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CD-Kritik

Mama

Africa





Bewertung:    



Naturereignisse im Zuge der Erderwärmung können grausam sein. Die Starkregenkatastrophe vor kurzem im Westen Deutschlands stellt uns vor enorme Herausforderungen. Die Menschen können auch grausam sein. So erzählt die Musik des schwarzen Kontinents mitunter vom Leiden an der Sklaverei, der Verzweiflung an der Apartheit, von Rassenhass und Lynchjustiz. Um die Themen Rassenungleichheit und die Klimakrise geht es auch in Angélique Kidjos neuem Album Mother Nature. Der Titelsong behandelt die Erhaltung natürlicher Ressourcen und Lebensräume auf der Erde. Andere Songs, wie Dignity, sind Proteste gegen Brutalität der Polizei.

In den eher leichtfüßigen und tanzbaren Kompositionen der beninisch-französische Singer-Songwriterin hört man jedoch keine Klagen oder Seufzer. Die Songs auf Mother Nature sind von inständiger Vitalität und schwungvoller Verspieltheit geprägt. Eine Vielzahl an Kollaborationen mit jüngeren Gastsängern und Instrumentalisten beeinflussen die farbenreichen Kompositionen irgendwo zwischen Afrobeat, Afro-Pop, Hip-Hop, Dancehall und R&B.

Für Dignity arbeitete die vierfache Grammy-Gewinnerin mit der nigerianischen Sängerin Yemi Alade zusammen. In Free & Equal unterstützt die Rapperin Sampa The Great die Leading Vocals. Free & Equal erinnert an die Argumentationskette der US-Unabhängigkeitserklärung von 1776, die auch die allgemeinen Menschenrechte postuliert. Nigerias Pop-Ikone Burna Boy brachte den Song Do yourself mit. Für Mycelium, einem schwelgerischen Chanson, kollaborierte Kidjo mit -M- alias Matthieu Chedid. Innig schöpft Kidjo hier aus einem breiten Ausdrucksspektrum. Sie scheint dabei in allem zuhause, im Sphärischen wie im Expressiven.

Zu der beeindruckenden Gästeliste zählen weiterhin Malis Ikone Salif Keita, Mr Eazi, Shungudzo, die Earthgang, Blue Lab Beats und Ghetto Boy und Zeynab & Lionel Loueke. Songs, wie Choose Love; Africa, one of a kind und One Africa fordern appellhaft Respekt für den schwarzen Kontinent ein und beschwören die Kraft, Einheit und den Stolz Afrikas.

*

Die heute 61jährige wird in den Medien gerne als neue „Mama Africa“ bezeichnet. Zuvor galt die 2008 verstorbene und für Kidjo prägende Miriam Makeba als „Mama Africa“ und berühmteste Stimme moderner, afrikanischer Musik. Anlässlich der Coronakrise interpretierte Kidjo im Frühjahr 2020 als UNICEF-Botschafterin Makebas größten Erfolg neu. Pata Pata von 1967, der erste Welthit des Afripop, bedeutet in der südafrikanischen Sprache Xhosa wörtlich: "Berührt, berührt". Kidjo aktualisierte in ihrer Version anlässlich der Pandemie den Song auf Englisch in No Pata Pata. Das neue Motto der Komposition sollte so die Corona-Kontaktprävention und Zuversicht in der Krise promoten. Afrika ist besonders betroffen von der Pandemie. Sowohl Makeba als auch Kidjo setzten sich gegen Unterdrückung, mangelnde Bildung und für Frauenrechte in Afrika ein. Sie gehören neben Rokia Traoré zu den wenigen Sängerinnen des afrikanischen Kontinents, die sich auch international durchsetzen konnten.


Ansgar Skoda - 20. Juli 2021
ID 13036
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