiner Taschenlampe...

Nach und nach wird Licht hinabgedimmt...

Der Syrer Ashraf Albesch - der von vorhin: "der mit diesen Schritten" - wird von einer Beinprothese aufrichtig gestützt, jetzt (jetzt erst) ist der Mann zu sehen [er war, wie so viele seiner Leidgefährten, auf der Flucht vor Krieg und Terror und gelangte übers Mittelmeer nach Deutschland; eigentlich wollte er anfänglich nach Norwegen, aber der Zufall und das Schicksal hatten es halt anders eingerichtet; nun beweist er sich als Tänzer, doch sein Traum ist Schauspieler zu werden]...

Er bemächtigt sich der Handpuppen von einem typisch deutschen Kasperletheater; Gretel, Großmutter, Krokodil, Polizist und Kasper; zwischen Kasper und dem Polizisten konstruiert er einen Dialog mit hoher und mit tiefer Stimme, auf Arabisch, die Verlautbarmachung eines klassischen und alten Obrigkeits-und-Untertanen-Grundkonflikts...

Jetzt wird die Tänzerin Charlotte Virgile mit einem Lichtspot fokussiert; sie stampft im Sitzen mit den Beinen auf, sie rastet sichtlich aus und schreit wie wild herum...

Die Zwei (Ashraf / Charlotte) haben - bis zum Stückende - nichts oder ziemlich wenig miteinander zu schaffen. (Ein echtes Manko dieses einstündgen Stücks von Gerda König / Gitta Roser, das sie Cellar and Secrets betitelten.) Er spielt dann einen Exhibitionisten, sie leckt ab und zu an ihren Füßen; beide frönen scheinbar ihren sexuellen Wünschen und Gedanken...

Und dann gibt es auch noch einen SM praktizierenden bzw. praktizieren wollenden Hausmeistertypen (Jürgen Gronert), der - genauso "abwegig" wie Ashraf & Charlotte - in die Kellergrotte runtersteigt, um dort an einem Eisenungetüm zu schrauben und zu muttern; später finden sich an ihm die schon besagten Kasperlefiguren aufgekettet, "abgewürgt", auch Ashraf baumelt schließlich eingekettet, mittendrin...

Der SM-Hausmeister verlässt als Letzter den performten Ort; er blendet die vor ihm Sitzenden (wie von ihnen eingangs und so ähnlich schon erlebt) mit seiner Taschenlampe...

Und Lied aus.




Charlotte Virgile in Cellar and Secrets | Foto (C) MEYER ORIGINALS


Ashraf Albesh in Cellar and Secrets | Foto (C) MEYER ORIGINALS


"Der künstlerische Ansatz der DIN A 13 tanzcompany (gegründet 1995) ist geprägt durch die choreografische Auseinandersetzung und Inszenierung der Bewegungsqualität „anderer Körper“. Das Ensembles hinterfragt Sehgewohnheiten und Norm-ideale des zeitgenössischen Tanzes und bereichert ihn durch neue Impulse. Die künstlerischen Projekte der DIN A 13 tanzcompany stehen stellvertretend für die Diversität als zentralen Leitbegriff für die künftige Gesellschaftsentwicklung." (Quelle: din-a13.de)


Andre Sokolowski - 10. Dezember 2018
ID 11095
CELLAR AND SECRETS (tANZfAKtUR, 09.12.2018)
Künstlerische Leitung: Gerda König
Choreographie/Konzept: Gerda König und Gitta Roser
Tanz: Ashraf Albesh und Charlotte Virgile
Musik: Frank Schulte
Bühnenbild: Jürgen Gronert
Kostüme: Thomas Wien-Pegelow
Licht/Lichtgestaltung: Gerd Weidig
Produktionsleitung: Anastasia Olfert
Premiere war am 9. Dezember 2018.
Weitere Termine: 10., 12.12.2018
Eine Produktion der DIN A 13 tanzcompany im Rahmen des tanz.tausch festivals


tANZfAKtUR
Siegburger Straße 233 w
50679 Köln


Weitere Infos siehe auch: http://www.din-a13.de


http://www.andre-sokolowski.de

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