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MUSIKFEST BERLIN 2023

Münchner Philharmoniker

Mirga Gražinytė-Tyla


Bewertung:    



Vor sieben Jahren war es, dass ich Mahlers zweite Sinfonie das letzte Mal erlebte, Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker kombinierten sie mit Lachenmanns Tableau für Orchester, und das alles, also insgesamt, wollte den langen Abend wahrlich überlänglich strapazieren. Diese Zweite dauert ja dann schon etwas, aber - und das ist das Verrückte - man guckt nie oder sehr selten während ihrer stolzen Dauer von +/- 80 Minuten auf die Uhr. Ihre so unsägliche Kitschgeladenheit (Schlusstext von Mahler höchstpersönlich, der da beispielsweise das hier dichtete: "Mit Flügeln, die ich mir errungen,/ werde ich entschweben!/ Sterben werd' ich, um zu leben!// Aufersteh'n, ja aufersteh'n wirst du,/ mein Herz, in einem Nu!/ Was du geschlagen,/ zu Gott wird es dich tragen!") geht mir Gottlosem jedesmal barbarisch auf den Geist, aber egal - ihre Musik wiegt all das Kitschige dann immer wieder auf, obgleich sie vor dem Auferstehungsgesülze ihres letzten Satzes absolut kapituliert und bis zum himmlischsten von allen Enden noch mal richtig aufdreht und es dementsprechend himmlisch krachen lässt, und WIE das Mahler handwerklich gemacht hatte, war/ ist schon imposant.

Jetzt präsentierten die Münchner Philharmoniker inkl. ihres Philharmonischen Chores (Einstudierung: Andreas Herrmann) Mahlers Zweite beim MUSIKFEST BERLIN. Und ihre Anreise muss dem Vernehmen nach recht abenteuerlich und strapaziös gewesen sein, von Köln aus (wo sie bereits Montagabend mit der Sinfonie gastierten) brauchten sie 10 Stunden mit der Bahn, um "pünktlich" nach Berlin zu kommen; daher fing dieses Konzert auch mit etwas Verspätung an; die gute alte Deutsche Bahn, na ja...

*

Was fiel mir ganz besonders auf an dem Konzert?

Die junge litauische Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla!


"2016 erregte sie Aufsehen damit, dass sie mit nur 29 Jahren Chefdirigentin des City of Birmingham Symphony Orchestra wurde. 2012 schuf die Dirigentin ihren Künstlernamen, indem sie ihrem Familiennamen Gražinytė den Bindestrich nebst Tyla hinzufügte; Tyla bedeutet im Litauischen 'Stille', auch 'Ruhe' oder 'Schweigen'." (Quelle: Wikipedia)



Mirga Gražinytė-Tyla | Foto (C) Andreas Hechenberger


Sie hielt den fünfteiligen Laden klug und konzentriert zusammen, ging die Sachen zügig, kraftvoll und bestimmend an, und sie verzichtete doch gleichsam nicht auf wohltuende Pausen und Zäsuren, konnte also auch mit "Stille", "Ruhe" oder "Schweigen" diesem überemotionalen Brocken einigermaßen Herrin werden. Ja, das tat dem Werk - und mir, dem aufmerksamen Hörer - ziemlich gut.

Okka von der Damerau tat Urlicht (am Anfang des 4. Satzes) zelebrieren - ein paar wenig auffällige Flatterer beim Absingen zeugten wohl auch von ihrer gewaltigen Inanspruchnahme durch den Grünen Hügel während dieses Sommers; dreimal alle Erdas sowie eine von den Nornen, und das alles bei unmenschlich zu nennenden Temperaturverhältnisse im (bzw. außerhalb des) Festspielhaus(es) - so was zehrt natürlich an den Stimmbändern.

Summa summarum ein recht opulent zu nennendes Konzertereignis mit den vielen, vielen Münchner Gästen.

Standing Ovations.

Andre Sokolowski - 12. September 2023
ID 14384
MUSIKFEST BERLIN (Philharmonie Berlin, 12.09.2023)
Gustav Mahler: Symphonie Nr. 2 c-Moll, Auferstehung
Talise Trevigne, Sopran
Okka von der Damerau, Alt
Philharmonischer Chor München
(Einstudierung: Andreas Herrmann)
Münchner Philharmoniker
Dirigentin: Mirga Gražinytė-Tyla


Weitere Infos siehe auch: https://www.berlinerfestspiele.de/musikfest-berlin


https://www.andre-sokolowski.de

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