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Konzertkritik

Sinfonischer

Sinnestaumel



Hanna-Elisabeth Müller war die Solistin beim Wien 1900-Konzert mit dem WDR Sinfonieorchester in der Kölner Philharmonie | Foto (C) Chris Gonz; Bildquelle: koelner-philharmonie.de

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Der österreichische Komponist Alban Berg vertonte in seinen Sieben frühen Liedern für Sopran und Orchester zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter anderem Gedichte von Theodor Storm und Rainer Maria Rilke. Seine klanglichen Experimente mit expressiven lyrisch-musikalischen Nuancen wurden jetzt vom WDR Sinfonieorchester Köln im Rahmen der Veranstaltung Wien 1900 dargeboten - zusammen mit Gustav Mahlers Vierter Sinfonie.

Die Freude an Bergs und Mahlers Kompositionen wird spürbar, wenn Dirigent Christoph Eschenbach den Musikern die Einsätze mit fliegender Eleganz zuwirft und den Orchesterklang takt- und weihevoll entgegen nimmt. Die Streicher wiederholen mit stets neuen, feinen Schattierungen musikalische Motive, variieren sie und schaffen so farbige Klangteppiche. Die Geigen seufzen, schweben oder frohlocken.

Es wurden viele Erwartungen und Wünsche an Mahler herangetragen, etwas (Er-)Klärendes zu seinen geheimnisvollen, vage gehaltenen und semantisch nicht zuordbaren Sinfonien mitzuteilen. Doch detailreich vielgestaltige Kompositionen müssen nicht immer auf Nichtmusikalisches hinausweisen. In den großzügigen Räumlichkeiten der Kölner Philharmonie entstehen spannungsvolle Eindrücke, die so viel mit dem Physischen gemeinsam haben wie ein Traum. Es sind Erinnerungen an Melodien und Töne, teils wehmütig anklingend mit den Hörnern, teils mit dunklen, ungewissen Vorahnungen der nur subtil eingesetzten Trommeln. Mal entfaltet sich die Wirkung wie von außen betrachtend, mal sind wir mittendrin in einem wilden und lustigen Geschehen.

Wenn die Engel über das himmlische Leben singen, erfährt die Sinfonie dann doch eine lustige, niedliche Deutung. Die Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller singt in allen Tonhöhen wohlnuanciert, teils fein und sirrend. Leider dringt ihr weich modulierter, anmutig vorgetragener Gesang nicht vollends in die Breite des Konzertsaals. Besonders für das Publikum auf den Seitenrängen geht der kostbare Gesangspart manchmal im Zusammenspiel mit der dichten Instrumentierung etwas unter. Trotzdem war der Konzertabend wahrlich ein komplexer Ohrenschmaus.




WDR-Sinfonieorchester mit Wien 1900 in der Kölner Philharmonie | Foto (C) Ansgar Skoda

Ansgar Skoda - 19. Dezember 2016
ID 9759
WIEN 1900 (Kölner Philharmonie, 16.12.2016)
Alban Berg: Sieben frühe Lieder für eine Singstimme und Klavier
Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 4 G-Dur
Hanna-Elisabeth Müller, Sopran
WDR Sinfonieorchester Köln
Dirigent: Christoph Eschenbach


Weitere Infos siehe auch: http://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/


Post an Ansgar Skoda

http://www.ansgar-skoda.de



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