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Open Air Festival

Laszive Melancholie,

nachdrücklicher

Rock

Festival-Impressionen
(Teil 2)



Am 4. August begann das A SUMMER´S TALE-Festival in Luhmühlen voller Sonnenschein. Melancholisch getragene Songs des Amerikaners Rocky Votolato hallten über die Lüneburger Heide. Der 40jährige Singer-Songwriter mit der ausdrucksstarken Stimme erzählte in eingängigen Songs vom Überwinden einer Depression. Offen redete er auf der Open Air-Waldbühne davon, dass ihn vor einiger Zeit seine Freunde aus der Krise halfen. Die trübseligen Gedanken hatte er dann musikalisch in mainstreamtaugliche, sanfte Songs gekleidet. Letztlich pries er dabei immer wieder die schönen Dinge im Leben. Auch nachmittags bei Get well soon auf der Konzertbühne blieb die Performance sanft, relaxed-getragen und melancholisch-weihevoll. Großformatig prangten in roter Leuchtschrift die Letter „LOVE“ auf der Bühne – die wenig originelle Botschaft „Liebet euch“ der deutschen Band um Leadsänger Konstantin Gropper untermalte perfekt die friedliche Atmosphäre des Festivals. Kinder tollten mit ihren Eltern während der Performance ausgelassen auf der Sandfläche vor der Bühne herum. Wirklich mitreißen tat mich an diesem Festivaltag dann aber erst die stimmlich und atmosphärisch facettenreiche Performance der vierköpfigen Band Dear Reader. Songs wie „Down under, mining“ oder „Whale (Boohoo)“ überraschten mit sich steigernd überlagernden, feinnuancierten Akzenten. Die vier Bandmitglieder brachten in den verträumt-getragenen Songs einfallsreich Einflüsse aus unterschiedlichen Regionen der Welt mit. Leadsängerin und Bandgründerin Cherilyn MacNeil kommt aus Südafrika und begleitete sich an der Gitarre und am Klavier. Bei den Vocals unterstützten sie teils mehrstimmig Evelyn Saylos (auch Mandoline, Synthesizer) aus New York, Stella Veloce (auch Cello, Synthesizer) aus Sardinien und Schlagzeugerin Olga Nosova aus Russland. Endlich eine Festivalband, bei der ich auch überlegte, die Platten zu erwerben.

Auch die danach im Zeltraum auftretende Band Von Brücken war alleine schon wegen ihrer wilden Performance sehenswert. Leadsänger und Ex-Jupiter Jones-Star Nicholas Müller holte übrigens Rocky Votolato für einen Gastauftritt auf die Bühne, mit dem er zusammen spontan voller Leidenschaft eine kleine Hymne performte. Auf der Konzertbühne lockte in den frühen Abendstunden die 21jährige britische Popsängerin Birdy ein jüngeres Publikum an. Engelsgleich im weißen Kleid setzte sie sich, etwas schüchtern wirkend, an ihr Keyboard und sang mit lasziv gedämpfter Stimme ihre Hits „People help the people“, „Wings“ und „Keep your head up“. Der gehauchte Gesang, die mainstreamigen Melodien und die zu reizlos-radiokompatiblen Refrains vermochten es nicht, mich mitzureißen. Doch bevor der langerwartete Hauptact des Abends, bereits bei der Probe um die Mittagszeit auf dem Eventgelände deutlich hörbar, auftrat, gab noch die deutsche Independent-Band The Notwist eine psychedelisch sich zerdehnende Performance im Zeltraum.

Dann rockten endlich die vier Briten von Franz Ferdinand die Konzertbühne. Der Bandnamen bezieht sich auf den österreichisch-ungarischen Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este (1863-1914), dessen Ermordung als Auslöser des Ersten Weltkrieges gilt. Die Gruppe aus Glasgow ließ es mit Hits wie „Take me out“, „Do you want to“, “Jacqueline” und „Walk away“ ordentlich krachen. Die Lichtregie lief zu Hochtouren auf; die Bühne erstrahlte in allen Farben des Regenbogens. Ausgelassene Festivalstimmung kam auf, als Leadsänger Alex Kapranos dem Publikum mit seiner kantigen Stimme einheizte und es mit rohem Nachdruck zum Mitsingen aufforderte. Kapranos und die übrigen Bandmitglieder vollführten bei Songs wie „Michael“ übermütig Luftsprünge. Die treibenden Rhythmen und überschäumenden Beats verfolgten einen noch bis tief in die Nacht.



Franz Ferdinand bei A SUMMER´ S TALE in Luhmühlen | Foto © Ansgar Skoda

Ansgar Skoda - 11. August 2017
ID 10186
Weitere Infos siehe auch: http://www.asummerstale.de


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A SUMMER´S TALE (1)



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