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MaerzMusik 2015

Von der Suche nach der Zeit abseits von ästhetischen Fragen zur Neuen Musik

Ein Festival für Zeitfragen ist unter der künstlerischen Leitung von Odo Polzer aus dem Festival für Aktuelle Musik MAERZMUSIK geworden


Bewertung:    



"Nichts ist rar. Das einzig Rare ist die Zeit. Zeit ist der wahre Wert. Wer nicht in der Lage ist, für andere wertvolle Zeit zu erzeugen, wird verschwinden." (Jacques Attali)

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Odo Polzer nimmt sich diesen Anspruch und geht noch weiter: "Ich begreife dieses Format [der MaerzMusik - Anm.d.Red.] als Instrument der Forschung, der Spekulation und Imagination, das Wissen generieren und Bewusstsein schaffen kann." Das zentrale Projekt von MaerzMusik 2015, eine mehrtägige Konferenz "Thinking Together", untersucht das Politische der Zeit: Schuldenpolitik, Macht, Globalisierung - um nur ein paar Schlagwörter aus dem Vokabular des künstlerischen Leiters zu zitieren. Es zeigt einen universellen Anspruch, der offensichtlich nur noch wenig mit Musik zu tun hat. Nur Musik zu präsentieren, ist den Machern zu klein geworden. Man wird das Gefühl nicht los, dass man sich durch einen mächtigen intellektuellen Überbau vor ästhetischen Kategorien drückt. Warum erlebt man Timber von Gordon Timber in einer Version aus sechs elektronischen Schlagwerkern und nicht auf akustische Instrumenten? Über Chelsea Leventhals Hidden kann man lesen, dass sich das Stück in Unterwasserlandschaften bewegt - zu spüren ist davon im morbiden Heimathafen Neukölln nichts.

HauptAct des Festivals 2015 ist das 30 stündige Projekt The Long Now im Kraftwerk Mitte. Ein kontinuierlicher Fluss aus Musik und Videos soll dem Besucher von den getakteten Zwängen der Metropole abgrenzen und in einen Zustand der zeitlichen Zwanglosigkeit einzutauchen helfen. Freilich muss man dafür erst mal 30 Stunden investieren. Wer kann das schon? Bei Morton Feldmanns fünfstündigen Streichquartett Nr. 2 sind das noch die klassischen Neue-Musik-Konsumenten, im weiteren verschwindet dieses Publikum. Später hat man das Gefühl, dass vom unmittelbaren Nachbar, dem TechnoClub Tresor, das Publikum rüberschwappt. Am Ende entwickelt sich das Projekt auch wirklich zum TechnoAct in einem der beeindrucktesten Räume Berlins. Die müden Gestalten erheben sich von den überall herumstehenden Liegen und beginnen sich ekstatisch zu schütteln.

10 Tage Suche nach er Zeit muss man sich schon leisten können, Berlin 2015 kann das und findet sogar auch das Publikum dazu.



Foto (C) Steffen Kühn

Steffen Kühn - 30. März 2015
ID 8539
Weitere Infos siehe auch: http://www.berlinerfestspiele.de/maerzmusik


Post an Steffen Kühn

http://www.hofklang.de

Neue Musik



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