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MOP-Shortlist:

Neue Horizonte

Kurzfilme von Lisa Gertsch, Michael Fetter Nathansky und Ann Oren



Auch das 42. FILMFESTIVAL MAX OPHÜLS PREIS muss in diesem (Corona-) Jahr online gehen. Für 8 Euro pro Einzeltitel [diverse Kurzfilme werden zum gleichen Preis im "Paket" angeboten] können sich Internetnutzer den einen oder anderen Film auf der Festival-HP anschauen.

Wir entschieden uns für die Kurzfilm-Reihe "Neue Horizonte" und sahen dort drei experimentelle Produktionen:

Lisa Gertsch kreierte in schwarz-weiß-griesigen Bildern eine atmosphärisch unter die Haut gehende Corona-Bestandsaufnahme aus der Zeit der ersten Lock- und Shutdowns Frühjahr 2020. In J'ai arrêté de caresser le chien (dt.: Ich hörte auf, den Hund zu streicheln) gibt es keine Menschen zu sehen, sondern "nur" zu hören. Die O-Töne stammen [lt Filmabspann] von Ahmet, Sophie, Tom, Ursi, Karim, Jacelyne, Lina, Medita, Mila und Jonatan, und in den deutschen Untertiteln erfahren wir im nebulösen Dunstkreis einzeln ab- und aus- und eingesperrter Lebensradien die Detailversessenheiten aus diversen Lebensabschnittsgeschichten jener Ab- und Aus- und Eingesperrten, und es geht um Langeweilen und um Einsamkeiten in der Quarantäne und in anderer Gefangenschaft. Und Lampe an und Lampe aus, Wasserhahn an, Wasserhahn aus, Fliegenkadaver, Schnecken ohne Haus und rumturnende Käfer...

Bei dem Tanzfilm Salidas (dt.: Aufbrüche) ist das Imposanteste nicht etwa der Tanz der Protagonistinnen Anna Castillo (als Arbeiterin), Christiane "La Mona" (als Mutter) Ñusta Kolter Irazoque (als Schwester) - analog der Bluthochzeit von Garcia Lorca - , sondern die Kulisse, worein Regisseur Michael Fetter Nathansky sie installierte, nämlich im Schiffshebewerk von Niederfinow in Brandenburg, einem 1934 errichteten Schleusenbau, dessen Wände und Decken sich bedrohlich senken und heben, dass man fürchtete, dass die Agierenden als Menschenfleischbrei zwischen der brutalharten Materie unfallhafterweise übrigblieben - aber gottlob ging die Sache insgesamt gut aus.

Und schließlich Passage, der narzisstisch anmutende Selbstbespiegelungsakt des Geräuschemachers und Performers Simon(e) Jaikiriuma Paetau, der sich innerhalb von 12 Minuten in ein Pferd, dessen Dressurbewegungen und -gesten er akustisch nachbereitete, hineinzudenken und hineinzufühlen und hineinzukörperlichen meinte; wir betrachten seinen schönen Hinterleib von Kopf bis Fuß - als Höhepunkt des wunderlichen Filmes von Ann Oren - , und ein langer schwarzer Pferdeschweif fließt ihm aus seinem Hintern. Schön und hocherotisch.




Ann Oren, Passage | Filmstill © Ann Oren

Bobby King - 18. Januar 2021 (2)
ID 12699
Weitere Infos siehe auch: https://ffmop.de/


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