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Besprechung


In 80 Tagen um die Welt - Theater Naumburg geht auf Weltreise und bringt Jules Vernes Roman auf die Bühne



In 80 Tagen um die Welt am Theater Naumburg - Foto (C) http://www.theater-naumburg.de



London 1872: Phileas Foggs Lebenselixier ist die Pünktlichkeit. Da kommt ihm eine Wette mit seinen Whist-Kollegen aus dem Reform Club gerade recht: In 80 Tagen will er um die Welt reisen. Sein ganzes Vermögen steht auf dem Spiel. Und während Fogg mit seinem Diener Passepartout eine indische Prinzessin rettet und dem Dschungel, den Weltmeeren und den Vereinigten Staaten von Amerika trotzt, glaubt in London niemand an Foggs Sieg. Nicht gerade einfacher wird die Angelegenheit, als Fogg eines Einbruchs in die „Bank of London“ bezichtigt wird. Denn nun begibt sich ein dritter Mann auf Weltreise: Mister Fix, seines Zeichens Privatdetektiv und höchstpersönlich beauftragt, Fogg aufzuspüren und an Ort und Stelle zu verhaften.

Auch wenn im Zeitalter von Airbus und Transrapid eine Weltumrundung ohne Frage an Spektakularität verloren hat, so ist die Sehnsucht nach Geschwindigkeit und Nervenkitzel nach wie vor da. Regisseur Paul Sonderegger schafft es mit seiner Interpretation von Jules Vernes In 80 Tagen um die Welt, Spannung und Gefahr ebenso wie den Zauber fremder Kultur im Zeitraffer auf die Bühne des Naumburger Theaters zu bringen. Die Darsteller Katja Preuß (Passepartout), Betty Wirtz (Prinzessin Aouda) und Soheil Boroumand (Mr. Fogg) überzeugen dabei nicht nur in der hohen Kunst des Schauspiels und Figurentheaters, sondern beweisen sich auch als Meister des Umbaus. In atemberaubender Geschwindigkeit verwandeln sie die Bühne in hohe See, dichten Dschungel, japanischen Zirkus oder amerikanische Prärie, in der den Zuschauer die Indianerpfeile um die Ohren pfeifen.

Dass sich Theater auch mit einfachen Mitteln – ob nun als konsequenter Verzicht oder aus Budgetgründen - bewerkstelligen lässt, zeigen ein erneutes Mal Ausstattung und Bühnenbild (Betty Wirtz, Paul Sonderegger, Jürgen Salzmann): Eine, an ein Sofa erinnernde, Kiste muss mal als Schiff, mal als Eisenbahn und oder als Elefant herhalten. Nicht anders verhält es sich mit den Darstellern: Unentwegt schlüpfen sie wie Stehaufmännchen in verschiedene Rollen, verkörpern in einem Moment die Minzbonbon lutschende britische Aristokratie um gleich darauf der französischen Lebenskunst zu verfallen. Slapstick, Pomp & Circumstance, Küsse fürs Herz und Videoeinspielungen von Jürgen Salzmann im rasanten Tempo: Insgesamt eine sehr guter Mix, eine Weltreise in nur 90 Minuten anzutreten. Was würde wohl die düster vom Portrait beobachtende Queen Victoria zu dem bunten Treiben sagen? Kinder und Erwachsene waren auf jeden Fall begeistert und feierten am 24. November eine erfolgreiche Premiere.

In 80 Tagen um die Welt ist eine Reise, die sich für die ganze Familie lohnt. Die Chance einer solch kurzweiligen und amüsanten Weltumrundung, wie das Naumburger Theater sie bietet, bekommt man nicht alle Tage!


Katrin Czerwinka - 29. November 2012
ID 6408
IN 80 TAGEN UM DIE WELT (Theater Naumburg, 24.11.2012)
Regie und Stückfassung: Paul Sonderegger
Bühne: Betty Wirtz, Paul Sonderegger und Jürgen Salzmann
Kostüme: Betty Wirtz und Paul Sonderegger
Figuren: Betty Wirtz
Videokunst: Jürgen Salzmann
Mit Katja Preuß, Soheil Boroumand und Betty Wirtz
Premiere war am 24. November 2012
Weitere Termine: 7. 12. (10:00 + 19:30), 8. 12. (15:00 + 19:30), 22. 12. (19:30), 26. + 27. 12. (je 16:00), 28. 12. 2012 (19:30)


Weitere Infos siehe auch: http://www.theater-naumburg.de


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