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nachDRUCK # 5

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Liederabend

Natur- und

Todessüchte

mit Manuel Walser
& Jonathan Ware


Bildquelle: boulezsaal.de


Bewertung:    



Der amerikanische Star-Bariton Thomas Hampson agiert bei den seit 2019 im Pierre Boulez Saal - in Zusammenarbeit mit der Lied Akademie des Internationalen Liedzentrums Heidelberg und der Hampson Foundation - ausgerichteten SCHUBERT-WOCHEN in erster Linie als Kurator, darüber hinaus leitet er jedesmal zwei Workshops, und ganz selbstverständlich kann man ihn dann auch in jeweils einem Recital live singen hören - dieses Jahr tat er, gleich zur Eröffnung, neben Liedern von Schubert und Mahler auch welche von Leonard Bernstein und Michael Daugherty (begleitet von Wolfram Rieger) präsentieren.

Zehn Veranstaltungen gab und gibt es...


Wir entschieden uns für einen Liederabend mit dem Bariton Manuel Walser, der uns letzten Herbst schon als Taddeo während einer halbszenischen Darbietung der Italienerin in Algier von Rossini (mit dem sensationellen Orchester Eroica Berlin unter der Leitung Jakob Lehmanns) aufgefallen war; und nunmehr waren wir gespannt, wie er mit Schubert-Liedern halt so könnte.



Das ist Manuel Walser | Foto (C) Thomas Walser; Bildquelle: manuelwalser.com


Ja, das kann er gut.

Sein Bariton klingt warm und angenehm, obgleich ihm etwas Gaumiges nicht abzusprechen ist, weswegen auch die Textverständlichkeit mitunter etwas leidet; die Vokale (a, e, i, o, u etc.) könnten sonach noch unterscheidbarer artikuliert sein. Seine Interpretationsansätze und die Ausstrahlung an sich jedoch: ganz ohne jeden Tadel.

Gleich mal 14 Schubert's standen zur Debatte. Vor der Pause gab es Lieder zu mehr frohgemuten Themen aus dem allbekannten Kosmos "Liebe, Lust und Leid", mit viel Natur darin - im zweiten Teil wurde es allerdings zunehmend düster und gemütslastiger, und da konnte sich der Melancholiker so richtig lang legen, allein bei den vier letzten Nummern (Im Abendrot, Der Zwerg, Nachtstück und Totengräbers Heimweh) vermochte Walser sich immens zu steigern, was die jeweiligen Auslotungen der für Schubert typisch halt- und hoffnungslosen Todessüchte anbelangte; letztlich tat sich keiner im Boulezsaal wagen allzu früh zu applaudieren, bis der Sänger es schlussendlich doch gestattete. Begleitet hatte ihn der Pianist Jonathan Ware.

Ein Zugabe-Schmankerl par excellence boten die beiden noch mit Mahlers Ich bin der Welt abhanden gekommen - das fünfte Todessüchtelied an diesem Lieder-Wohlfühlabend - , und da stockte mir dann schon der Atem vor Begeisterung!


Andre Sokolowski - 21. Januar 2023
ID 14010
SCHUBERT-WOCHE (Pierre Boulez Saal, 20.01.2023)
Franz Schubert: Der Wanderer an den Mond D 870
- Abendstern D 806
- Die Taubenpost D 957/14
- Du bist die Ruh D 776
- Bei dir allein D 866/2
- Des Fischers Liebesglück D 933
- Aufenthalt D 957/5
- Auf der Bruck D 853
- Frühlingsglaube D 686
- Im Walde D 708
- Im Abendrot D 799
- Der Zwerg D 771
- Nachtstück D 672
- Totengräbers Heimweh D 842
Manuel Walser, Bariton
Jonathan Ware, Klavier


Weitere Infos siehe auch: https://www.boulezsaal.de/


https://www.andre-sokolowski.de

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