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Konzertkritik

Stenhammar



Herbert Blomstedt | Foto (C) Peter Adamik

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Vor elf Jahren taten die Berliner Philharmoniker, (die ihren "Chef" und ihre Dirigentengäste immer selber aussuchen) den damals bereits 80jährigen schwedischen Pultstar Herbert Blomstedt wieder einmal zu sich "einbestellen"; damals rettete er ein Konzert, das eigentlich mit Harnoncourt geplant gewesen war; der starke Eindruck, den die Zwei da hinterließen, sollte ihr seither in jedem Jahr (mindestens einmal!) stattfindendes Folgetreffen an der Spree vorausschauend besiegeln.

Jetzt hat Blomstedt (mittlerweile 91jährig!) dem Orchester ein doch hierzulande weniger bekanntes Opus eines weniger bekannten Komponisten seiner Heimat auf das Pult gelegt:

Oder wer (außer eingefleischten Sachverständigen und absoluten Insidern) kennt schon die 2. Sinfonie von Wilhelm Stenhammar (1871-1927)?



"Stenhammar studierte Klavier in Berlin und konnte dort 1894 mit den unter Richard Strauss spielenden Philharmonikern sein Erstes Klavierkonzert b-Moll präsentieren. Dem Orchester widmete Stenhammar 1896 seine stürmische Ouvertüre Excelsior!, die sofort von den Berlinern und Arthur Nikisch anlässlich eines Kopenhagener Gastspieles aus der Taufe gehoben wurde. Danach konzentrierte sich Stenhammar zunächst auf das heimatliche Stockholm. In den Jahren zwischen 1907 und 1922 formte er dann die Göteborger Symphoniker zum führenden Orchester des Landes, wenn nicht ganz Skandinaviens. Schwedens heimliche Hauptstadt entwickelte sich zum Zentrum der nordischen Gegenwartsmusik. Stenhammars mit 45 Opusnummern vergleichsweise kleines Œuvre ist seiner praktischen, organisatorischen und pädagogischen Tätigkeit geschuldet.

[...]

Welcher Mittel bedient sich Stenhammar in seiner Zweiten Symphonie? Er vermeidet chromatische Linien und vage, schwebende Harmonien, sondern gestaltet seine Melodien ausschließlich diatonisch, also mithilfe von Ganztönen und großen Halbtönen, wobei besonders häufig die dorische Kirchentonart bemüht wird."

(Volker Tarnow; Quelle: Programmheft)


Das viersätzige Werk klingt also sehr, sehr stimmungsvoll und setzt beim Hören hübsche Nordlandassoziationen frei; ich konnte mich bei einigen der Stellen unter die für Skandinavien rund um den Polarkreis üppig oder nicht so üppig daseiende Sonne stellen, sah "dort" also jede Menge Grün und Gelb und Blau oder - gut' Glück vorausgesetzt - federnde Nordlichter... So ging das fast 50 Minuten, immer haarscharf einen visuell erlebbar-schönen Kitsch tangierend; und warum auch nicht.

Die MusikerInnen schienen allerbestens aufgelegt beim Spielen, hie und da erkundete ich gute Laune, neugieriges Lächeln und ein wohlwollendes Mittun - ja, die Sinfonie (das sah und spürte man dann schon) gefiel ihnen ganz ungemein.

Blomstedt bescherte dem Orchester eine Novität der alten Schule; und sie wurde so, von den Berlinern, erstmals überhaupt an Ort und Stelle aufgeführt.

Sternstundengleich.

Andre Sokolowski - 17. Mai 2019
ID 11418
BERLINER PHILHARMONIKER (Philharmonie Berlin, 16.05.2019)
Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 19
Wilhelm Stenhammar: Symphonie Nr. 2 g-Moll op. 34
Yefim Bronfman, Klavier
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Herbert Blomstedt


Weitere Infos siehe auch: https://www.berlinber-philharmoniker.de


http://www.andre-sokolowski.de

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