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nachDRUCK # 6

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Soziokultur

Theater mit

Menschen mit

Behinderung



Der fliegende Holländer (Pressefoto - DIE TONNE)



Unter der Regie von Enrico Urbanek und der musikalischen Leitung von Michael Schneider bringt das Reutlinger Theater DIE TONNE nun bereits zum 4. Mal ein Stück mit behinderten SchauspielerInnen auf die Bühne. Die bunte Truppe besteht überwiegend aus geistig Behinderten (Down-Syndrom u. a.) und bildet inzwischen eine fest verschweißte Gemeinschaft, die mit Freude bei der Sache ist. Geschult und begleitet durch Studentinnen der Pädagogischen Hochschule, konnten sie ohne Zwang und „Dressur“, entsprechend ihren jeweiligen Möglichkeiten, Erfahrungen sammeln, sich einbringen und mit der Welt des Theaters vertraut werden.



Der fliegende Holländer (Pressefoto - DIE TONNE)


Die Geschichte vom „Fliegenden Holländer“ (Pressetext): Alle sieben Jahre taucht es wieder auf: das gruselige Geisterschiff, das unter Seeleuten Angst und Schrecken verbreitet und nichts Gutes verheißt. Wen wird es als Nächsten treffen, wen wird der verdammte Seemann mit sich ins Verderben ziehen? Einzig eine Frau, die diesem Schrecken der Meere ihre Liebe schenkt, kann ihn und damit all die anderen erlösen. Gibt es eine, die bereit ist, dieses Opfer zu bringen?

„Der fliegende Holländer“ im Reutlinger TONNE-Theater hat mit der gleichnamigen Wagner-Oper kaum etwas außer dem Namen gemeinsam. Doch, es wird unter der Leitung von Michael Schneider auch viel „musiziert“ – wobei man das nicht allzu wörtlich nehmen sollte. Besonders stimmungsvoll ist die „Sphärenmusik“, erzeugt durch das gemeinsame Fingerkreisen auf dem Rand von Weingläsern.
Das fantasievolle Bühnenbild – das Schiffsdeck mit dem mühsam im Hauruck-Verfahren aufgerichteten Segel ist von wassergefüllten Aquarien umgeben – soll die Atmosphäre bei Sturm und „Monsterwellen“ wiedergeben, untermalt vom Gluckern und Brausen des Meeres (verursacht von Michael Schneider) und künstlichen Nebelschwaden.
Auch bei den Einlagen der einzelnen SchauspielerInnen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Zu sehen und zu hören ist eine Pantomime zu zweit, ein „Deckschrubber-Ballett“ mit Gesangs-Solonummern, ein Frage-und-Antwort-Spiel, verteilte und vorgelesene Flaschenpost, die Geschichte eines mit einer Ladung von Plastikenten untergegangenen Schiffes – und vieles mehr.



Der fliegende Holländer (Pressefoto - DIE TONNE)


Es ist schön zu sehen, wie liebevoll die Mitglieder der Truppe (und auch die Helferinnen im Hintergrund) miteinander umgehen und einander behilflich sind, mit der jeweiligen Behinderung zurecht zu kommen. So wird die kleine Frau mit dem Rollator an ihren Platz „auf Deck“ getragen und fürsorglich abgesetzt. Auch für die wohl einzige „nur“ körperbehinderte junge Frau (ich kenne sie aus anderen Zusammenhängen), die mit verkrüppelten Beinen zur Welt kam, gibt es immer gut eingespielte HelferInnen.

Nach langem Schluss-Applaus blieb mir ein diffuses Gefühl zwischen Lachen und Weinen, zwischen Freude und Traurigkeit. Es scheint mir immer wieder eine Gratwanderung, diese so kindlich vertrauensvollen Menschen mit ihren Defiziten zu fordern und zu fördern, aber nicht „vorzuführen“. Doch es scheint zu gelingen.


Weitere Aufführungen:
5., 6., 11., 12., 13., 18. und 19. Juni 2010


Theater Reutlingen
DIE TONNE
Wilhelmstr. 69
72764 Reutlingen
(0 71 21) 93 77-0
www.theater-reutlingen.de

Telefonische Kartenreservierung unter (0 71 21) 93 77-0 oder online unter
http://www.theater-reutlingen.de/info/bestellformular.php


Armgard Dohmel - red. / 5. Juni 2010
ID 4660

Weitere Infos siehe auch: http://www.theater-reutlingen.de





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