Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 5

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Rosinenpicken (88 | 89)

Don Giovanni |

Mahlers Dritte


Das ist das Ständetheater Prag, hier wurde Mozarts DON GIOVANNI uraufgeführt! | Bildquelle: Wikipedia


Mozart und Mahler waren auch gelegentlich in Prag.

Der Don Giovanni - vielleicht Mozarts wichtigste Oper überhaupt (allein vom Stück und seiner Philosophie her: sowieso) - war dort erstmals gespielt.

"Ursprünglich sollte die Oper am 14. Oktober uraufgeführt werden. Anlass war die Durchreise von Maria Theresia Josepha von Österreich und ihrem Ehegatten, dem späteren Anton I. von Sachsen. Das Ensemble hatte jedoch Schwierigkeiten bei der Einstudierung, sodass der Termin der Uraufführung verschoben werden musste. Das fürstliche Paar bekam die ebenfalls von Mozart stammende Oper Le nozze di Figaro zu sehen. Die Oper wurde schließlich am 29. Oktober 1787 im Gräflich Nostitzschen Nationaltheater in Prag uraufgeführt. Inwieweit die Oper Anklang beim Publikum fand, ist wenig bekannt. Mozart selber berichtet in einem Brief vom 4. November nur, dass es lautesten beyfall gegeben habe." (aus: Wikipedia)

Mahler dirigierte, als er 25 war, ein Jahr in Prag; das war so eine Durchgangszeit für ihn; es folgten Kapellmeisteranstellungen in Leipzig, Budapest, Hamburg, London usw. usf. / Die Siebte Sinfonie hatte ebenfalls mit Prag zu tun; sie wurde hier 1908 unter Mahlers Leitung uraufgeführt...

DAS ist also der gemeinsame kleinste Nenner - Mozart/Mahler/Prag - den wir für die Rosinen jetzt erkannten und erkennen.

*

Heute nennt sich jene Uraufführungsstätte des Giovanni: Ständetheater Prag. Es ist eines der drei Opernhäuser in der Goldenen Prag; alle drei (Ständetheater, Staatsoper, Nationaltheater) funktionieren unter dem Label "Národni divadlo". / Die Premiere der von uns gesehenen Produktion war 2006. Wir "fühlten" uns jedoch, als seien wir in den Kulissen und Bewegungen von einer Inszenierung aus den 60ern und früher mitten rein gestellt gewesen; ja, sogar das Haus an sich - die Atmosphäre drinnen ist schon hammermäßig museal (was überhaupt nicht gegen eine derartige Atmosphäre spricht!) - setzte sich, sehr bewusst und sehr sehr intellektuell vom Bühnenbildner Josef Svoboda gemeistert, über den Orchestergraben bis zur Hauswand hinten fort. Also im Ganzen eine geradezu historizierende Fortsetzung des "Atems" (aus der Uraufführungs-Zeit) schlechthin... // Gesungen und gespielt wird repertoiregemäß. Es gab an diesem Tag zwei Vorstellungen hinter'nander weg, eine nachmittags und eine abends. Das merkte man dann den Orchestermusikern im Graben ziemlich deutlich an; es wurde schon mitunter stark gegähnt: vollstes Verständnis, doch. /// Kateøina Knìžíková als Zerlina fiel uns angemessen leichtens (Stimme, Gestus) auf; die anderen Akteure waren halt dann etwas schwerer von Gemüt...

* *

Für James Levine, der bei der Staatskapelle Berlin mit Mahlers Dritter debütieren wollte (und er konnte krankheitshalber diesmal noch nicht kommen; das Debüt mit ihm wird in die nächste Spielzeit vorgeplant), sprang Daniel Barenboim kurzfristig ein. Der legendäre Mahler-Zyklus, wo sich Barenboim/Boulez die Dirigate teilten, ist uns noch sehr gut in der Erinnerung - "damals" war Pierre Boulez mit Mahlers Dritter eingeteilt gewesen; also ist und war dieselbige - was Barenboim mit Staatskapelle anbelangt - gehörtes Neuland; dahin war man neugierig, was/ wie mit diesem Werk jetzt, unter der spontanen Leitung ihres Chefs, seitens der Staatskapelle umgegangen werden würde: Das Konzert gestaltete sich zum Triumph! Phänomenal, mit welchem Körpereinsatz Barenboim für ungeheuerlichste Präzisionsverlautbarung zu sorgen in der Lage war. Der so schon unkopierbar aushimmelnde Streicherklang feierte hochamtmäßig Hochzeit. Die Trompeten, die Posaunen und und und... die Hörner: fulminant. Das Nietzschesolo Waltraud Meiers: abgehoben. Damen-/Kinderchor: spirituell. / Nicht enden wollende Begeisterung im Saal!!!


DON GIOVANNI (27.02.2010, Ständetheater Prag)
Musikalische Leitung: Zbynìk Müller
Inszenierung: Václav Kašlík / Jiøí Nekvasil
Bühnenbild: Josef Svoboda
Kostüme: Theodor Pištìk
Besetzung: Martin Bárta (Don Giovanni), Maida Hundeling (Donna Anna), Jaroslav Bøezina (Don Ottavio), Miloslav Podskalský (Komtur), Jitka Svobodová (Donna Elvira), Peter Mikuláš (Leporello), Jiøí Hájek (Masetto), Kateøina Knìžíková (Zerlina) u. a.
Chor, Ballettsolisten und Orchester des Prager Nationaltheaters
http://www.narodni-divadlo.cz

Mahlers DRITTE SINFONIE (03.03.2010, Philharmonie Berlin)
Waltraud Meier, Alt
Aurelius Sängerknaben Calw
(Einstudierung: Bernhard Kugler)
Chor der Deutschen Staatsoper Berlin
(Einstudierung: Eberhard Friedrich)
Staatskapelle Berlin
Dirigent: Daniel Barenboim
http://www.staatskapelle-berlin.de



Andre Sokolowski - 4. März 2010
ID 4572




  Anzeigen:







MUSIK Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

BAYREUTHER FESTSPIELE

CASTORFOPERN

CD / DVD

INTERVIEWS

KONZERTKRITIKEN

LEUTE MIT MUSIK

LIVE-STREAMS |
ONLINE

NEUE MUSIK

PREMIERENKRITIKEN

ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski



Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal




Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)