18. Mai 2014 - Deutsche Oper Berlin
       TRISTAN UND ISOLDE
mit Stephen Gould und Nina Stemme
 
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 Nina Stemme singt und spielt den Liebestod aus Tristan und Isolde an der DOB - Foto (C) Bettina Stöß 
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Stephen Gould und Nina Stemme waren auch schon Tristan und Isolde bei dem großen 10teiligen WAGNER-ZYKLUS mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Marek Janowski; das geschah im März 2012 - und diese Aufführung liegt seither auch als Live-Mitschnitt für PentaTon vor...  
 
 Jetzt hat sie die DOB für sich und ihre Graham Vick-Regie anno 2011 gebucht; da sind seit der Premiere zwischenzeitlich (außer Peter Maus als Hirt) sämtliche Rollen umbesetzt, und alle scheinen sich in der mit reichlich Personal, was eigentlich im Tristan nichts zu suchen hat, und  psychoanalytischen Hinzureichungen arg gespickten Inszenierung irgendwie doch ziemlich wohl oder zurecht zu finden, jedenfalls war überhaupt nichts Mauliges und Aufzuckendes auf der Seite der GesangssolistInnen zu spüren - - alles prima oder was?
 
 Am Anfang war die Aufregung doch riesengroß, denn: Nina Stemme wurde als "Patientin" angekündigt, da sie an einer urplötzlich auftretenden Luftröhrenentzündung laborieren würde - das bemerkte man auch während ihres Absingens im Ersten Akt, und Alle hofften, bangten, wünschten, dass die Gute durchhält oder ihr nichts Schlimmerers passiert; vorsorglich (so der ankündigende Leiter vom Abenddienst) war wohl ein Taxi, mit Ersatz beladen, für den Fall der Fälle unterwegs...
 
 Der Fall der Fälle trat dann gottlob überhaupt nicht ein - im Gegenteil: Die Stemme fand im Zweiten und (noch mehr) im Dritten Akt zu einer Hochform, dass man seinen Ohren nicht mehr trauen wollte. Dass sie, außer ihren leicht emporgeglockten Höhen, auch noch in den "tiefen" Lagen gut (und legendär) ist, weiß ein Jedermann, der Stemme aus der Oper, aus Konzerten oder der Retorte kennt; doch was sie justament an diesem heutigen ("Problem"-)Abend zu leisten nach und nach dann in der Lage war, verschlug Einem die Sprache! Der Saal tobte.
 
 Nicht minder aufregend und epochal: ihr Partner Stephen Gould!!! Ich habe ihn noch nie so gut und so entwaffnend-menschlich singen/spielen live erlebt. Sein fast schon "schwerer" tenoraler Sound hat was wie eine ruhig daherrollende Welle, worauf man sich aufgehoben und auch sicher fühlt - im Dritten Akt (wo er diese fiebrilen Ausbrüche zu meistern hat) wird seine Art von Technik zum Ereignis; Seiffert klingt da, zum Vergleich, obzwar viel höher und viel schriller, aber Gould bleibt irgendwie doch klar(er) und, trotz aller stimmlichen Ekstase, grundiger. Phänomenal.
 
 Liang Li (als Marke), Egils Silins (Kurwenal) und Tanja Ariane Baumgarten (Brangäne) taten das Protagonisten-Hauptensemble kongenial ergänzen.
 
 Das Orchester der Deutschen Oper Berlin spielte unter Sir Donald Runnicles weich, warm, "gebunden"; kurzum: einfach schön.
 
 
 
 
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 Nina Stemme und Stephen Gould als Tristan und Isolde an der Deutschen Oper Berlin - Foto (C) Bettina Stöß
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 Bewertung:      
 
 
  
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a. so. - 18. Mai 2014 ID 7837
 
TRISTAN UND ISOLDE (Deutsche Oper Berlin, 18.05.2014)
 Musikalische Leitung: Donald Runnicles
 Inszenierung: Graham Vick
 Bühne und Kostüme: Paul Brown
 Licht: Wolfgang Göbbel
 Chöre: Thomas Richter
 Besetzung:
 Tristan ... Stephen Gould
 König Marke ... Liang Li
 Isolde ... Nina Stemme
 Kurwenal ... Egils Silins
 Melot ... Jörg Schörner
 Brangäne ... Tanja Ariane Baumgartner
 Ein Hirt	... Peter Maus
 Seemann ... Clemens Bieber
 Steuermann ... Ben Wager
 Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
 Premiere war am 13. März 2011
 Weiterer Termin: 25. 5. 2014
 
 
 Weitere Infos siehe auch: http://www.deutscheoperberlin.de
	  
     
	 http://www.andre-sokolowski.de
	   
             
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