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Konzertkritik

Jenseits von Mozart und Beethoven

Cornelius Meister dirigierte das Staatsorchester Stuttgart

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Es dürfte wohl niemand auf die Idee kommen, Cornelius Meister vorzuwerfen, er mache es dem nicht eben jugendlichen Publikum leicht. Beim 2. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart konfrontierte er es mit drei Varianten eines differenzierten Orchesterklangs, der nicht zur Alltagskost gehört. Entstanden sind sie innerhalb des engen Zeitraums von zwölf Jahren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Den Anfang machte die Hymne von Olivier Messiaen von 1932, das Ende die 1. Sinfonie von Bohuslav Martinů aus dem Kriegsjahr 1942. Beides Kompositionen, die nicht gerade die Konzertprogramme überfrachten. Wobei Martinů zu Meisters Favoriten zählt. Er hat alle sechs Sinfonien des unterschätzten Tschechen, der gemeinhin im Schatten von Dvořák, Smetana und sogar Josef Suk steht, auf CDs eingespielt.

Zwischen Messiaen und Martinů wurden die hohen Streicher hinaus geschickt und durch den von Manuel Pujol geleiteten Stuttgarter Staatsopernchor sowie zwei Pianistinnen ersetzt für den bekanntesten Komponisten des Konzerts, für Igor Strawinsky und seine Psalmensinfonie. Allerdings bevorzugen die Veranstalter auch im Konzertsaal seine Ballettmusiken. Die faszinierende und, dem Text zum Trotz, erfrischend weltliche Psalmensinfonie wird erstaunlicherweise viel seltener aufgeführt. Liegt es am Aufwand der Suche nach einem erstklassigen Chor? In Stuttgart hat man ihn gefunden.

Neben dem Reichtum an Klangfarben, die alle drei Kompositionen kennzeichnen, sind es die rhythmischen Überraschungen, vor allem bei Strawinsky, und die Unterschiedlichkeit der Stimmungen von Messiaens Lyrizismus bis zu Martinůs Romantizismus, den man mit einer gewissen Berechtigung als (musik)historisch verspätet einordnen könnte, die das Konzert so anregend erscheinen ließen. Und noch ein Aspekt verdient Beachtung: Sowohl Strawinsky, wie auch Martinů haben ihre jeweilige Heimat verlassen und unüberhörbare Einflüsse der Volksmusik, mit der sie aufgewachsen waren, mit Anregungen aus ihren neuen Heimaten vermischt. Und so kann man bedingt auch von einer Nähe zu Messiaen sprechen, der seinem Geburtsland Frankreich, auch musikalisch, eng verbunden geblieben ist.




Thomas Rothschild – 5. Dezember 2022
ID 13951
STAATSORCHESTER STUTTGART (Liederhalle, 04.12.2022)
Olivier Messiaen: Hymne
Igor Strawinsky: Psalmensinfonie für Chor und Orchester
Bohuslav Martinů: Sinfonie Nr. 1
Staatsopernchor Stuttgart
(Einstudierung: Manuel Pujol)
Staatsorchester Stuttgart
Dirigent: Cornelius Meister


Weitere Infos siehe auch: https://www.staatsoper-stuttgart.de/staatsorchester/


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