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CD-Kritik

Tárregas

Erben





Bewertung:    



Es gibt Komponisten, die jedem Solisten der klassischen oder Konzertgitarre, dafür aber den Gitarrenabstinenten kaum vertraut sind. Das kommt: das Repertoire für das unaufdringliche Instrument ist überschaubar, und so kann ein Interpret nicht auf die Angebote geneigter Komponisten, die, wie Fernando Sor und Francisco Tárrega, oft selbst Gitarristen waren, nicht verzichten. Die Spanier Joaquin Rodrigo (1901-1999), dessen Concierto de Aranjuez im Original und in diversen Bearbeitungen populär wurde und gerne als Filmmusik ausgebeutet wird, und Miguel Llobet (1878-1938) sowie der Italiener Mario Castelnuovo-Tedesco (1895-1968) gehören zu den beliebten Komponisten, die Material für die Gitarre beigesteuert haben.

Der polnische Gitarrist Krzysztof Meisinger, Jahrgang 1984, der in vielen Ländern rund um die Welt und mit namhaften Orchestern aufgetreten ist, hat auf seiner ersten CD für das Chandos-Label mit dem Titel Elogio de la guitarra, den er von Rodrigo entlehnt hat, Stücke der genannten Komponisten aufgenommen und um eine Komposition von Astor Piazzolla ergänzt. Von dessen Cinco Piezas (Fünf Stücke) kommen nur zwei – das mittlere und das letzte – im Rhythmus des Tango daher, den man von Piazzolla erwartet.

Hommagen verraten den Kontext. Joaquin Rodrigo widmet seine Invocación y danza (Anrufung und Tanz) Manuel de Falla und dem Gitarristen Alirio Diaz aus Venezuela und sein Elogio de la guitarra (Lob der Gitarre) dem Italiener Angelo Gilardino, Mario Castelnuovo-Tedesco widmet sein Capriccio diabolico Paganini und dem großen Andrés Segovia. In der Tradition der Barockmusik stehen Llobets reizvolle zehn Variationen auf ein Thema von Sor aus dem Jahr 1908, von denen nur eine sowie ein Intermezzo länger dauern als eine Minute.

Meisinger führt vor, wie man mit diversen Techniken den sechs Saiten ganz unterschiedliche Klänge entlocken kann. Zwar sind die Möglichkeiten der Gitarre im Vergleich zum Klavier begrenzt, aber ihre Fans führen ins Feld, dass man zu ihr ein intimeres Verhältnis hat, weil man die Töne in unmittelbarem Kontakt zu den schwingenden Saiten, ohne Vermittlung durch einen Mechanismus, erzeugt. Man hört: es geht auch ohne Hämmer.


Thomas Rothschild – 3. Dezember 2021
ID 13340
CHANDOS-Link zur CD mit Krzysztof Meisinger


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