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Open Air Festival

Glänzender Auftakt

in Luhmühlen


Festival-Impressionen
(Teil 1)



Etwa 12.000 Besucher feierten auf dem Eventgelände Luhmühlen in der Lüneburger Heide das A SUMMER'S TALE. Das seit 2015 jährlich veranstaltete Festival ist nicht nur recht jung, sondern erfrischt auch mit einem besonderen Konzept. Neben der Live-Musik auf drei Bühnen können die Besucher auf dem weitläufigen und geschmackvoll angelegten Heidegelände zahlreiche andere Angebote im bunten Programm besuchen. Außer den etwa 30 Konzerten wurden Kreativworkshops, Lesungen, Diskussionen, Wanderungen oder Kanufahrten angeboten. Wer jedoch bei einer Weinprobe oder einer Schreibwerkstatt teilnehmen wollte, war gut beraten, sich im Vorfeld online anzumelden. Die Plätze für solcherlei Specials waren begrenzt und die Wartezeiten lang. Bei dem besonderen Festivalformat ist es trotzdem kein Wunder, dass man hier viele Kinder oder Senioren antrifft, da für alle Generationen im erstaunlich heterogenen Zeitplan gesorgt schien. Vor Ort hatten viele Camper Glück, denn es war trotz des eher verregneten Sommers meistens sonnig. Nach der Anreise ab Lüneburg mit dem Busshuttle sorgt der einprägsam sehnsüchtige Country-Folk-Pop der niederländischen Band The Common Linnets für wohliges Festivalflair. 2014 belegte die Band als Duo mit „Calm after the storm“ beim Eurovision Song Contest nach Conchita Wurst den zweiten Platz, heute ist sie teils neu besetzt und unterhält mit eingängig-soliden, lässig treibenden Rhythmen.



The Common Linnets auf der Konzertbühne von A SUMMER´S TALE in Luhmühlen | Foto (C) Ansgar Skoda


Der 27jährige Engländer Dan Croll beweist danach im Zeltraum gesanglich und an verschiedenen Instrumenten sein Können. Leider vermag sein gefälliger Popsound nicht wirklich zu zünden. Mit Spannung fiebere ich bereits dem Auftritt von PJ Harvey entgegen, die 2017 zu den Headlinern des Festivals gehört. Tatsächlich wird ihr auch choreographisch sehenswerter Auftritt zu einem der Highlights des Festivals. Die 47jährige britische Alternative-Sängerin betritt, eingereiht inmitten ihrer neun Musiker, paukenschlagend die Konzertbühne. Ein packender Auftakt für ein dicht orchestriertes, harmonisch aufeinander abgestimmtes, elegisches Konzerterlebnis. Während der Performance unterstreicht die nur 1,62 Meter große Polly Jean Harvey die mitunter düsteren Themen ihrer sehnsuchtsvoll getragenen Songs mit dramatischen Gesten. Wenn sie gerade nicht für die Vocals zuständig ist und die Frontfrau mimt, sondern eines der zahlreichen Instrumente spielt, reiht sie sich in der zweiten Reihe zwischen ihren Musikern ein. So drückt sie immer wieder aus, dass sie sich als Teil eines auftretenden Ensembles und nicht als Solo-Künstlerin mit einer austauschbaren Band begreift. Die Bühne ziert das Cover des aktuellen, auch hierzulande recht erfolgreichen Albums The Hope Six Demolition Project (2016). In den poetisch-vielstimmigen Liedern verarbeitet Harvey Eindrücke ihrer Reisen durch den Kosovo, Afghanistan und Washington DC. Ihre mit facettenreichem Ausdruck vorgetragenen Bluesrocksongs erzählen mitunter von Verheerungen des Krieges, rollenden Panzern oder toten Soldaten. Indem Harvey nur wenig auf der Bühne spricht, schafft sie in der eng getakteten Zeit eine Vielzahl ihrer kompositorisch experimentellen und ergreifenden Songs zu performen, bevor der nächste Festivalheadliner an diesem Abend die gleiche Bühne betritt. Neben „Let England shake“ aus dem gleichnamigen Album von 2011 spielt sie unter anderem auch das dramatische „To bring you my love“ von 1995. Es ist jedoch schade, dass trotz der vielfachen Zugabe-Rufe nach Konzertende die Bühne direkt umgeräumt wird.



PJ Harvey auf der Konzertbühne von A SUMMER'S TALE in Luhmühlen | Foto © Ansgar Skoda


Während der Vorbereitungen auf der Konzertbühne für den nächsten Auftritt spielt im nahegelegenen Zeltraum das schwedische Duo Johnossi dynamisch-eingängige Rocksongs. Zu fortgeschrittener Stunde, gegen 22.30 Uhr, betreten schließlich die Pixies die Konzertbühne. Diese Independent-Band aus Boston besteht schon über 30 Jahre und kann auf so einige Charterfolge zurückblicken. Die heute neu aufgestellte Gruppe performt so etwa unter tosendem Applaus ihren Hit „Where is my mind?“ von 1988, der nicht nur im Soundtrack des Kultfilms Fight Club von 1999 prominente Verwendung fand. Nostalgisch und gitarrenlastig-krachend wird bis in die Nacht hinein musiziert. Gegen Ende des schweißtreibenden Festivaltages bleibt die Vorfreude auf die noch kommenden Tage mit weiteren prominenten Künstlern.



Pixies auf der Konzertbühne von A SUMMER´S TALE in Luhmühlen | Foto © Ansgar Skoda


Ansgar Skoda - 9. August 2017
ID 10183
Weitere Infos siehe auch: http://www.asummerstale.de


Post an Ansgar Skoda

skoda-webservice.de

A SUMMER´S TALE (2)



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