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Premierenkritik

Fahrstuhl-

tauglich



Malin Hartelius (Armida) und Giorgos Kanaris (Argante) - die beiden Gegenspieler vom Rinaldo an der Oper Bonn | Foto (C) Thilo Beu

Bewertung:    



Den letzten Händel'schen Rinaldo, den wir live erlebten, sahen wir vor zwei, drei Jahren in der Oper Köln - da war der Star des Abends Deutschlands derzeit hochbeliebteste Kolorateuse des Barockgesangs Simone Kermes, was selbstredend dann als Highlight schon an sich klassifizierbar war!

Nunmehr - zur justament gelungenen Premiere am Theater Bonn (das eine Produktion des Zürcher Opernhauses übernahm) - gab es erneut ein sängerisches Praliné zum Auswickeln: Malin Hartelius, die ganz kurzfristig für die erkrankte Netta Or einsprang, eroberte, betörte und begeisterte das Publikum im Handumdrehen; und auch sie sang also diese "unsingbare" Mordspartie der Zauberin Armida - damit hatte sie bestimmt auch schon am Zürichsee, wo sie sie damals bereits einstudierte, respektablenen Erfolg.

Aber auch weiteres Sternstundiges bleibt [im Rinaldo-Kontext] aus der Bundesstadt nachträglich zu vermelden:

Sumi Hwang (als Almirena) beispielsweise! Ihre glasklar-unaufdringliche und dennoch durchwärmende Sangesweise darf als makellos und fast schon einzigartig hochgejubelt sein. / Giorgos Kanaris (als Argante), Kathrin Leidig (als Goffredo) sowie der Countertenor Jakob Huppmann (als Eustazio) = sehr, sehr, sehr markant und gut gecastet. // Dass es, in dem hochqualifizierten sängerischen Konkurrenz-Umfeld, Susanne Blattert (als Rinaldo) gar nicht mal so einfach hatte mitzuhalten, muss Erwähnung finden.

*

Die Inszenierung von Jens-Daniel Herzog [angeblich nach einer Grundidee Claus Guth's] stellt alles Personal der Handlung und dieselbe inbegriffen in ein vorzugsweise abendländisch-ausgeprägtes und/oder beeinflusstes also globalweltliches Wartehallen- und Büro-Ambiente, das ihm Christian Schmidt, in der ihm eig'nen Art und Weise, auf 'ne durchweg funktionierende und Raum total ausfüllende Drehbühne installiert hat.

Und ein zusätzliches Tänzerinnen-/Tänzer-Aufgebot von 10 AkteurInnen (Choreografie: Ramses Sigl) vermittelt Körper-Szenisches rundum eines wohl auch als "Leitmotiv" der Inszenierung dienenden Fahrstuhl-Systems.

Ausgewählte Musikerinnen und Musiker des Beethoven Orchesters Bonn hinterlassen den wohlwollenden Eindruck, nicht zum ersten Male regelrechte "Spezialisten" für Alte Musik sein zu dürfen - unter fachkundiger Anleitung des Dirigenten Wolfgang Katschner [selbst Barock-Lautist und Mitbegründer der Berliner Lautten Compagnei!) gelingt ein fast schon als barock-authentisch annehmbarer Klang.

Alles in Allem: Seh- und hörbares Gesamtvergnügen.



Sumi Hwang (als Almirena) und Susanne Blattert als der titelgebende Rinaldo an der Oper Bonn | Foto (C) Thilo Beu
Andre Sokolowski - 2. Dezember 2014 (2)
ID 8291
RINALDO (Theater Bonn, 30.11.2014)
Musikalische Leitung: Wolfgang Katschner
Inszenierung: Jens-Daniel Herzog
(nach einem Konzept von Claus Guth)
Licht: Bernd Winterscheid
Kostüme und Bühnenbild: Christian Schmidt
Choreographie: Ramses Sigl
Besetzung:
Goffredo ... Kathrin Leidig
Almirena ... Sumi Hwang
Rinaldo ... Susanne Blattert
Eustazio ... Jakob Huppmann
Argante ... Giorgos Kanaris
Armida ... Malin Hartelius
Mago ... Charlotte Quadt
Eine als Dame sich ausgebendes Geisteswesen ... Nina Unden
Erste Sirene ... Vardeni Davidian
Zweite Sirene ... Brigitte Jung
Herold ... Josef Linnek
Tänzerinnen und Tänzer: Marleen Jakob, Chih-Ying Ku-Gebert, Rebecca Sophia Meyer, Shan-Li Peng, Tara Randell, Johannes Blattner, Andrew Pan, Olaf Reinecke, Jan-Werner Schäfer und Victor Zapata Cardenas
Statisterie des Theater Bonn
Beethoven Orchester Bonn
Premiere am Opernhaus Zürich war am 16. Juni 2008
Bonner Premiere: 30. November 2014
Weitere Termine: 4., 6., 12., 21., 27. 12. 2014 / 4., 18., 30. 1. 2015
Eine Produktion der Oper Zürich


Weitere Infos siehe auch: http://www.theater-bonn.de


Post an Andre Sokolowski

http://www.andre-sokolowski.de




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