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Konzertkritik

Beginn von

neuen Zyklen

Christian Thielemann und die Staatskapelle Berlin eröffnen neue Zyklen mit Orchesterliedern von Strauss und sinfonischen Dichtungen von Liszt


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Am vergangenen Wochenende standen Werke von Franz Liszt und Richard Strauss auf dem Programmzettel des VIII. Abonnementkonzerts der Staatskapelle Berlin. Sie bildeten den Auftakt von zwei auf mehrere Spielzeiten angelegte Zyklen speziell mit Liszts sinfonischen Dichtungen (insgesamt 13 an der Zahl) und Strauss' Orchesterliedern (insgesamt 40 an der Zahl) - Christian Thielemann hatte sich das jetzt für/ab seine/r ersten GMD-Saison vorgenommen.

In der US-amerikanischen Koloratursopranistin Erin Morley fand er eine zum Teil beachtenswerte Interpretin von zunächst sieben Strauss-Liedern, bei denen die von ihr zuletzt gesungene Zueignung ("Ja, du weißt es, teure Seele") den vielleicht größten Wiedererkennungswert unter uns Straussliederfans besaß - vor paar Tagen erst wurde sie von Jonas Kaufmann in einem gemeinsamen Liederabend mit Diana Damrau, am Klavier begleitet von Helmut Deutsch, in der Philharmonie Berlin hervorgeschmettert.

Auch an's Ständchen sowie an die Freundliche Vision - aus dem obig genannten Liederabend - konnte ich mich gleich wieder erinnern; beides sang Diana Damrau, ja und irgendwie hatte ich nachgerade das Gefühl, dass sie "mit nur Klavier" viel schöner klangen als halt jetzt mit dem sie zugeschüttet habenden Orchester; was dann wiederum um Gotteswillen nicht gegen die Staatskapelle und den Thielemann gerichtet sein sollte, nein, Gott bewahre: denn die beiden resp. die drei (Morley, Thielemann, Staatskapelle) vollzogen beides auf recht anrührende Art und Weise mild und leise also hübsch und annehmbar.

Der Höhepunkt des Sieben-Lieder-Blocks war allerdings ganz zweifelsohne Amor op. 68/5 nach einem Text von Clemens von Brentano. "An dem Feuer saß das Kind" entpuppte sich so nach und nach als halsbrecherische und an den Zerbinetta-Sound aus Ariade auf Naxos gemahnende zirzensische Etüde - hierfür schien und scheint die extrem hohe Stimme der Morley prädestiniert zu sein, und wahrscheinlich hatte der Thielemann sie v.a. wegen dieses Liedes (was wahrscheinlich kaum aus einer der aktuell und hierzulande bekannten Star-Strausskehlen hätte hervorgezaubert werden können) engagiert, denn bei den anderen fünf Liedern, außer vielleicht noch bei dem Bächlein op. 88/1, klang sie definitiv zu hoch und in den Mittellagen allzu leise.

Als Zugabe erfolgte ein bis da noch nie öffentlich gespieltes Nacht-Lied aus Strauss' Nachlass; Thielemann hatte den musikhistorischen Zusammenhang per Mikro vorher kurz erklärt. Eine Entdeckung, ohne jede Frage.

*

Gerahmt wurde das Konzert von zwei orchestral recht ausschweifigen sinfonischen Dichtungen Franz Liszts, die wohl die wenigsten bis dahin gekannt haben dürften: die halbstündige sog. Berg-Symphonie (Originaltitel: Ce qu’on entend sur la montagne, nach Victor Hugo) sowie Tasso, Lamento e Trionfo.

Beides imposant in Spiel und Klang.

Aber mehr als inkommensurable "Eintagsflegen" nicht weiter wahrnehmbar.

Starker Beifall.




Erin Morley im VIII. Abonnementkonzert der Staatskapelle Berlin (Dirigent: Christian Thielemann) - am 5. Juli 2025 in der Staatsoper Unter den Linden | Foto (C) Andreas Labes

Andre Sokolowski - 7. Juli 2025
ID 15354
STAATSKAPELLE BERLIN (Staatsoper Unter den Linden, 05.07.2025)
Franz Liszt: Ce qu’on entend sur la montagne [dt.: "Was man auf dem Berge hört" – Berg-Symphonie], Symphonische Dichtung Nr. 1
Richard Strauss: Ständchen op. 17/2 (Orchestrierung von Felix Mottl)
- Meinem Kinde op. 37/3
- Mein Auge op. 37/4
- Das Bächlein op. 88/1
- Freundliche Vision op. 48/1
- Amor op. 68/5
- Zueignung op. 10/1
Liszt: Tasso, Lamento e Trionfo, Symphonische Dichtung Nr. 2
Erin Morley, Sopran
Staatskapelle Berlin
Dirigent: Christian Thielemann


Weitere Infos siehe auch: https://www.staatskapelle-berlin.de


Post an Andre Sokolowski

https://www.andre-sokolowski.de

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