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Rosinenpicken (415)

Der Kommissar

und die

Schokoladen-

Igel



Das Versprechen am Theater der Keller | Foto (C) MEYER ORIGINALS

Bewertung:    



Heinz Rühmann und Gert Fröbe sind die beiden Antipoden in Es geschah am hellichten Tag (1958), einem schweizerischen Kriminalfilm, der (nach einer Drehbuchvorlage von Friedrich Dürrenmatt) entstand. Ein Kommissar jagt einen Kindesmörder; und bevor der Täter dann zum x-ten Male zuschlägt, wird er vom Ermittler rechtzeitig noch überführt - Rühmann bedient sich allerdings zu dem Behuf eines lebendig-leibhaftigen Köders: eines kleinen Mädchens, das der Fröbe zwischenzeitlich auch schon wieder auf dem Kieker hatte; Fröbe tappt in diese Falle, und der Serienmörderspuk geriet von da ab in Vergessenheit.

Dem Dürrenmatt gefiel die Schlusslösung des Krimis nicht, und er verfasste diesbezüglich Das Versprechen, den Roman zum Film...




"Ein Mord an einem Mädchen. Ein Dorf in Lynchjustiz-Stimmung. Und ein Polizist, der den Eltern des Kindes verspricht, nicht eher zu ruhen bis der wahre Mörder gefunden ist.

Kommissar Matthäi versucht, mit brillanter Logik den Fall zu lösen, und wird dabei selbst an den Rand des Wahnsinns getrieben. Das Gute siegt nicht zwangsläufig. Der Wirklichkeit ist mit Logik allein nicht beizukommen."


(Quelle: Theater der Keller)



Denn (Stichwort Logik): Es kommt völlig anders als man denkt - der Kindesmörder tut, bevor man ihn noch überführen und ergreifen kann, tödlich verkehrsunfallen und entkommt dann sozusagen seiner hochverdienten und gerechten Strafe. Pech halt für die Polizei.

*

Das Stück zum Buch zum Film (Fassung von Regisseur Heinz Simon Keller sowie Guido Rademachers) kommt gediegen und unreißerisch daher.

Schauspieler Gerhard Roiß entwickelt "seinen" Kommissar vom Rollen-Anfangsstadium eines kurz vor seiner Pensionierung stehenden und nach Jordanien in die Kriminal-Entwicklungshilfe abgeschobenen Schweizer Beamten bis zum Rollen-Schlussfanal eines an sich und seinen ehrgeizigen "Anglermethoden" (die ja leider, wegen dieses blöden Zufalls, nicht gefruchtet haben sollten) gänzlich gescheiterten Menschenwracks sehr konsequent und über alle Maßen glaubwürdig.

Arg nervig allerdings: die als Erinnyen-Trio randagierenden Rosana Cleve, Lena Gudrian und Raphaela Kiczka, die so "innere Stimmen" von den Kindesopfern, Opfermüttern lyrisch überhöht dann abzuflüstern oder aufzusagen haben.

Bühnenadaptionen von Romanen oder Filmen gehen übrigens dann oftmals in die Hose - besser als die Vorlagen werden sie (meistens) nicht.




Das Versprechen am Theater der Keller | Foto (C) MEYER ORIGINALS

Andre Sokolowski - 25. März 2017
ID 9934
DAS VERSPRECHEN (Theater der Keller, 24.03.2017)
Inszenierung: Heinz Simon Keller
Bühne und Kostüme: Petra Maria Wirth
Musik: Frank Schulte
Film: Marie-Claire Delarber
Mit: Rosana Cleve, Lena Gudrian, Raphaela Kiczka, Angelika Klemusch, Jonas Müller-Liljeström, Gerhard Roiß, Frank Casali u.a.
Premiere war am 15. Januar 2015:
Weiterer Termin: 13.05.2017


Weitere Infos siehe auch: http://www.theater-der-keller.de


http://www.andre-sokolowski.de

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