Letztmals mit Postel & Mommsen
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Nachtsicht-Tatort im Ersten | Foto (C) Radio Bremen/Michael Ihle
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Bewertung:
"Ein junger Mann wird nachts von einem Auto überfahren. Die Bremer Kommissare Inga Lürsen und Stedefreund wissen schon bald, dass es kein Unfall war, aber ein Motiv für die Tat scheint es nicht zu geben. Als kurze Zeit später erneut ein junger Mann überfahren wird, ahnen die Kommissare, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben.
Spuren am Tatort führen zum ehemaligen Drogenabhängigen Kristian Friedland. Doch der hat für den Zeitpunkt des Mordes ein Alibi. Zum Erstaunen der Kommissare versuchen seine Eltern mit allen Mitteln, die Ermittlungen von ihm fern zu halten. Was hat die Familie zu verbergen?"
(Vollständiger Filmplot auf http://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tatort/sendung/nachtsicht-154.html)
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Einmal jährlich (ungefähr) sah man seit 1997 das beliebte Kommissars-Duo Sabine Postel und Oliver Mommsen für den Tatort Bremen kriminalermitteln. Damit soll nun Schluss sein. Schade eigentlich, die Beiden passten irgendwie ganz gut zusammen; Postels also Inga Lürsens blondkühler und sehr direkter Arbeitsstil harmonisierte prima mit der mehr doch biederen und trotzdem nicht zu undraufgängerischen Arbeitsweise Mommsens also Stedefreunds.
Jetzt hat man dem Gespann von drehbuchschreiberischer Seite (Tuchmann/Veith) einen so derart abnormigen und abstrusen Fall aufs Auge drücken wollen, dass man sich - als Zuschauer - danach verwundert fragte: Woraus schöpft ihr bloß so außerordentliche Fantasie, euch solchen Hirnshit auszudenken?!
Moritz Führmann (= Kristian Friedland) muss hier einen Psychopathen spielen, der an einer Art Zermalmungssyndrom leidet, d.h. er rast mit seinem eigens zu diesem Zwecke umgebauten Auto quer durchs nächtlich-dunkle Bremen, trägt ein Nachtsicht-Gerät, damit er etwas sieht, und fährt dann junge Männer reihenweise halt zu Matschebrei. Angeblich, so wie nach und nach dann rauskommt, tut ihn das rein sexuell erfüllen; doch er hatte überdies auch noch eine sehr komplizierte Kindheit (logisch) und hochkomplizierte Eltern obendrein - sein Vater Rainer Bock ist Laborant und hat seit Jahren und Jahrzehnten schon mit seinem Sohn "eine Vereinbarung", also dass der mit Trinken aufhört, beispielsweise; seine Mutter, die bei einem Unfall früher mal ein Bein verlor und überdies auch noch an unheilbarem Krebs leidet, soll mit der komplizierten Sohnes-Vita (wusste sie gar überhaupt nie was von diesen merkwürdigen Sexualpraktiken ihres eignen Fleischs & Bluts?) um Gotteswillen nicht behelligt werden; und Angela Roy verkörpert diese psychologisch so Umhergetriebene beeindruckend und glaubwürdig...
Zum Schluss, als Alles durch die Postel und den Mommsen aufgeklärt zu seien schien, kriegte man nicht mehr richtig mit: Hatte der Sohnesvater nun der Sohnesmutter - beide wollten ursprünglich nach Kanada auswandern - einen Gnadentod beschert; er war ja schließlich Laborant und tat andauernd mit so Giftspritzen herumhantieren. Und was wurde aus dem Psychopathen, der finalig dann im Kofferraum seines Zermalmungsrennfahrzeuges aufgefunden wurde; hatte ihn sein Papa letztlich doch vergessen mit Benzin zu übergießen und hiernach dann anzuzünden - - Fragen über Fragen...
Nicht zu fassen dieser ganze Quark!
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Wer ist der Mann unter der Maske? | (C) Radio Bremen/Michael Ihle
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Bobby King - 12. März 2017 ID 9906
TATORT | Nachtsicht (ARD, 12.03.2017)
Regie: Florian Baxmeyer
Buch: Matthias Tuchmann und Stefanie Veith
Kamera: Hendrik A. Kley
Musik: Kat Kaufmann
Besetzung:
Hauptkommissarin Inga Lürsen ... Sabine Postel
Hauptkommissar Stedefreund ... Oliver Mommsen
Helen Reinders ... Camilla Renschke
Gerichtsmediziner Dr. Katzmann ... Matthias Brenner
Linda Selb ... Luise Wolfram
Kristian Friedland ... Moritz Führmann
Jost Friedland ... Rainer Bock
Leonie Friedland ... Angela Roy
Tajana Noack ... Natalia Belitski
Roger Wego ... Michael Klammer
Dennis ... Billy Buff
Melanie ... Annika Schrumpf
Kristian Friedland (als Kind) ... Jost Schlenker
Weitere Infos siehe auch: http://www.daserste.de/tatort
Post an Bobby King
TATORT IM ERSTEN
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