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Konzertkritik

Morgen- und

Abendländisches



Bewertung:    



Die ägyptische Sopranistin Fatma Said [s. Foto unten] war die eigentliche Attraktion des ostersamstäglichen Konzerts des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, das unter Leitung des rumänischen Dirigenten Cristian Măcelaru stand. Zum einen schlüpfte sie in die Rolle der persischen Königstochter und Tausendundeinenacht-Geschichtenerzählerin Scheherazade (in dem mit französischen Versen Tristan Klingsors ausgestatteten Orchesterliederzyklus Shéhérazade von Maurice Ravel) - zum anderen trug sie drei innig-schöne Liebeslieder ihres Landsmanns Sherif Mohie Eldin (nach Gedichten des mit 43 Jahren viel zu früh verstorbenen Lyrikers Amal Dunqul) auf Arabisch vor. Und das Authentischste schienen dann in der Tat die etwas mehr als 10 Minuten zu sein, in denen sich der "abendländische" Hörer an ihrer gesanglich zauberhaften und von ihrer Interpretation und Ausstrahlung her ganz und gar entwaffnenden Darbringung der Lieder "Der Regen", "Wird der Fluss für immer bleiben?" und "Gegen wen?" (so die deutschen Rohübersetzungen der jeweiligen Titel) erfreuen konnte. Die gesungenen Gedichte sprechen von Natur und von der ewig schönen Wechselwirkung und -beziehung der in sie hinein und eines Tages wiederum, auf natürlichem oder widernatürlichem Weg, hinaus gerat'nen Spezies Mensch, und erstrangigerweise geht es freilich um das Leben und den Tod und was dazwischen, wenn's natürlich liefe, auch noch wäre, nämlich Liebe!

Said gestaltet alles das mit einer derart glaubwürdigen geistigen Durchdringung und mit vokaliser Inbrunst wie Finesse, dass man in dem großen Saal ein Haar zu Boden hätte fallen hören; so gespannt und von ihr eingefangen tat es sich erleben...

Wundervoll und wunderbar.




Die Sopranistin Fatma Said | Foto (C) Irina Litvinenko


*

Nach der Pause gab's dann noch die opulentest orchestrierte Seejungfrau des Alexander von Zemlinsky mit dem DSO zu hören; in 2007 hatte ich sie schon mal, damals unter Leitung Ingo Metzmachers, erlebt.

Dem dreisätzigen Machwerk mangelt es - nach meiner unmaßgeblichen Privatmeinung - an dramaturgischem Geschick, d.h. ich wusste/ weiß dann meistens nicht, welche der Handlungshighlights aus der gleichnamigen Andersen-Erzählung dann zu welchen Abschnitten jenes Zemlinsky'schen Dreiviertelstünders zählen; und der erste Satz ist ja der üppigste, und hier (vermutete ich jedesmal) könnte dann auch diese barbarische Ent-Schwänzung, die die Hexe an der Nixe praktiziert, hineingepackt gewesen sein, oder?

Andre Sokolowski - 17. April 2022
ID 13579
DEUTSCHES SYMPHONIE-ORCHESTER (Philharmonie Berlin, 16.04.2022)
Maurice Ravel: ›Shéhérazade für Sopran und Orchester
Sherif Mohie Eldin: Drei ägyptische Lieder nach Gedichten von Amal Dunqul für Frauenstimme und Orchester
Alexander von Zemlinsky: Die Seejungfrau – Fantasie für Orchester
Fatma Said, Sopran
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Dirigent: Cristian Măcelaru


Weitere Infos siehe auch: https://www.dso-berlin.de/


https://www.andre-sokolowski.de

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