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Musical

Die Spieler

und die

Heilsarmee



Bewertung:    



Das Musical ist der Beitrag der USA zum Musiktheater. Mit George Gershwin, Cole Porter, Irving Berlin, Rodgers & Hammerstein erlangte die Gattung in den zwanziger bis fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in der Nachfolge der Operette ein eigenes Format. Andrew Lloyd-Webber und seine Epigonen leiteten in den sechziger Jahren den Niedergang ein, die Ersetzung von schmissigen Kompositionen, geistreichen Texten und witzigen Reimen durch patentierten Kitsch.

Guys and Dolls von Frank Loesser aus dem Jahr 1950 gehört zu den letzten Exemplaren des klassischen Musicals. In Paris hat es jetzt im renovierten Théâtre Marigny an den Champs-Élysées Auferstehung gefeiert. In der französischen Hauptstadt, wo man wie nirgends sonst die Filmgeschichte pflegt, kann man zugleich die populäre Verfilmung durch Joseph L. Mankiewicz besuchen. Und siehe da: die Mischung aus Gesang, Tanz und Show funktioniert nach fast 70 Jahren und in Europa immer noch, selbst für Verächter des Genres und Anhänger der „Hochkultur“.

Das Musical verlangt, anders als das Sprechtheater, Perfektion. Es arbeitet mit Typisierung und hat mit psychologischem Realismus nichts im Sinn. „Musical“ ist ja die Kurzversion von „Musical Comedy“. Anders wiederum als bei der Oper kommt es nicht so sehr auf „große Stimmen“, wie auf eine besondere Färbung des Gesangs an, oft auch auf eine spezifische Komik im stimmlichen Ausdruck. Um auf Nummer Sicher zu gehen, hat man sich den Regisseur und Choreographen, den Dirigenten und die Besetzung aus England geholt. Gesungen wird auf Englisch, französisch übertitelt. Die Konstellation der Story liefert eine Steilvorlage für Komik ebenso wie für Romantik, für die auf der einen Seite die Tänzerin Adelaide und auf der anderen die Heilsarmistin Sarah steht. Eine Gang von Spielern trifft auf die Agitatoren der Heilsarmee. Wenn da die Liebe dazwischen kommt, bleiben die Verwicklungen nicht aus.

Musikalisch tragen die Patter Songs zur Komik bei, in denen Silbe und Note zusammenfallen. Ein Ausflug nach Havanna liefert den Vorwand für eine Choreographie zu lateinamerikanischen Rhythmen. Die bieder-frivolen Revuenummern der Girls allerdings tragen Eulen nach Athen. Das hat man in Paris schon aufregender gesehen.




Guys and Dolls am (C) Théâtre Marigny | Bildquelle: theatremarigny.fr

Thomas Rothschild – 4. April 2019
ID 11329
GUYS AND DOLLS (Théâtre Marigny, 03.04.2019)
Musikalische Leitung: James McKeon und Bastien Stil
Inszenierung und Choreografie: Stephen Mear
Ausstattung: Peter McKintosh
Licht: Tim Mitchell
Mit: Ria Jones, Clare Halse, Matthew Goodgame, Christopher Howell, Barry James, Rachel Izen, Joel Montague, Matthew Whennell-Clark, North Jack, Brendan Cull, Ross McLaren, Gavin Wilkinson, Gareth Jones, Thomas Morrison Alexandra Waite-Roberts, Emily Goodenough, Delycia Belgrave, Bobbie Little, Joanna Goodwin, Robbie McMillan, Adam Denma und Louis Mackrodt
Chor und Orchester des Théâtre Marigny
Premiere war am 13. März 2019.
Weitere Termine bis zum 27.07.2019


Weitere Infos siehe auch: http://www.theatremarigny.fr


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