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Premierenkritik

Ihr

Operetten-

Tiere!!



Eine Frau, die weiß, was sie will! an der Komischen Oper Berlin - Foto (C) Iko Freese/drama-berlin.de

Bewertung:    



Dagmar Manzel ist die Lieblingsdiva Barrie Koskys, deshalb setzt er sie auch immer wieder "bei sich" ein. In ihrem Leben "vor der Operette" war sie eine Bühnen- und auch Filmschauspielerin der allerersten Güte - ist sie übrigens dann immer noch. Nun spielt und singt sie halt (auch!) seit paar Jahren schon am Hause in der Behrenstraße und macht also dort einen auf Operette (Weißes Rößl und Ball im Savoy), Musical (Sweeney Todd und Kiss me Kate) oder Brecht/Weill (Die sieben Todsünden) - ja und das macht sie sehr, sehr gut!!

Max Hopp - der seinerseits mal einer der bekanntesten und profiliertesten Volksbühnenstars gewesen war (der hat nun aber wirklich mit dem Großen Festspielhaus am Rosa-Luxemburg-Platz zwischenzeitlich abgeschlossen) - wird nicht minder oft vom Intendantenregisseur der Komischen Oper Berlin fürs "Leichte", was so schwer zu machen ist, hier eingesetzt; auch er fiiel damals schon beim Weißen Rößl (war zwar nicht vom Kosky inszeniert, doch immerhin) sehr groß mit auf...

Jetzt hat es Beide - Manzel als wie Hopp - als Paar total erwischt, d.h. der Kosky hat ausschließlich sie, die Zwei (nur sie und sonst niemanden!!), vor dem roten Vorhang, der dann lediglich und mittig durch 'ne Tür (für's Auf und Zu) verstellt ist, aufgeboten. Dass sie für ihn alle 30 Rollen in der musikalischen Komödie Eine Frau, die weiß, was sie will! von Oscar Strauss "zusammenspielen" - - eine Art totalstem theatralischen Herausgefordertseins!!

Der Dirigent Adam Benzwi, welcher gemeinsam mit dem Dramaturgen Pavel B. Jiracek sowie Barrie Kosky eine (auf Manzel & Hopp geeichte) Sonder-Fassung dieser Operette aus dem Jahre 1932 konzipierte, leitet jene anderthalbstündige Auffühurng vom Flügel aus; und das Orchester der Komischen Oper Berlin spielt flott-verzückend und erfrischend-schön.

Worum's da geht?

"Glamour-Queen Manon Cavallini ist eine von allen Männern umschwärmte Operettendiva. Auch Raoul Severac ist ihr erlegen – sehr zum Unmut der jungen Lucy, die Hals über Kopf in den schmucken Junggesellen verliebt ist. Sie bittet den Bühnenstar daher, auf Raoul zu verzichten und ihn ihr zu überlassen. Was sie nicht weiß: Manon ist ihre Mutter!" (Quelle: komische-oper-berlin.de)

So ungefähr.

Das Star-Paar schont sich nicht und hat einen Präsenzpegel, der (schon allein beim Zusehen und Zuhören) schier schwindlig macht. In einem regelrechten Affenzahn schlüpfen Manzel & Hopp in ständig wechselnde Kostüme (Katrin Kaths) und ebensolche Masken und Maskierungen. Mal ist die Manzel Frau, mal ist sie Mann; dasselbe Hin und Her erfolgt beim Hopp. Diese gigantomanisch-atemlose Travestie gewinnt noch dahingehend eine Zuspitzung, indem die Beiden gar "gehälftet" auftreten, d.h. die jeweils linke Körper- und Gesichtshälfte stellt jeweils jemand and'res dar als dann die jeweils rechte, und sogar die Stimmlagen werden entsprechend angepasst. Das tun die Zwei selbstredend als ein wahres Fressen ihrer Schauspielkunst genießen und verkaufen! Yeah, ihr Operetten-Tiere!!

Ausufernder Jubel.

Unbedingt für das THEATERTREFFEN nachzunominieren, doch, im Ernst!



Eine Frau, die weiß, was sie will! an der Komischen Oper Berlin - Foto (C) Iko Freese/drama-berlin.de


Die schier unendlich scheinende und heute kaum mehr noch zu überschauende "Liste" von deutschsprachigen Operetten-, Filmmusik- und Schlagerkomponisten jüdischer Abstammung hervorzunehmen und "sie" nach Beständigkeit und künstlerischer Wirksamkeit für uns und heute quasi abzuklopfen, ist ein wichtiges und edles Anliegen, dass Kosky unnachgiebig (und mit stetig ausufernden Resonanzen!) fortverfolgt. Man kann drauf wetten, dass ihm so noch manche Schatzhebungen in der Zukunft garantiert sind.
Andre Sokolowski - 31. Januar 2015
ID 8403
EINE FRAU, DIE WEISS, WAS SIE WILL! (Komische Oper Berlin, 30.01.2015)
Musikalische Leitung: Adam Benzwi
Inszenierung: Barrie Kosky
Musikalisch-szenische Einrichtung: Adam Benzwi, Pavel B. Jiracek und Barrie Kosky
Kostüme: Katrin Kath
Dramaturgie: Pavel B. Jiracek
Licht: Diego Leetz
Mit Dagmar Manzel und Max Hopp
Premiere war am 30. Januar 2015
Weitere Termine: 5. 8. 2. / 8. 3. / 10. 4. 2015


Weitere Infos siehe auch: http://www.komische-oper-berlin.de


Post an Andre Sokolowski

http://www.andre-sokolowski.de



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