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Konzertkritik

Die Alleskönner



Das ist Henrik Nánási, der GMD der Komischen Oper Berlin | (C) Jan Windszus Photography

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Henrik Nánási gibt nächstes Jahr seinen Posten als Generalmusikdirektor der Komische Oper Berlin auf - da wird er dann fünf Jahre an dem Haus gewesen sein. Genauso lang war übrigens Kirill Petrenko (von 2002 bis 2007) im Amt. Eine respektable Dauer also - denn: es gab schon Dirigenten, die es überhaupt nicht lange ausgehalten hatten resp. mit denen das Orchester der Komischen Oper Berlin überhaupt nicht lange (weiter) musizieren wollte; wir nennen pietätsversessen keine Namen.

Und man möchte sich nun also sputen, dass man in der anstehenden einundeinhalb Spielzeit noch so viel wie möglich Nánási an Ort und Stelle und in live erlebt, bevor der Star sich wieder fortverdrückt... (So Posten in der KOB werden im Allgemeinen auch als "Sprungbrett" für bevorstehende Weltkarrieren gern genutzt.)

*

Grund- oder Hauptmotiv, weswegen es uns heute wieder einmal flugs ins Sinfoniekonzert verschlug, war/ist natürlich dieser Alleskönner - das Orchester der Komischen Oper Berlin - an sich. Und dieser Apparat ist in der Tat ein Phänomen! Er spielt Barock, er spielt "klassische" Oper, Operette, er spielt Musical und zeitgenössische Musik - und Alles, was er auf die Notenpulte so zu lagern kriegte, macht er aufsehenerregend gut. Mit diesem Vielseitigkeitsanspruch ist er in der Hauptstadt singulär - und konkurrenzlos sowieso.

Jetzt hatte er dann Bartóks 2. Violinkonzerts sowie Tschaikowskis Pathétique auf dem Konzertplan stehen - und auch hiermit (Bartók und Tschaikowski) war und ist er hinlänglicher Weise und aufs Allerbeste ausgewiesen [s. Herzogs Blaubarts Burg und Jewgeni Onegin]:

"Mit gängigen Zutaten wie Sonatensatz, Rondo und Solokadenz knüpft Bartóks 2. Violinkonzert an die großen Solokonzerte der Klassik und Romantik an. Gleichzeitig aber erweist es sich mit seinen schillernden Klangfarben, einer Zwölftonmelodie und harschen Stimmungsumbrüchen deutlich als Werk der Moderne." (Quelle: Programmheft KOB) / All das vielmehr herausgearbeitet als weniger herausgewirkt zu haben war Michael Barenboim, der als Solist fungierte, angetreten. Er ist mehr (und ganz im Unterschied zu seinem hochberühmten Vater) ein sichtlich introvertierter Künstler, also man muss schon arg großen Auges oder gutbebrillter Weise sehr gezielter Maßen hinstarren, dass resp. ob man überhaupt dann irgendeine "Regung" bei ihm sieht - wem das partout, wie mir, letztendlich nicht gelang, konnte dann halt zum Schluss nur feststellen: unaufgeregt, uninspiriert, unnachhaltig.

Ja und die großartige Pathétique "leidet" natürlich ungemein in diesem Haus - bei dieser dumpfdeckelnden und recht basslastigen (2. Rang)-Akustik. Schwerlich auszumachen, wie das Alles wohl im Idealzustand - von der Akustik her - geklungen haben mochte; dem Orchester, das sehr üppig aufgestellt gewesen war, kann man den Vorwurf daher nicht zu Buche schlagen. Geht ja ganz und gar nicht.
Andre Sokolowski - 20. Februar 2016
ID 9156
ORCHESTER DER KOMISCHEN OPER BERLIN (Komische Oper Berlin, 19.02.2016)
Béla Bartók: Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 Sz 112
Pjotr I. Tschaikowski: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 Pathétique
Michael Barenboim, Violine
Orchester der Komischen Oper Berlin
Dirigent: Henrik Nánási


Weitere Infos siehe auch: http://www.komische-oper-berlin.de


Post an Andre Sokolowski

http://www.andre-sokolowski.de

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