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Konzertkritik

Joyce

Kleopatra



Das ist Joyce DiDonato. | Foto (C) Josef Fischnaller

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Aus Olaf Wilhelmers erfrischendem Berliner Philharmoniker-Programmhefttext zum 6. Konzert der Serie H soll kurz zitiert werden:


"Auch in einer Welthauptstadt kann es bisweilen provinziell zugehen. Viele Musiker hatten in Paris ihre Not mit dem 'Prix de Rome', der alljährlich in verschiedenen Kunstgattungen ausgelobt wurde. Wer diese angesehene Auszeichnung in der Sparte Musik erlangen wollte, musste ein Werk für Stimme(n) und Orchester auf einen vorgegebenen Text in Klausur komponieren.

(...)

Die Vorliebe der Jury für opernhafte Szenen, in denen legendäre Figuren ihr Erdendasein in edler Einfalt und stiller Größe aushauchen, zeigt sich auf unfreiwillig komische Weise in den vier Rompreis-Kantaten von Berlioz. Nachdem er 1826 schon in der Vorrunde ausgeschieden war, musste er in den Folgejahren erst eine antiochische Jungfrau unglücklich machen (Herminie, 1828) sowie Orpheus (La Mort d’Orphée, 1827) und Kleopatra (Cléopâtre, 1829) unter die Erde bringen, ehe ihm mit dem dekadenten Ende des Lieblingslüstlings der französischen Romantik der Preis beschieden war (La Mort de Sardanapale, 1830).

So sehr Berlioz diese Pflichtübungen gequält haben müssen, so sehr kamen sie seiner Neigung zu imaginärem Theater entgegen. Insbesondere
Cléopâtre ist musikalisches Kopfkino par excellence..."


Das [s.o.] ist dann freilich auch etwas für den aus Kansas stammenden US-amerikanischen Super-Mezzo von Joyce DiDonato, der (wenn man ihm zuhört) diesem hochextrovertierten Super-Kurzstück zum dramatisch-mysteriösen Wegbleichen der letzten Pharaonin nicht nur eselsmilchumspülte Gänsehautattacken zufügt, sondern (wenn man ihrer Ausführenden dabei zusieht) immanenten Leidensdruck bis an den Rand der exzessivsten Leidensfreude nach und nach erzeugt. Das Kitschwerk "funktioniert" also weit über seine kammerspielartige Cineastik mittels der vom Rezipienten hirnlich vorgestellten Super-Nahaufnahme - - selbstverständlich und vor allem auch der DiDonato! Dahingehend muss ihr Auftritt als der singuläre Höhepunkt des sonst arg blass dahergespielten Bühnenmusik-Dreiers, von Ludovic Morlot dirigiert, bezeichnet sein. Dass dann die Bläsergruppe, insbesondere Posaunen und Trompeten, etwas überdimensioniert "gegen die Stimmkraft" DiDonato's in Erscheinung treten wollten, könnte u.U. auf eine missverstandene Balance zurückzuführen sein; möglich, dass dieser Vorwurf mehr den Dirigenten als viel weniger dann das Orchester trifft. Dennoch:

Cléopâtre mit DiDonato: ein Ereignis.




Es ist Sommer, und noch immer hat sich keiner (nicht mal jemand der Berliner Philharmoniker) erbarmt, die grundhässlichen Eisenbänke in dem schönen Park hinter dem Hans-Scharoun-Bau zu entrosten und mit neuer Farbe zu bepinseln...

Wo ist das Problem? Drahtbürsten, Farbeimer und Pinsel gibt's in allen Baumarkt-Preisgruppen.

Auf unsere Offene Beschwerde v. 1. April 2017 mailte uns die Stiftung Berliner Philharmoniker unter anderem das hier:

"Die Leitung des Gebäude-Managements in unserem Haus hat bei der BIM (die für die Philharmonie zuständige Berliner Immobilienmanagement GmbH) erreicht, dass diese kurzfristig zunächst 3 Bänke mit den erforderlichen Arbeitsgängen – das sind 1. Strahlen, 2. Verzinken und 3. Pulverbeschichten - restaurieren lassen wird."

Rein optisch waren allerdings [mit Stand v. 16. Juni 2017] keinerlei Veränderungen durch uns wahrnehmbar - natürlich kann es möglich sein, dass unser Sehvermögen das nicht richtig zu erkennen vermag; aber was halt dann so [wie auf dem Foto unten] aussieht, sieht dann halt so aus, dass man in immer wieder neue Wut gerät.



So sieht es im Park hinter der Berliner Philharmonie noch immer aus, d.h. auch Mitte Juni 2017 hat sich hinsichtlich der "Parkbänke" nichts Aufhübschendes, was man hätte sehen wollen, dort getan... | Foto (C) Andre Sokolowski

Andre Sokolowski - 19. Juni 2017
ID 10095
BERLINER PHILHARMONIKER (Philharmonie Berlin, 16.06.2017)
Maurice Ravel: Ma Mère l'Oye, Suite für Orchester
Hector Berlioz: Cléopâtre, Scène lyrique für Sopran und Orchester
Igor Strawinsky: L’Oiseau de feu (Der Feuervogel)
Joyce DiDonato, Mezzosopran
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Ludovic Morlot


Weitere Infos siehe auch: http://www.berliner-philharmoniker.de


Post an Andre Sokolowski

http://www.andre-sokolowski.de

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