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Rezension

Filmstart: 21. November 2013

Die Tribute von Panem – Catching Fire (USA 2013)

Regie: Francis Lawrence




In Panem gelten keine Regeln mehr. Präsident Snow (Donald Sutherland) diktiert alles so, wie es ihm gerade einfällt. Das fiktive, in der Zukunft angesiedelte Land ist in 12 Distrikte unterteilt und ins regierende Kapitol. Im Kapitol lebt eine Elite in Saus und Braus, während in den abgeschottenen und überwachten Distrikten die Mehrheit der Menschen für sie schuftet und darbt. Als fadenscheinige Begründung dient ein Aufstand vor über 75 Jahren, eine Art Erbsünde, aus der die Regierenden das Recht auf ewige Unterdrückung ableiten. Die Medien fungieren als wirkungsvolle Propagandamaschinerie und werden in Die Tribute von Panem wunderbar persifliert.




Die Inkarnation des Bösen: Präsident Snow (Donald Sutherland) - Fotu © Studiocanal



Die Tribute von Panem – Catching Fire ist die Verfilmung des zweiten Teils der erfolgreichen Jugendbuchtrilogie von Suzanne Collins. Im ersten Teil Die Hungerspiele wurde die 16jährige Katniss (Jennifer Lawrence) zum Spielball dieses perfiden Tötungswettkampfes. Als abschreckende Mahnung an den Aufstand müssen jeweils ein männlicher und ein weiblicher junger Mensch aus jedem Distrikt zu den Hungerspielen antreten, bei denen es nur einen Überlebenden gibt. Als Katniss' kleine Schwester als Kämpferin ausgelost wurde, meldete sich Katniss freiwillig an ihrer Stelle. Zusammen mit Peeta (Josh Hutcherson), einem Jugendlichen aus der Nachbarschaft, fuhr sie in die Hauptstadt, wo die Todeskandidaten jedes Jahr einem mächtigen und aufwändig inszenierten Medienrummel ausgesetzt werden. Katniss und Peeta wurden als Liebespaar ausgegeben und gewannen die Sympathien der Massen. Als Ausnahmeregelung erlaubte Präsident Snow, dass es dieses Mal zwei Überlebende geben durfte.

In Teil 2 wird die Geschichte fortgeführt. Zu Hause in Distrikt 12 sind die Sieger aller finanziellen Sorgen enthoben, aber sie sind noch von den furchtbaren Erlebnissen traumatisiert. Auch Gale (Liam Hemsworth), der junge Mann, den Katniss liebt, spürt die Veränderung in ihr, aber auch die Veränderung seit den letzten Hungerspielen.




Katniss (Jennifer Lawrence) mit ihrem Liebsten Gale (Liam Hemsworth) in Distrikt 12 - Foto © Studiocanal



Die junge Katniss hat so etwas wie Anstand in die „Spiele“ gebracht, indem sie überlebte, ohne einen ihrer Konkurrenten direkt zu töten. Sie kümmerte sich um die Jüngste der Teilnehmerinnen und hätte Peeta auf keinen Fall getötet, um selbst zu überleben. Ihr Beispiel hat zu Unruhe und Aufruhr in den Distrikten geführt, weil die Menschen dort Hoffnung geschöpft haben. Um seinen Machterhalt zu sichern, lässt sich Präsident Snow etwas Bestialisches einfallen. Obwohl den Siegern der Spiele Wohlstand und Sicherheit zugesagt wurden, müssen die Sieger der verschiedenen Distrikte noch einmal gegeneinander antreten, wieder in einem Kampf auf Leben und Tod, darunter Katniss und Peeta. Die Todeskandidaten touren durch die Distrikte in einer einzigartigen PR-Kampagne, als würde es sich um eine harmlose Volksbelustigung halten. Da Katniss eine für Präsident Snow gefährliche Wirkung auf die Menschen hat, werden sie und Peeta stark reglementiert und dürfen nicht mehr frei sprechen.




Müssen den vorgegeben Text ablesen Katniss (Jennifer Lawrence) und Peeta (Josh Hutcherson) - Foto © Studiocanal



Aber die beiden Jugendlichen sind erwachsen geworden und vor allem Katniss entwickelt sich zunehmend zu einem Menschen mit sozialem und politischen Bewusstsein. Snow kann Katniss aber nicht einfach umkommen oder töten lassen. Damit sie keine Märtyrin wird, manipulieren er und sein Oberster Spielemacher Plutarch Heavensbee (herrlich kaltschnäuzig gespielt von Philip Seymour Hoffman) die Spiele so, dass Katniss gezwungen werden soll, zu töten und ihre ethischen Grundsätze über Bord zu werfen...

Der Film ist bis in die Nebenrollen gut besetzt. Stanley Tucci brilliert als Fernsehmoderator Caesar Flickerman, der die Spieler interviewt und in Szene setzt. Woody Harrelson spielt Haymitch Abernathy, einen ehemaligen Sieger der Hungerspiele, der zynisch geworden ist, säuft und nun als Mentor für Katniss und Peeta zuständig ist. Jungstar Josh Hutcherson liefert als Peeta eine sehr solide schauspielerische Leistung ab. Aber was Jennifer Lawrence da auf die Leinwand zaubert, macht fast sprachlos. Sie spielt dermaßen differenziert, präsent und fesselnd, dass man sich von ihrem Spiel gar nicht lösen mag. Sie hat 2013 mit 22 Jahren den Oscar als beste Hauptdarstellerin in Silver Linings gewonnen. Die Rolle der Katniss ist völlig anders geartet, womit sie ihre Vielseitigkeit beweist. Lawrence hat keine Schauspielschule besucht, aber von ihr ist sicher noch viel zu erwarten. Allein wegen ihres Spiels lohnt sich der Kinobesuch schon.


Bewertung:    


Helga Fitzner - 21. November 2013
ID 7388
Weitere Infos siehe auch: http://www.dietributevonpanem.de/film


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