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                | 71. Internationale Filmfestspiele Berlin |  
 
               | | Panorama
Death of a Virgin, and the Sin of Not Living
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 Gabriele Leidloff & Max-Peter Heyne - 8. März 2021| Der Mitzwanziger Etienne (Etienne Assal) belügt seine Mutter, um mit drei Freunden einen geheimen Ausflug zu unternehmen: Sie wollen mit ihrem gesparten Geld ihren ersten Sex mit einer Sexarbeiterin erleben. Dafür müssen sie einen weiten Weg zurücklegen, und das ohne eigenes Auto. Mit Prahlereien, Witzeleien und in wetteifernden Streitgesprächen überspielen sie ihre Nervosität, und auch ihr Umfeld wird von spöttischen und beleidigenden Bemerkungen nicht verschont. Aus dem Off erfahren die Zuschauer*innen, was die Protagonisten und die Nebenfiguren umtreibt, welchen Gedanken sie nachhängen und was die Zukunft für sie bereithält – nicht etwa, was sie sich erhoffen.
 
 So erfährt das Publikum mehr, als die Figuren selber über sich wissen – ein Kaleidoskop libanesischer Schicksale wird aufgefächert. Das Spielfilmdebüt des libanesischen Autorenfilmers George Peter Barbari ist ein vielstimmiger und damit auch vielschichtiger Film, der Poesie und soziale Wirklichkeit schmerzhaft aufeinanderprallen lässt. Bemerkenswert ist vor allem der Kontrast zwischen der typisch männlichen Art, die Unsicherheit in Angesicht des Kommenden zu überspielen und schließlich dem fast schüchternen, unsicherem Vollzug des lange und aufwändig Geplanten. Damit kehrt der Regisseur das Klischee der von Testosteron gesteuerten Jugendlichen um, deren Angeberei sich im Angesicht der sexuellen Herausforderung in Luft auflöst.
 
 Exemplarisch illustriert der Film eine der Begegnungen zwischen Sexarbeiterin und einem der Kunden, die eine intensive Begegnung für beide Seiten wird: für ihn, da es das erste Mal ist, aber auch für die junge, abgeklärte Prostituierte, die sich auf diese späte männliche Jungfrau einlassen muss, damit er vor Verschüchterung nicht völlig scheitert. Auch dieser Film besticht wie so viele Beiträge quer im BERLINALE-Programm durch die ruhige, elegante Art des Erzählens mit präzisen Beobachtungen. Die mutmaßlich angestrebte Tiefe des Geschilderten mag sich allerdings nicht vollends einstellen bzw. gelingt erst gegen Ende.
 
 Bewertung:
   
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 ID 12794
 Weitere Infos siehe auch: https://www.berlinale.de/
 
 
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 Post an Max-Peter Heyne
 
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