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nachDRUCK # 5

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Konzertkritik

Ostern mit Ton Koopman

Größer kann der Unterschied nicht sein: Während sich unterm Logo FESTTAGE 2006 (Ausrichter dieser Kulinarienspiele für die jedes Jahr ausschließlich wegen Daniel Barenboim aus aller Herren Länder angepilgert kommenden Scheckkartenträger ist die Deutsche Staatsoper Berlin) Veranstaltungen, deren Preise sich bis dreiste à 260 EURO hoch bewegen, einem ziemlich handverlesenen illustren Kreise präsentieren, probt das Deutsche Symphonie-Orchester die ERNEUERUNG - worunter ein sehr "breitenwirksames", vor allem aber zahl-/bezahlbares Programm rund um die Ostertage zu verstehen ist.

Und in der Tat hat alles das benachbarschaftliche Bemessungsqualität: Zum Beispiel 13. April, Gründonnerstag, wo eine Art von Bach-Totale am Kulturforum nah des Berliner Tiergartens geboten wird... mit Daniel Barenboim (Bach, Das Wohltemperierte Klavier Teil I) oder Ton Koopman (Bach, Die Kunst der Fuge); wie entscheiden? was wiegt schwerer?? selbstverständlich Bachs Vermächtnis, dieses rätselhafte Fugensammelsurium des Thomaskantors, welches immer noch und immer wieder, trotz der wissenschaftlich nachgewiesenen De-facto-Lage ihres Gegenteiles, zu der volkstümlichen Annahme verführt, es könnte sich bei ihm um ein den Meister aus dem Leben fortgerafft habendes, also unvollendetes, um nicht zu sagen "abgebrochnes" Opus handeln. - Und so hören/sehen wir an zwei flämischen Cembali, die vor dem schlichten Altar in der Kirche St. Matthäus nebenher gestellt sind, Tini Mathot und Ton Koopman zwei-/drei-/vierhändig die Bach'schen Kontrapunkte nacheinander abarbeiten; und der allermysteriöseste der sechszehn Teile, eben jener legendäre "abgebrochene" (die Nr. IX), vernimmt sich mittendrin in dem Programm als wäre er nicht da, als gäbe es am Ende keinen mysteriösen "Abbruch", und das Ganze, der Gesamteindruck an sich, ist meinethalben schon als nüchtern, um nicht gar zu sagen wissenschaftlich-weiß zu nennen.

An zwei Abenden vor/nach der Kunst der Fuge hat Ton Koopman noch das DSO geleitet. Und es wurde wieder manifest, was für ein Weltklasseorchester dieser Klangkörper unter Nagano (der im nächsten Jahr als Generalmusikdirektor an die Münchner Oper geht) geworden ist. Im ganz Besonderen hat es den Nachweis dieser Lobeshuldigung bei Joseph Haydns Sieben letzten Worten unseres Erlösers am Kreuze erbringen können; stellenweise glaubte man nur 1 Violine und 1 Cello zu vernehmen... derart "einheitlich" erscheint der Streicherklang.

Andre Sokolowski - 16. April 2006
ID 2347
KONZERTE MIT TON KOOPMAN IN BERLIN

9. April 2006, Philharmonie
Klaus Mertens, Bass
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Ton Koopman, Dirigent
Werke von Bach und Mendelssohn

13. April 2006, Kirche St. Matthäus
Tini Mathot und Ton Koopman, Cembali
Bach, Kunst der Fuge

14. April 2006, Philharmonie
Rundfunkchor Berlin (Einstudierung Robert Heimann)
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Ton Koopman, Dirigent
Werke von Schütz und Haydn


Weitere Infos siehe auch: http://www.dso-berlin.de



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