LUDWIGSBURGER SCHLOSSFESTSPIELE 2025
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Die Heiligen
Drei Könige
der Barockmusik
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Bewertung:
Das 1987 gegründete Freiburger Barockorchester gehört mittlerweile zu den besten Klangkörpern seiner Art. Es vergeht kaum ein Jahr, in dem es nicht begehrte Preise und Auszeichnungen abräumt. Originalität ist dabei nicht das oberste Ziel der Programmgestaltung. Für die Ludwigsburger Schlossfestspielen hatten die Freiburger, die regelmäßig im nahen Stuttgart gastieren, an zwei Abenden Bach, Händel und Telemann auf dem Programm. Sozusagen Selbstläufer. Die Solovioline spielten die Mitglieder des Freiburger Barockorchesters Hannah Visser und Judith von der Goltz sowie einer der beiden Leiter, Gottfried von der Goltz.
Lange galt Barockmusik als leidenschaftslos, als mechanisch. Zum Beispiel das Largo aus Telemanns Konzert für drei Violinen F-Dur TWV 53:F1 aus der Tafelmusik Teil II. Was wäre daran mechanisch. Die Freiburger interpretieren es als gefühlvollen Ausdruck von Trauer und Melancholie, eindrucksvoll auch im Kontrast zum darauf folgenden Vivace.
Das Freiburger Barockorchester bringt die einzelnen Stimmen klar, niemals verschmiert zur Geltung. Es macht den Reiz des Kontrapunkts erfahrbar, lässt die Basslinien deutlicher als üblich als eigene Stimme wahrnehmen. Und was die strenge Form zu leisten vermag, kann man am zweiten Satz des Concerto grosso a-Moll op. 6 Nr. 4 HWV 322 von Georg Friedrich Händel, einer Fuge mit der Tempobezeichnung Allegro studieren.
Deutlich wird auch, dass die Verwendung von alten Instrumenten keine Marotte ist, sondern, unabhängig vom wissenschaftlichen Wert, ein besonderes ästhetisches Vergnügen gewährt.
Eine Beobachtung am Rande: Die Streicher sind mehrheitlich Frauen, die Bläser Männer. Woran liegt das? Am Umfang der Lungen? Wohl eher an festgefahrenen Traditionen, die es zu überwinden gilt.
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Freiburger Barockorchester | Foto (C) Britt Schilling
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Thomas Rothschild – 29. Juni 2025 ID 15334
"Musikalische Freundschaften" (Ordenssaal, 28.06.2025)
Johann Sebastian Bach: Orchestersuite Nr. 1 C-Dur BWV 1066
Georg Friedrich Händel: Belshazzar-Suite HWV 61
- Concerto grosso a-Moll op. 6 Nr. 4 HWV 322
Georg Philipp Telemann: Konzert für drei Violinen TWV 53:F1
- Ouvertüren TWV 55:D18 & TWV 55:D1
Freiburger Barockorchester
Leitung und Violine: Gottfried von der Goltz
LUDWIGSBURGER SCHLOSSFESTSPIELE 2025
Weitere Infos siehe auch: https://schlossfestspiele.de
Post an Dr. Thomas Rothschild
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