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nachDRUCK # 5

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Konzertkritik

Auf AIDA-

Kreuzfahrt nach

Italien



Das ist Riccardo Muti - Foto (C) Todd Rosenberg | Bildquelle: berliner-philharmoniker.de

Bewertung:    



Riccardo Muti zählt noch immer zu den schönsten Dirigenten dieser Welt! Man(n) ist dann jedesmal geradezu "benommen" von dem Anblick dieses Menschen und kann sich nicht recht entscheiden, ob man(n) nun zu ihm als Mensch & Mann oder vielmehr zu Dem, was er (außer gut auszusehen) sonst noch Schönes kann (nämlich sehr schön [und gut] zu dirigieren), etwas schreibt.

Auf jeden Fall stand er bisher nicht auf den Wunschlisten der deutschen Feuilletons nach einem neuen Wunsch-Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker. Die teu'ren Musiker des weltbesten Orchesters - so's das deutsche Feuilleton mitunter immer wieder zu behaupten sich in diese Art von Nebensächlichkeit verliert - wählen nunmehr in knapp vier Wochen ihren neuen Chef höchstselbst und insgeheim; wir sind gespannt, wer's wird...

Aber zurück zum Muti:

Der ist von Geburt her Neapolitaner, und als solcher setzte er nun Richard Strauss' belanglos-hübsche Urlaubsfantasie unter dem Titel Aus Italien - und nachdem er sie schon einmal 1989 hier geleitet hatte (seither hatte sie das Spitzen-Weltorchester nicht mehr spielen wollen) - auf den Plan. Der junge Strauss, der zu dem Zeitpunkt seines Komponierens dieses Jugendwurfs gerade einmal 22 Jahre zählte, hatte dann im letzten der vier überlangen und nicht enden wollenden seicht-südländischen Sätze "Funiculi, funiculà", 'nen prall-derb-lustig herzitierten und leicht variierten Gassenhauer aus der Gegend, sozusagen eingearbeitet - das war dann auch der glückliche Moment, wo ich aus meinem anhaltenden Tiefschlaf, den ich bis dahin gemütlich zelebrierte, arg-abrupt zurückgeschleudert werden sollte; und so schloss dann auch das Werk sowie der italienisch-neapolitanisch anmutende Kreuzfahrtabend, und das Publikum schien über alles Maß vom Muti und den Philharmonikern begeistert.

Mozarts Haffner-Sinfonie war außerdem zu hören; und die klang tatsächlich so, als würde sie als Hintergrundmusik zu einem ausladenden Kapitänsdinner auf 'nem AIDA-Kreuzfahrtdampfer (nach Italien) säuselig erklingen. Kinder, nein, so spielt man heutzutage keinen Mozart mehr; aber das wisst ihr selbst!

Interessanter noch - vielleicht sogar das eigentliche Highlight des AIDA-Kreuzfahrtschiff-Events an diesem Abend - war das Kennenlernen von Franz Schuberts 8minütiger Ouvertüre im italienischen Stil - ich kannte dieses Stück bisher noch nicht; zuletzt spielten es die Berliner Philharmoniker vor ca. 80 Jahren (quasi in der Nazizeit). Der Muti transportierte es ganz federleicht, und die Orchestermusiker ließen sich auf das Schwerelose dieses wahrlich-winzigen Juwels gern für uns Hörer ein.

*

Der neue, alte Trend bei den Berliner Philharmonikern: Wenn internationale Pultstars zwischendurch mal wieder so vorbeikommen, pflegen sie - rein vom Programmatischen her - durchgehend zu langweil'n.

Unser Rat zur Tat: Dann musiziert doch besser gleich ganz ohne sie. Fiele gewiss nicht auf, falls da wer vorne fehlt.
Andre Sokolowski - 16. April 2015
ID 8574
BERLINER PHILHARMONIKER (Philharmonie Berlin, 15.04.2015)
Franz Schubert: Ouvertüre im italienischen Stil C-Dur D 591
Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 35 D-Dur KV 385 | Haffner
Richard Strauss: Aus Italien, Symphonische Fantasie G-Dur op. 16
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Riccardo Muti


Weitere Infos siehe auch: http://www.berliner-philharmoniker.de


Post an Andre Sokolowski

http://www.andre-sokolowski.de

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