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27. Juli 2008, theaterkapelle 10245 (Berlin-Friedrichshain)

DAS VERBRECHEN DES 21. JAHRHUNDERTS

von Edward Bond


Marina Weis als Hoxton und Nicole Janze als Grace in Edward Bonds DAS VERBRECHEN DES 21. JAHRHUNDERTS an der Berlin-Friedrichshainer theaterkapelle10245 - Foto (C) Hamster Damm



Arche Noah in den Sand gesetzt, die Masten sind vereist

Den nachhaltigsten Eindruck von Christina Emig-Könning's Inszenierung dieses (unsinnigen) Textbreies von Edward Bond schaffte die Bühne ihres Ausstatters mit Künstlernamen Hamster Damm:
Ein übergroßes Wiegemesser steht sowohl den auf ihm hin und her turnenden vier Akteuren wie dem oberhalb von ihm auf einem Bank um Bank ansteigenden Betrachterpodium ungeduldig ausharrendem Publikum als Zentrifugium zur Verfügung. Und es wird gewiegt wie eine Wiege, und es wird gedreht wie eine Schiffsschraube; um es herum bereit stehende Konstruktionen mit auf Holzstativen aufgesteckten langen Weidenstöcken oder Bambusstäben, die mit weißer Farbe eingemantelt sind.


Wie eine vereiste Arche Noah nimmt sich das wunderschöne Bühnen-Schlussbild von Hamster Damm in Edward Bonds DAS VERBRECHEN DES 21. JAHRHUNDERTS, das in der Inszenierung von Christina Emig-Könning jüngst seine Berliner Erstaufführung hatte, aus - Foto (C) Schristian Schulz


Zum Ende dieses (unsinnigen) Textbreies verrückt Johannes Karl, welcher den Sweden spielt, besagte Konstruktionen an und auf das übergroße Wiegemesser... und ein Wunderbild voll Zauberkraft und Suggestivität entsteht - man meint eine an Land geratne Arche Noah mit vereisten Masten ausgemacht zu haben, und sie scheint von Tier und Mensch verlassen, und die Landschaft um sie her ist öd und trocken.
Dass kein Leben ohne Wasser möglich wäre = darum, ja, auch darum geht's in diesem (unsinnigen) Textbrei.

"Die Menschen sind in zwei Klassen aufgeteilt", hätte Edward Bond zu seiner Zeit im Spiegel-Magazin verlauten lassen - also "in die Kriminellen und die Erfolgreichen". Und der unmenschliche Kampf zwischen diesen beiden Klassen sei für ihn DAS VERBRECHEN DES 21. JAHRHUNDERTS.
Aha, soweit die Theorie.

Die Losungen und Lösungsworte, die dem (unsinnigen) Textbrei zu erhören sind, lauten dann beispielsweise und sehr permanent: "Armee", "Chip", "Wasser"...

Und zwei Frauen - Nicole Janze & Marina Weis spielen sie stark und obszessiv - stehen in einer Grundbeziehung, Mutter/Tochter.

Rubén Bravo reißt die Augen kullernd auf, hat Durst...

Nein, sonst ist nix groß los; ach so, vielleicht noch ein paar unsägliche Schrecklichkeiten; werden aber alle nur verbal dahergebreit.

Es geht vielleicht ums große Nichts.

Fand's leider nicht heraus und fühl(t)e mich vom Weltendunkel diesmal gänzlich überfordert.

Liegt bestimmt an mir. Bin momentan etwas zu positiv, was Luft & Liebe anbelangte, eingestellt. Wart meine nächsten Depri's ab, vielleicht komm' ich dann besser in die Stimmungen von Tod & Trauer wieder rein. Gehört ja schließlich alles irgendwie zusammen. Will mal sehen.


Andre Sokolowski - red / 29. Juli 2008
ID 00000003940
www.andre-sokolowski.de



DAS VERBRECHEN DES 21. JAHRHUNDERTS von Edward Bond

Regie: Christina Emig-Könning
Produktion: Friederike C. Biebl
Ausstattung: Hamster Damm
Sound: Smoking Joe
Dramaturgie: Igor Kroitzsch
Es spielen: Marina Weis (Hoxton), Rubén Bravo (Grig), Johannes Karl (Sweden) und Nicole Janze (Grace)

Premiere in der theaterkapelle10245 war am 24. Juli 2008.

Nächste Vorstellungen: 20. - 23. 8. / 25. - 27. 9. / 2. - 4. 10. 08

Weitere Infos siehe auch: http://www.theaterkapelle.de





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