Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 5

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Premierenkritik

Panta rhei

MARIA STUARDA von Donizetti


Bewertung:    



Maria und Elisabeth umkreisen einander, sie belauern sich gegenseitig. Das tun sie schon bei Schiller, das tun sie bei Donizetti und das tun sie erst recht bei Ulrich Rasche. Wir begegnen hier dem glücklichen Umstand, dass ein für die spezielle Fabel schlüssiges Verfahren zusammenfällt mit einer individuellen Methode, die der Regisseur in seinem gesamten Schaffen pflegt. Die kontinuierliche Bewegung als Kern theatraler Ausdrucksweise.

Heute nennt man das „Zickenkrieg“, was zwischen Maria Stuart und Elisabeth von England stattfand. Gaetano Donizetti hat den Stoff, den man in der komplexeren Fassung von Schillers Drama kennt, kongenial in Musik umgesetzt. Auf dem Höhepunkt dürfen sich die Antagonistinnen sängerisch messen. In Salzburg übertrifft die Maria Lisette Oropesa die Elisabeth Kate Lindsey, die sich noch in der Verneigungsrunde in den Vordergrund zu spielen bemüht ist, vor allem in der Intonationssicherheit. Den Kopf kostet es sie am Ende dennoch, weil Elisabeth den ungebrochenen Stolz ihrer Rivalin nicht erträgt.

Das Stück findet, raschetypisch, auf zwei schrägen, rotierenden Scheiben statt. Die Elisabethaner tragen schwarz, die Gegenpartei ist weiß gekleidet. Leicester signalisiert mit aufgekrempelten Hemdärmeln den Mann der Tat zwischen zwei so gar nicht feministischen Frauen. Unfreundliche Beobachter könnten bei der Dauerchoreografie von Paul Blackman und seinen dekorativen Tänzer*innen an Phil Collins und sein I Can’t Dance denken.

Kurz vor dem Ende kündigt sich eine Apotheose vor blutroter Sonne an. Aber Vorsicht! Es geht übel aus. Die Überlebenden werden von einer sich herabsenkenden Lichtfläche buchstäblich erdrückt.

Ein großer Opernabend, nicht zuletzt durch das präzise Dirigat von Antonello Manacorda, der sich durch die spektakuläre Regie nicht ablenken lässt von den süffigen Melodien, die jeden Vergleich mit Verdi aushalten.




Maria Stuarda bei den Salzburger Festspielen 2025 - mit Lisette Oropesa (Maria Stuarda) sowie Tänzern und Tänzerinnen von SEAD, Salzburg Experimental Academy of Dance | © SF/Monika Rittershaus

Thomas Rothschild - 2. August 2025
ID 15390
Maria Stuarda (Großes Festspielhaus, 01.08.2025)
von Gaetano Donizetti

Musikalische Leitung: Antonello Manacorda
Regie und Bühne: Ulrich Rasche
Kostüme: Sara Schwartz
Video: Florian Hetz
Licht: Marco Giusti
Choreografie: Paul Blackman
Dramaturgie: Yvonne Gebauer
Besetzung:
Kate Lindsey (Elisabetta)
Lisette Oropesa (Maria Stuarda)
Bekhzod Davronov (Roberto, Graf Leicester)
Aleksei Kulagin (Giorgio Talbot)
Thomas Lehman (Lord Guglielmo Cecil)
Nino Gotoshia (Anna Kennedy)
Tänzer und Tänzerinnen von SEAD — Salzburg Experimental Academy of Dance
Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
(Einstudierung: Alan Woodbridge)
Angelika Prokopp Sommerakademie der Wiener Philharmoniker
Wiener Philharmoniker
Premiere war am 1. August 2025.
Weitere Termine: 07., 11., 16., 19., 23., 30.08.2025
SALZBURGER FESTSPIELE


Weitere Infos siehe auch: https://www.salzburgerfestspiele.at


Post an Dr. Thomas Rothschild

Ballett | Performance | Tanztheater

Konzerte

Musiktheater

ROTHSCHILDS KOLUMNEN

SALZBURGER FESTSPIELE



Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!    



Vielen Dank.



  Anzeigen:



MUSIK Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

AIX-EN-PROVENCE

BALLETT |
PERFORMANCE |
TANZTHEATER

BAYREUTHER FESTSPIELE

CD / DVD

KONZERTKRITIKEN

LEUTE

LUDWIGSBURGER SCHLOSSFESTSPIELE

NEUE MUSIK

PREMIERENKRITIKEN

ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski

SALZBURGER FESTSPIELE


Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal




Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2025 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)