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Feuilleton

Theaterkapelle Berlin, 22. Juli 2006

PRINZESSINNENDRAMEN

von Elfriede Jelinek

Vollbluttheater


...und plötzlich wird auch ER zu einer der Prinzessinnen: Tobias Wuttke (vormalig Schneewittchenjäger) - hinter ihm die amazonengleiche Katja Schreier (Vormals-Rosamunde), die ihm mit den andern zwei Prinzessinnen soeben erst die Hoden abgesäbelt hat / Foto (C) Burchard


Elfriede Jelinek ist eine Seherin. Im ganz Besonderen besehen ist sie eine Frauenseherin. Sie sieht was ist, besonders Frauen: sie. Ja, es ist ihr Geschlecht, mit ihm ist sie im Bilde, kennt es wie kein zweites, es ist schlicht und einfach: ihrs. Das Jelinekgeschlecht was sie da sieht, worüber sie seit Jahren und Jahrzehnten unbeschreiblich schreibt. Ihr hausbackener Sound ist sprichwörtlich, mit unfasslicher Leichtigkeit entpuppt er sich als eigentliches Jelinek'sches Sprachrohr zur vermeintlichen Behandlung "von uns Frauen" im gesamten Blut-und-Sperma-Kontext "dieser Männerwelt". Die Frau an sich, die Frau des Mannes - so die ungefähre Formel ihrer Schreibe. Und sie stimmt!
In Praxi:
Rosamunde, Schneewittchen und Die Wand sind drei von fünf als PRINZESSINNENDRAMEN deklarierte Dramolette Jelineks, die dieser Tage in Berlin zur Aufführung gelangten. Und ein neues Off-Theater ("Theaterkapelle") ließ sich hiermit erstmals öffentlich beseh'n. Gespielt wird im Gemäuer einer Exfriedhofskapelle, und Christina Emig-Könning setzte das als Sprech-Bewegungs-Feuerwerk herüber kommende Spektakel atemlos in Szene. Freilich muss die fünfte Aufführung nach der skandalumhangenen Premiere - die Berliner Zeitung warnte ihre Leser vor den Folgen widerlichstem Aufgezeigtwerdens - 'ne Softversion derselbigen bedeuten, denn von einer Unverhältnismäßigkeit der Mittel konnte wahrlich keine Rede sein - - im Gegenteil: Jelineks Texte (= Frauen als verkannte und geschlagene Prinzessinnen) hätten dann ruhig noch viel viel mehr an plastizierten Scheißhaufen, Schorfwunden oder Wichssoße vertragen können als wie hier, in dieser fünften Aufführung, wohl abgeschwächt zu sehen war.
Die Schauspieltruppe eine Wucht in Tüten! Vollblütige Erzakteure!! Alle Namen (siehe unten)!!!


Andre Sokolowski - red / 23. Juli 2006
ID 2563
www.andre-sokolowski.de


Theaterkapelle, Berlin
PRINZESSINNENDRAMEN von Elfriede Jelinek

Regie: Christina Emig-Könning
Ausstattung: Frank Prielipp
Dramaturgie: Elisabeth Hager
Technische Leitung: Georg Köhler

Es spielen:

Schneewittchen ... Elisabeth Milarch
Die Unbekannte ... Elisabeth Jakob
Rosamunde ... Katja Schreier
Fulvio ... Tom Seidel
Der Jäger ... Tobias Wuttke

Premiere am 13. Juli 2006 in der Bühne im Bethlehem Basement, Boxhagener Str. 99, 10245 Berlin

Weitere Infos siehe auch: http://www.theaterkapelle.de






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