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Die Schwester

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Arabella an der Deutschen Oper am Rhein | Foto (C) Hans Jörg Michel

Bewertung:    



Arabella war das letzte seiner sieben Strauss-Libretti, das dem Hofmannsthal aus seiner Feder glitt. 5 Opern (Elektra, Der Rosenkavalier, Ariadne auf Naxos, Die Frau ohne Schatten, Die ägyptische Helena), 1 Ballett (Josephs Legende) gingen diesem kongenialen Künstler-Paartum zwischen dem berühmten Münchner Komponisten und "seinem" zur damaligen Zeit nicht weniger berühmten Wiener Schriftsteller voraus. Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) starb infolge eines Schlaganfalls - zwei Tage nach dem Selbstmord seines 26jährigen Sohnes Franz...

Für Richard Strauss (1864-1949) bedeutete das, dass er sich ab dieser Zeit nur noch mit halb so guten Texten seiner nachfolgenden Opern begnügen und zufrieden geben musste; allein Stefan Zweig versorgte ihn dann noch mit einem Top-Libretto zu Die schweigsame Frau (UA 1935).



Die Arabella-Handlung "bewegt sich in einem operettenhaften Milieu, im Wien der 1860er Jahre. Protagonisten sind eine verarmte Adelsfamilie und deren Töchter im heiratsfähigen Alter, Arabella und Zdenka, sowie der reiche slawische Adlige Mandryka und der junge Offizier Matteo. Nach allerlei amourösen Verwicklungen kommt das Drama" - lt. Wikipedia - "zu einem glücklichen Ende".


*

Die gestern Abend in Düsseldorf wiederaufgenommene 2015er Inszenierung von Tatjana Gürbaca klemmt das dem damaligen Zeitgeist durchaus adäquat gewes'ne frauenunterwürfige Geschehen in einen von Henrik Ahr gebauten weißen Guckkasten, dessen Internbegrenzungen von auf- und zuklappenden Zwischenwänden unterbrochen werden, klaustophobisch ein. Die Regisseurin rückt die Arabellaschwester Zdenka, die im völlig heruntergekommenen Haus der Waldners, also mehr aus wirtschaftlicher Not heraus, als Arabellabruder Zdenko gehalten und "verkauft" wird, in den Mittelpunkt - von jener gehen ja dann auch diese den Plot vorantreibenden und zugleich dann wieder auflösenden Turbulenzen um den sagenhaften Schlüssel zu der Arabellakammer aus; dorthin beabsichtigte Zdenko-Zdenka ihren heimlich angebeteten Matteo (früher mal ein Arabellaliebsterkandidat) irrezuleiten usw. usf. / Die vielen Scheißverwicklungen lösen sich letztlich auf, ja und mit einem habsburgischen Friedefreudeierkuchen endet die Schmonzette; Strauss schüttete alles das mit süßlichsten und gleichsam süchtig machenden Musikeinlagen zu...

Mit den zwei jungen Sängerinnen Gabriele Scherer (Arabella) als wie Anja-Nina Bahrmann (Zdenka) UND dem sensationell sich bis zur Schmerzgrenze stimmlich verausgabenden Superstar Michael Volle (jüngst Hans Sachs in Bayreuth oder Barak an der Staatsoper Unter den Linden - jetzt und hier: Madryka) scheint die Aufführung "standesgemäß" besetzt.

Und Axel Kober dirigiert die mit der Strauss-Musik ganz gut im Reinen seienden Düsseldorfer Symphoniker.

Ja, mehr als akzeptabel.




Arabella an der Deutschen Oper am Rhein | Foto (C) Hans Jörg Michel

Andre Sokolowski - 22. September 2018
ID 10932
ARABELA (Opernhaus Düsseldorf, 21.09.2018)
Musikalische Leitung: Axel Kober
Inszenierung: Tatjana Gürbaca
Bühne: Henrik Ahr
Kostüme: Silke Willrett
Licht: Stefan Bolliger
Chorleitung: Patrick Francis Chestnut
Dramaturgie: Anne do Paço
Besetzung:
Graf Waldner ... Sami Luttinen
Adelaide ... Susan Maclean
Arabella ... Gabriela Scherer
Zdenka ... Anja-Nina Bahrmann
Mandryka ... Michael Volle
Matteo ... Jussi Myllys
Graf Elemer ... Cornel Frey
Graf Dominik ... Dmitri Vargin
Graf Lamoral ... Günes Gürle
Fiaker-Milli ... Nora Friedrichs
Kartenaufschlägerin ... Romana Noack
Zimmerkellner ... Luis Fernando Piedra
Chor der Deutschen Oper am Rhein
Düsseldorfer Symphoniker
Premiere an der Deutschen Oper am Rhein: 10. September 2015
Weitere Termine: 27.09. / 03.10.2018


Weitere Infos siehe auch: http://operamrhein.de


http://www.andre-sokolowski.de

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