Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 5

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Konzertkritik

Schubert und -mann

Isabelle Faust (Violine) und das Kammerorchester Basel bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen 2019
Bewertung:    




Erheblich ist der kompositorische Fortschritt, den Franz Schubert zwischen seiner 2. und 3. Sinfonie im Jahr 1815 – er war damals gerade 18 Jahre alt – gemacht hat. Hat die 2. Sinfonie noch den Charakter einer Folge von nicht immer überzeugend verarbeiteten Volkstänzen – man imaginiert sich auf einem Fest von Ländler stampfenden Dorfbewohnern –, so zeigt die 3. Sinfonie bereits deutlich die ganz eigene Handschrift des sich aus den unüberhörbaren Einflüssen von Haydn und Mozart, aber auch schon von Beethoven lösenden Komponisten.

Der vielseitige Heinz Holliger, der in der vergangenen Woche achtzig Jahre alt geworden ist, aber auftritt wie ein Sechzigjähriger, hält das vom Sound der alten Instrumente, insbesondere der Naturhörner und der historischen Posaunen geprägte formidable Kammerorchester Basel über weite Strecken zu einem Pianissimo-Spiel an, das den dichten Klang eher unterstreicht als vermindert. Ob der hohe Anteil von Frauen unter den Geigern dafür mitverantwortlich ist, lässt sich schwer feststellen.

Zwischen den zwei Sinfonien war als dramatische Einlage die Ouvertüre des noch jüngeren Schubert zu Des Teufels Lustschloss zu hören sowie das späte Konzert für Violine und Orchester d-Moll von Robert Schumann. Isabelle Faust, wie stets durch Anmut und ihre sympathische Ausstrahlung die Herzen des vorwiegend älteren Publikums erobernd, bestach durch die Symbiose von energischem Strich und lyrischer Färbung.

Die Werke dieses Abends waren seit ihrer Uraufführung allesamt nicht unumstritten und über längere Perioden hinweg vergessen. Bis heute unterscheiden sich die Bewertungen durch Spezialisten erheblich. So wurde das Konzert zu einem Lehrstück über die Relativität ästhetischer Urteile und eine Aufforderung, eher dem eigenen Geschmack zu vertrauen als dem Imponiergehabe von zweifelhaften Autoritäten. Heinz Holliger hat dazu seinen Beitrag geleistet.

Thomas Rothschild – 27. Mai 2019 (2)
ID 11441
LUDWIGSBURGER SCHLOSSFESTSPIELE (Forum am Schlosspark Ludwigsburg, 26.05.2019)
Schubert: Ouvertüre zu Des Teufels Lustschloss
- Sinfonie Nr. 2 B-Dur
- Sinfonie Nr. 3 D-Dur
Schumann: Violinkonzert d-Moll
Isabelle Faust, Violine
Kammerorchester Basel
Dirigent: Heinz Holliger


Weitere Infos siehe auch: https://www.schlossfestspiele.de


Post an Dr. Thomas Rothschild

Konzertkritiken

Neue Musik

Opernpremieren



Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!



Vielen Dank.



  Anzeigen:







MUSIK Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

BAYREUTHER FESTSPIELE

CASTORFOPERN

CD / DVD

INTERVIEWS

KONZERTKRITIKEN

LEUTE MIT MUSIK

LIVE-STREAMS |
ONLINE

NEUE MUSIK

PREMIERENKRITIKEN

ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski



Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal




Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)