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der Regionen



Konzert beim Festival de Radio France Occitanie Montpellier 2021 - in der Cathédrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur de Narbonne | Foto (C) Steffen Kühn


LE FESTIVAL DE RADIO FRANCE OCCITANIE MONTPELLIER ist ein Musikfest im südfranzösischen neugegründeten Departement Okzitanien, welches von der regionalen Hauptstadt Montpellier und Radio France ausgerichtet wird. Es findet unter verschiedenen Namen seit 1985 statt. Ursprünglich als Festival für klassische Musik gedacht, öffnete es sich später für weitere Musikstile wie Jazz, Elektronische Musik oder Weltmusik. Im Gegensatz zu den klassischen Sommerfestivals wie Salzburg, Luzern, Aix-en-Provence oder Bayreuth gibt es neben kostenpflichtigen Abendveranstaltungen auch zahlreiche Gratiskonzerte. In diesem Jahr stemmt das Festival 155 Konzerten an mehr als 70 Orten in ganz Okzitanien. Ein Festival der Regionen, welches auch das regionale Erbe in der Musik wieder beleben möchte.





Die Hauptkirche von Narbonne - Cathédrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur de Narbonne [s. Foto o. re.] - ist eine römisch-katholische ehemalige Kathedrale. Mit ihren 41 Metern Chorhöhe gehört sie zu den höchsten Frankreichs, und das möchte im Land der gotischen Kirchenmonumente was heißen. Die Sopranistinnen Hanna Bayodi und Elodie Fonnard, der Gambist Josh Cheatham und der Organist Julien Wolfs versetzen den fast 750 Jahre alten gotischen Innenraum mit Musik von Francois Couperin und seinen Zeitgenossen in angenehme Schwingungen. Die lange Nachhallzeit des beeindruckenden Kirchraumes ist besonders für Josh Cheatham an der Viola da Gamba nur schwer in den Griff zu bekommen. Aber hier geht es nicht um den vollkommenen musikalischen Klang, um dem man sich in modernen Konzerthäusern wie der Elbphilharmonie Sorgen macht. Das Publikum genießt die Atmosphäre und natürlich auch die Aufmerksamkeit, welche Radio France durch seine Aufwartung dieser Stadt mit ihren nur annähernd 50.000 Einwohnern macht.

Ähnlich ist die Stimmung auch in dem noch viel kleineren Villeneuve-lès-Maguelone, einer Stadt mitten im Naturschutzgebiet Petite Camargue, umgeben von bezaubernden Salzseen und direkt am Mittelmeer gelegen. Die romanische Kirche Saint-Étienne aus dem 12. Jahrhundert ist französisches Nationalerbe. Mavroudes Troullos am Fagott und Roberta Brambilla an der Harfe überzeugen mit einem Programm um Camille Saint-Saëns.

Eine besondere Atmosphäre erwartet die Besucher im ehemaligen Château d'O. Es ist ein altes adliges Landhaus, welches sich im 18. Jahrhundert die reichen Bürger der Stadt Montpellier bauten. Nach der Trennung von Kirche und Staat um 1905 ging es in den Besitz des Departements Hérault über. Das Schloss und die wunderbaren Gärten sind seit 1922 als historisches Denkmal klassifiziert. Mittlerweile Heimat des Théâtre d'O und des Théâtre Jean-Claude Carrière, befinden sich auf dem weitläufigen Gelände weitere Konzertorte. Amphithéâtre Domaine d´O und Amphithéâtre des Micocouliers laden zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Das Ensemble Kunzit überrascht mit einer ungewöhnlichen Besetzung. Sehr individuell agieren Schlagzeug, Bass, E Gitarre, Posaune, Querflöte und Jazzgesang miteinander. Ungewöhnlich wie die Besetzung ist auch das Outfit, jede und jeder scheint ihre Lieblingsbluse, jeder sein Lieblingshemd anzuhaben. Die freien Improvisationen vermischen sich mit den Grillen und Vögeln, welche im Nachlassen der sommerlichen Hitze anfangen zu singen. Das Publikum beginnt sich leider nach 30 Minuten zu reduzieren, die Musik fesselt die Zuhörer nicht 100prozentig. Der unterschwellige Groove ist nicht für alle spürbar. Schade, aber auch hier gilt: Ort und Gesamterlebnis sind das Ziel eines jeden Konzerts im Rahmen dieses schönen Sommerfestivals.



Das Ensemble Kunzit beim Festival de Radio France Occitanie Montpellier 2021 | Foto (C) Steffen Kühn

Steffen Kühn - 25. Juli 2021
ID 13047
Weitere Infos siehe auch: https://lefestival.eu/


Post an Steffen Kühn

http://www.hofklang.de

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