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Zur Kenntnis genommen

19. Oktober 2013 - Medienpremiere im Stage Theater des Westens

GEFÄHRTEN

nach dem Jugendbuch WAR HORSE von Michael Morpurgo / deutsche Bühnenfassung: John von Düffel




Im Westen was Neues

Joey, Topthorn und Coco heißen die Pferde in dem Jugendbuch War Horse von Michael Morpurgo - das war und ist ein Bestseller, den es seit über 30 Jahren gibt. Ja und nicht nur heranwachsenden Mädchen, die es ja bekannter Maßen ganz bevorzugt zu den Pferden und zu den Geschichten von heranwachsenden Mädchen mit so Pferden zieht, hatte und hat es War Horse angetan; auch Jungen schmökerten und schmökern immer wieder gern in ihm. Seit Morpurgo die Bühnenversion seines Buches am National Theatre zum ersten Mal gesehen hatte, träumte ihm, "dass diese so außergewöhnliche Produktion in Berlin, in Paris, in Brüssel und in London spielt. Die Geschichte handelt natürlich in erster Linie von einem Pferd, einem Jungen und ihrer besonderen Beziehung zueinander. Aber mir ging es um viel mehr, ich wollte einen Weg finden, über den Ersten Weltkrieg zu erzählen und zwar nicht aus einem nationalen Blickwinkel, sonderen eine universelle Darstellung des Leids schaffen, in diesem Krieg und in allen anderen Kriegen."

Steven Spielberg hatte das (s.o.) bereits in ungefähr verstanden und 2011 "seine" Gefährten hollywoodmäßig zur Diskussion gestellt. Das ist dann auch der vorerst endgültige Titel, womit nunmehr - im Stage Theater des Westens - jene deutschsprachige Erstaufführung, die wir gestern Abend in einer Extra-Vorstellung als sog. Medien-Premiere vorab zur Kenntnis nehmen konnten, nach Berlin geraten war.




Das ist Michael Morpurgo, der Autor von War Horse - Foto (C) Marc Douet



Das Stage-Unternehmen, das dann eigentlich als eine Art von Hauptbesorger für landauf-landab bemüht gemachte Musicals bekannt sein dürfte, ist ein ungewohntes Wagnis eingegangen: Erstmals wuchtet es ein Sprechtheater-Stück (mit filmkulissigen Musikeinsprengseln Adrian Suttons und 14 Songs, die rührselhaft Jan Alexander Tomsic vorträgt, aufgelockert) auf die kommerzielle Bühne und hofft nun, dass sich mit ihm auch jede Menge Geld verdienen lassen könnte - ob es nur bei einem Wunsch bleibt, wird sich in den nächsten Jahren noch herausstellen; aber gewagt ist es dann schon, über zwei Stunden lang den Ersten Weltkrieg sozusagen als bebilderte sowie zerquasselte Revue den Leuten anzubieten, zuzumuten; je nachdem.

Vielleicht würde - nur so am Rande angemerkt - zur unterhaltenden Beschäftigung mit Krieg und Frieden so ein neuerlicher Blick in die Remarque-Schwarte Im Westen nichts Neues (hätte sicher auch ein gutes Musical ergeben!) ausgereicht haben; man muss ja so was nicht auch noch verseichten und verkindlichen.

Auf jeden Fall hatte die Stage für John von Düffel, der zuletzt als Dramaturg des Deutschen Theaters Berlin seriöse in den Zeilen stand, eine verlockend-lukrative Brot- und Honorararbeit zu bieten; und von Düffel übersetzte also die Gefährten aus dem Englischen ins Deutsche.




Das ist John von Düffel, der die deutsche Bühnenfassung zu War Horse schrieb - Foto (C) Katja von Düffel



Heinz Hoenig, der in den Gefährten den Vater des Jungen (Philipp Lind) spielt und mit diesem sein Comeback als Bühnenschauspieler erfolgen lässt, erklärt in einem Interview das Wunder von Pferde-Puppen: "Nein! Das eigentliche Wunder ist, dass man auf der Bühne gar keine Puppen mehr sieht. Das Fohlen und das starke große Pferd: Die werden beide in Deinem Kopf zu echten Pferden. Da komm auch ich ins Staunen! Es ist unglaublich. Die Bewegungen dieser Pferde sind perfekt. Man nimmt die Puppenspieler gar nicht mehr wahr. Man sieht nur noch echte Pferde. Ich kenn mich da ein bisschen aus, mit der Bewegung von Pferden. Da kann ich etwas mitsprechen. Es ist wirklich ein großes Theaterwunder."

Stimmt. Das macht Gefährten wohl auch ausschließlich besuchenswert. Etwas fürs Auge sozusagen und - die leidgeprüfte Seele.

Basil Jones und Adrian Kohler haben sich die Pferde-Puppen ausgedacht. Es sind die mittlerweile legendären Pferde der südafrikanischen Handspring Puppet Company! Jedes Einzelexemplar wurde demnach "in Handarbeit in Kapstadt hergestellt." Sie sind aus Holz, Rattan und Leder; ihr Rücken aus Aluminium. Ein Dutzend Puppenspieler (= Puppeteers) tut dann die Konstruktionen verlebendigen.

Das sieht schon toll aus!!!




Szene aus Gefährten - Foto (C) Stage Entertainment



Bewertung der Pferde-Puppen:    


Andre Sokolowski - 20. Oktober 2013
ID 7283
GEFÄHRTEN (Theater des Westens, Berlin | 19.10.2013)
Original Direction: Marianne Elliott and Tom Morris
Sets, Costumes and Drawings: Rae Smith
Director of Movement and Horse Choreography: Toby Sedgwick
Regie in Berlin: Polly Findlay
Puppetry Director in Berlin: Merwyn Millar
Besetzung:
Joey als Fohlen ... Kristi Hughes, Christian Miebach und Philipp Romann
Joey Head ... Timo Radünz
Joey Heart ... Sebastian Römer
Joey Hind ... Richard Krutzsch
Topthorn Head ... Tobias Roloff
Topthorn Heart ... Ryan Reid
Topthorn Hind ... Ben Cox
Coco Head ... Markus Schabbing
Coco Heart ... Roberto Olvera
Coco Hind ... Stephan Witzlinger
Der Sänger ... Jan Alexander Tomsic
Albert Narracott ... Philipp Lind
Ted Narracott ... Heinz Hoenig
Rose Narracott ... Silke Geertz
Arthur Narracott ... Peter Kaempfe
Billy Narracott ... Matthias Renger
u.v.a.
(Offizielle) Premiere ist am 20. Oktober 2013
The National Theatre of Great Britain Production - War Horse


Weitere Infos siehe auch: http://www.stage-entertainment.de/musicals-shows/gefaehrten-berlin.html


http://www.andre-sokolowski.de



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