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Rosinenpicken (412)

"Ich weiß nicht,

was soll es

bedeuten"



GESPENSTER am
Deutschen Theater Berlin


Emil Krupa-Krupinski: Loreley, 1899 | Bildquelle: Wikipedia

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Wenn Regisseure ihrem ungestümen Spieltrieb folgen, ist das i.d.R. eine gute Sache. Wenn sie dann auch noch ganz großgestalterisch (im nahen Wortsinn) Bühnenbildneraufgaben bewältigen, ist das im Grunde auch nicht schlecht. Sebastian Hartmann - ehemaliger Theateraufmischer am Schauspiel Leipzig (unter seiner fünfjährigen Intendanz hieß jenes Haus Centraltheater) - wurde vom DT Berlin in diesen zwei Funktionen für Gespenster kostenpflichtig einbestellt und - - scheiterte, sowohl als auch, mit seinem eigenwilligen Projekt.

*

Es war mir leider nicht vergönnt, einen rotfadigen Extrakt aus seiner Durcheinandermischung von diversen Stück- und Textpartikeln aus Strindbergs Die Gespenstersonate, Ibsens Gespenster und Heines Deutschland. Ein Wintermärchen zu erkennen. Die neun Ausführenden (7 Schauspieler, 2 Musiker), in dunkelnordisch anzusehenden (Gespenster-)Kostümen von Designerin Adriana Braga Peretzki steckend und sich innerhalb der hochnervösest projizierten Videolandschaften von Tilo Baumgärtel bewegend, waren größtenteils als Vater-Mutter-Tochter-Sohn-Spielende wahrnehmbar; highlightartig wurde man (mehrfach) Augenzeuge, dass der Sohn die Mutter fickte oder dass die Tochter ihren Vater masturbierte - beides als Brachialindizien für ein höchstwomöglich in den beiden Skandinavierstücken insgeheim vorhandenes Inzestgeschehen dienend; ja, man müsste sich die O-Texte der Werke in der Tat dann nochmal gründlich vornehmen, um mit dem Edding das Entsprechende gelb (oder rot, noch besser) zu markieren, also dass man es dann gleich beim nächsten Lesen eindeutig begreift...

Am Anfang und am Schluss wurde etwas auf Englisch vorgekräht; darauf oder davor vermeinte ich dann die vermeintlichen Zitate Heines bruchstückhaft gehört zu haben. Oder doch nicht? ("Ich weiß nicht, was soll es bedeuten" fiel mir ganz spontan die Loreleygedicht-Zeile so nebenbei dann ein.)

Und letztlich hatte ich dann überhaupt nicht keine Lust mehr, mich mit all dem wüsten Kram noch länger rein gedanklich zu befassen; und wozu auch?!

* *

Sinnlos zum Fenster rausgeschmiss'nes DT-Geld.

Andre Sokolowski - 26. Februar 2017
ID 9873
GESPENSTER (Deutsches Theater Berlin, 25.02.2017)Regie und Bühne: Sebastian Hartmann
Kostüme: Adriana Braga Peretzki
Musik: Ben Hartmann und Philipp Thimm
Video und Licht: Rainer Casper
Videoanimation: Tilo Baumgärtel
Dramaturgie: Claus Caesar
Mit: Edgar Eckert, Felix Goeser, Gabriele Heinz, Markwart Müller-Elmau, Linda Pöppel, Katrin Wichmann und Almut Zilcher sowie Ben Hartmann und Philipp Thimm (Live-Musik)
Premiere war am 24. Februar 2017.
Weitere Termine: 28.02. / 05., 12., 26.03.2017


Weitere Infos siehe auch: http://www.deutschestheater.de


http://www.andre-sokolowski.de

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