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Premierenkritik

News aus dem

Fuchsbau



Das schlaue Füchslein - am Staatstheater Cottbus | Foto (C) Bernd Schönberger

Bewertung:    



Armin Petras (Co-Schauspieldirektor, Hausregisseur und Hausautor am Staatstheater Cottbus) verlässt das Haus zum Ende dieser Spielzeit; wohin es ihn - nachdem er Jahre zuvor beispielsweise auch Schauspieldirektor und/ oder Intendant des Staatstheaters Kassel, des Maxim Gorki Theaters Berlin sowie des Schauspiels Stuttgart war - als nächstes ziehen und welche andere leitende Funktion er dort ausüben wird, ist aktuell (jedenfalls offiziell) nicht oder noch nicht ausgemacht. Er ist eines der allroundigsten, umtriebigsten und begabtesten Talente, die das deutschsprachige Theater vorzuweisen hat, und ich bin neugierig, wie alles das jetzt mit ihm weitergehen wird...

Jetzt hat er sich - wohlweislich nicht oder noch nicht als definitive Abschiedsgabe in seiner Cottbuser Opernregiseursrolle, denn im kommenden Jahr inszeniert er hier noch, dann "als Gast", Verdis Nabucco - Das schlaue Füchslein seines Lieblingskomponisten Leoš Janáček zur Brust genommen (übrigens bereits sein zweiter Janáček; 2012 führte er bei Katja Kabanowa am Theater Basel Regie).

Natascha von Steiger baute ihm hierfür einen sich permanent drehenden und auf vollgestopften Müllsäcken gepolsterten Fuchsbau auf die Bühnenmitte, der hatte auch eine gewisse Ähnlichkeit mit einem kleinen Amphitheater und wurde zu den jeweiligen Zwischenmusiken mit Video-Großaufnahmen von Maria Tomoiagǎ auf einem jeweils heruntergelassenen transparenten Vorhang zugeschüttet; da gab es unter anderem umweltvernichtende oder -zerstörende Realitäten (durch Waldbrände, Überschwemmungen, Stürme usw. usf.) zu sehen, und die versöhnlich-gute Pro-Stimmung, die sich beim Schlauen Füchslein normalerweise einstellt, war dahingehend ziemlich eingedämpft und sehr getrübt; viel Wahres halt aber auch ziemlich manipulativ im Ganzen.

Und so richtig kommt der Petras mit den vielen, vielen Menschen & Tieren, die das schöne Stück beinhaltet (und die von der Kostümdesignerin Patricia Talacko ideenreich und witzig eingekleidet und verkleidet wurden), nicht vom Fleck; oftmals stehen die singenden Protagonistinnen und Protagonisten nur so rum und liefern ihre Gesangsnummern gefühlt-gelangweilt ab. Es fehlt an einem prinzipiellen Drive, auch wenn die Schar von singenden und spielenden Kindern (des Kinder- und Jugendchors des Staatstheaters Cottbus) die personelle "Unbeweglichkeit" mitunter auflöst und vorübergehend durchbricht.




Anna Martha Schuitemaker (li.) als Das schlaue Füchslein - am Staatstheater Cottbus | Foto (C) Bernd Schönberger


*

Punkten tut die Produktion v.a. musikalisch!

Johannes Zurl zeichnet sich als Oberdompteur sowohl des vorzüglich aufspielenden Philharmonischen Orchesters als auch des gesamten Personalaufgebots einschließlich der Damen und Herren des Opernchores aus. Der wunderbare Janáček-Sound wird durchgehend getroffen und bedient, will sagen, dass es insgesamt fantastisch klingt.

Anne Martha Schuitemaker & Rahel Brede brillieren als Fuchspaar, Nils Stäfe liefert eine umwerfende Charakterstudie des Landstreichers Háraschta ab, und Andreas Jäpel (als Förster) entwirft am Schluss eine die Welt und seine Menschen, Tiere und Natur umarmen und ermahnen wollende Zukunftsvision - ob die sich (in Anbetracht des in einem nie zuvor dagewesenen Klima-Gaus befindlichen Planeten Erde) positiv bewahrheiten würde, bleibt gänzlich offen, und auch darauf wollte Petras sicher hingewiesen haben.

Premierenjubel.

Andre Sokolowski - 30. Juni 2025
ID 15336
DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN (Staatstheater Cottbus, 28.06.2025)
Musikalische Leitung: Johannes Zurl
Regie: Armin Petras
Bühne: Natascha von Steiger
Kostüme: Patricia Talacko
Lichtdesign: Norman Plathe-Narr
Video: Maria Tomoiagǎ
Mitarbeit Video: Nico Delpy
Dramaturgie: Julia Spinola
Bewegungsarbeit: Nico Delpy
Choreinstudierung: Christian Möbius
Einstudierung Kinder- und Jugendchor: Norienne Olberg und Iryna Dziashko
Besetzung:
Der Förster ... Andreas Jäpel
Die Frau Försterin ... Antje Bornemeier
Der Schulmeister ... Dirk Kleinke
Der Pfarrer ... Ulrich Schneider
Háraschta, ein Landstreicher ... Nils Stäfe
Füchslein Schlaukopf ... Anne Martha Schuitemaker
Fuchs ... Rahel Brede
Dackel ... Jens Klaus Wilde
Dachs ... Alexander Trauth
Hahn ... Thorsten Coers
u.v.a.
Damen und Herren des Opernchores
Kinder- und Jugendchor
Philharmonisches Orchester
Premiere war am 28. Juni 2025.
Weitere Termine: 02., 11.07./ 13.09./ 05., 30.10./ 30.11./ 28.12.2025// 29.01.2026


Weitere Infos siehe auch: https://www.staatstheater-cottbus.de


https://www.andre-sokolowski.de

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