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Ludwigsburger Schlossfestspiele 2019

Zwiesprache



Das ist der Cellist Gautier Capuçon. | Foto (C) Felix Broede

Bewertung:    



Das Cello hat, spätestens seit Pablo Casals, seine Fans. Mit den Cello-Konzerten von Haydn, Schumann, Dvořák oder Saint-Saëns kann man schon das Publikum in die Konzertsäle locken. In Streichquartetten wird das Cello als gleichberechtigter Partner neben seinen kleineren Geschwistern wahrgenommen. Selten, sehr selten wagt sich ein Cellist mit Bachs Suiten für Violoncello, die so gut wie alle berühmten Solisten auf Schallplatten verewigt haben, allein auf die Bühne. Aber auch die Duo-Kompositionen – mit Ausnahme vielleicht von Beethovens und Brahms‘ Cellosonaten – gehören nicht gerade zum alltäglichen Repertoire.

*

Bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen traten nun die Franzosen Gautier Capuçon und Jean-Yves Thibaudet mit Werken von Claude Debussy und Johannes Brahms sowie, anstelle des angekündigten Rachmaninow, von Sibelius und Schostakowitsch im Theatersaal des Forums am Schlosspark auf.

Die Chronologie missachtend, eröffnete Debussys Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll von 1915 das Programm und verblüffte durch seine Modernität. Darauf folgte, unterbrochen von einer Überraschungseinlage, die erste von zwei Sonaten für Violoncello und Klavier von Brahms, die genau ein halbes Jahrhundert zuvor vollendet worden war. Capuçon lässt das Cello singen, aber er nimmt sich im Ausdruck zurück und verzichtet auf Pathos. Dazu passt der harte, trockene, fast perkussive Anschlag von Thibaudet mit seiner Neigung zum Stakkato.

Nach der Pause spielt das Duo nach einem kürzeren Stück von Sibelius eine weitere Sonate für Violoncello und Klavier, die es ins Repertoire geschafft hat, die d-Moll-Sonate von Schostakowitsch aus dem Jahr 1934. Dieses Werk ist so suggestiv, dass das Publikum dem zweiten Satz, einem tänzerischen Allegro, gegen die Konvention Applaus spendete. Die Musiker hingegen trennten die vier Sätze mit ihren kontrastierenden Stimmungen durch längere Pausen. Als Zugabe gab es einen Schlager: den Schwan aus Saint-Saëns‘ Karneval der Tiere. Wow!

Thomas Rothschild – 8. Juni 2019
ID 11483
LUDWIGSBURGER SCHLOSSFESTSPIELE (Forum am Schlosspark, 07.06.2019)
Debussy: Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll
Brahms: Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 1 e-Moll op. 38
Sibelius: Malinconia op. 20
Schostakowitsch: Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll op. 40
Gautier Capuçon, Violoncello
Jean-Yves Thibaudet, Klavier


Weitere Infos siehe auch: https://www.schlossfestspiele.de


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