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Musical

Ein nachdenklicher Abend voller

Erotik

CABARET an den Schauspielbühnen in Stuttgart

Bewertung:    



Vor einigen Tagen war es soweit: Cabaret, das Musical aus der Feder von Joe Masteroff, feierte Premiere im Alten Schauspielhaus in Stuttgart. Mitreißende Songs, nachdenkliche Momente und ein Hauch von Geschichte machen dieses Musical zu einem ganz besonderen.

Cabaret zeigt das noch jugendlich anmutende Berlin der Goldenen Zwanziger: Cliff Bradshaw, ein junger amerikanischer Schriftsteller, ist auf der Reise nach Berlin, um dort an einem Roman zu arbeiten. Dort angekommen, macht er sich auf die Suche nach einer Unterkunft und findet schließlich in der Pension der bereits betagten Fräulein Schneider eine Bleibe. Doch nicht nur das Alltagsgeschehen, sondern auch das Nachtleben reizt den jungen Bradshaw. Seine ersten Wege führen unter anderem in den bekannten Kit-Kat Club, wo er die junge Sängerin Sally Bowles (Vassiliki Roussi) kennenlernt. Kurz nach dem ersten Treffen wird Bowles entlassen und findet Zuflucht in Cliffs Pensionszimmer. Eine dramatische Geschichte um Liebe und Macht nimmt letztlich ihren Lauf und skizziert gleichzeitig, wie der Nationalsozialismus in Deutschland Einzug erhält und damit nicht nur das Glück des jungen Paares komplett zerstört.

*

Die Schauspielbühnen Stuttgart schaffen es mit Hilfe eines gut durchdachten, anfänglich etwas trist anmutenden Bühnenbildes (Dietmar Teßmann) den Zuschauer nicht nur gedanklich, sondern auch optisch mit auf die Reise zu nehmen. Gezielt wird hier, ähnlich wie auch bei den Kostümen (Monika Seidl), auf jegliche Extravaganz verzichtet, so dass sich der Zuschauer voll und ganz auf den Inhalt des Gezeigten konzentrieren kann. Eine Idee, die in Anbetracht von wiederholten Momenten der Stille des Publikums absolut gelungen ist.

Weniger bedrückend als die Handlung des Musicals selber kommt dafür der Gesang des gesamten Ensembles daher. Vor allem mit Vassiliki Roussi hat man gesanglich eine gute Besetzung für die Rolle der Sally Bowles gefunden. Es gelingt ihr mühelos den Spagat zwischen bekannten Gassenhauern wie „Money makes the world go round“ und eher einfühlsamen Balladen wie „Maybe this time“ gefühlvoll zu interpretieren. Neben Vassiliki Roussi fallen insbesondere Christopher & Daniel Wernecke auf. Mal ganz chic als Kit-Kat-Boys, dann wieder lässig als Matrosen bewegen sie sich leichtfüßig über die Bühne und verzaubern das Publikum mit viel Charme und Humor.

Denkt man bei einem Musical zunächst einmal an sehr leichte Kost, ist zusammenfassend festzuhalten, dass es sich bei Cabaret um eines der wohl düstersten Kapitel des Genres handelt und vermutlich kaum ein anderes Musical so viel zum Nachdenken anregt. Den Schauspielbühnen Stuttgart und der beachtlichen Inszenierung von Ulf Dietrich ist es zu verdanken, dass genau dieses Gefühl Abend für Abend transportiert wird.




Cabaret im Alten Schauspielhaus Stuttgart | Foto (C) Sabine Haymann

Benjamin Kramer - 17. Dezember 2017
ID 10433
CABARET (Altes Schauspielhaus Stuttgart, 09.12.2017)
Musikalische Leitung: Andrew Hannan
Inszenierung: Ulf Dietrich
Bühnenbild: Dietmar Teßmann
Kostüme: Monika Seidl
Choreographie: Andrea Heil
Mit: Alina Bier, Vasiliki Roussi, Heike Schmidt, Bianca Spiegel, Amelie Sturm, Kimberly Trees, Michael Hiller, Tilmar Kuhn, Harald Pilar von Pilchau, Lutz Standop, Christopher Wernecke und Daniel Wernecke
Roberto Volse & Band
Premiere an den Schauspielbühnen in Stuttgart: 8. Dezember 2017.
Weitere Termine: fast täglich bis 27.01.2018


Weitere Infos siehe auch: http://www.schauspielhaus-komoedie.de


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