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Rosinenpicken (94 / 95 / 96)

Ostern

in Wien



Großer Musikvereinssaal in Wien - hier finden nicht bloß die alljährlichen Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker statt, nein, hier spielen auch die Wiener Symphoniker, als Beispiel nur...


Wien ist teuer. Für Touristen sowieso. Also warum nicht auch - wenn schon mal hier - gleich in die teuersten der kulturellen Nobelschuppen geh'n? Gesagt, getan:

Musikvereinssaal, Staatsoper und Burgtheater: nobler geht es wirklich nicht mehr!!!

Nach den Wiener Philharmonikern (und immer wieder geht der Wettstreit, wer das beste aller Vorzeigeorchester auf der Welt wohl ist: die Wiener oder die Berliner Philharmoniker, oder vielleicht auch das Chicago Symphonie Orchestra??? keine Ahnung, was und wer da stimmt) sind die Wiener Symphoniker demnach das "zweite Haus am Platz". Ich hatte sie noch nie in live gesehen und gehört; so wurde es jetzt höchste Zeit, das nachzuholen... / Fabio Luisi, immer noch der Chef dieses Orchesters, dirigierte nun am Ostersamstag einen bunten Abend, und der ORF schnitt diesen bunten Abend für das Fernsehen auf 3sat mit. Man einigte sich auf den Titel "Wiener Wasser"; also gab es diesbezüglich zehn diverse Stücke, halt zum Thema "Wiener Wasser", nacheinander abgespielt. Das erste und das letzte dieser Reihenfolge - Dukas' ZAUBERLEHRLING sowie Strauß' (Sohn) AN DER SCHÖNEN BLAUEN DONAU - waren wohl die eindrucksvollsten Darbietungen, und sie zeugten in der Tat davon, dass Wien's Symphoniker mitnichten als das zweite Haus am Platze (nach den Wiener Philharmonikern), und ob und wie auch immer, zu begreifen wären. Was das Management jedoch dazu bewogen haben könnte, eine der drei WASSERMUSIK-Suiten Händels ins Programm zu nehmen, bleibt ein ursägliches Rätsel sondergeichen; als ein buntestmöglicher Programmpunkt sicherlich zu akzeptieren - doch als interpretatives Angebot: undiskutabel!



Wiener Staatsoper


Wagners PARSIFAL wird, meistens am Karfreitag oder über Ostern, in den Operntempeln "deutschsprachiger" Städte aufgeführt. In Wien (Staatsoper) geht und ging man gar so weit, die noch vor Hunderten von Jahren pietätsschwanger vermiedne Applaudiererei am Schluss des Ersten Aufzugs - unter zischender Ermahnung für so Ruhestörer oder Dennoch-Klatscher - sozusagen aufrecht zu erhalten: Wehe ihnen, wenn sie sich erdreisteten oder so ähnlich... (Wien bleibt Wien.) / Christine Mielitz, aus dem deutschen Osten, inszenierte vor paar Jahren PARSIFAL hier neu; sie hatte sich auch ein paar schöne und plausible Bilder für das geistig blödsinnige Unding mit den herrlich weitschweifigen Weiheklängen einfall'n lassen; beispielsweise lässt sie Frauen mit und ohne ihre(n) Kinder(n), quasi unterirdisch, an der großen Soll-nicht-Sterben-Szenerie teilhaftig sein u. v. a. m. // Falk Struckmann (als Amfortas) oder Petra Lang (als Kundry) waren irgendwie schon kongenial besetzt; und Peter Schneider dirigierte uneitel und übersichtlich-schnörkellos; ich habe schlechtere Vorstellungen des Bühnenweihfestspiels erlebt...



Wiener Burgtheater


Eine der schönsten Liebesgeschichten dieser Welt ist die von Wladimir und Estragon in Becketts WARTEN AUF GODOT. Man hat den (hörerischen) Eindruck, dass die beiden schon seit hundertneunundneunzig Jahren ungetrennt und untrennbar zusammen wären. Und wenn man den Stimmen und den Gesten ihrer wunderbaren Schauspieler Michael Maertens & Ernst Stötzner Glauben schenken will, so ist es auch dann so... / Das Wiener Burgtheater hat, seit etlichen von Jahren, eine Produktion aus Bochum im Programm. Sie stammt von Matthias Hartmann (Regie) und Karl-Ernst Herrmann (Bühne). Auf einer Riesenrübe wippt ein Laufsteg auf und ab; das keimend Oberste der resp. aus der Riesenrübe ist ein aufrecht-grünes Ästlein, welches sich nach rechts als imitiertes Bäumchen neigt; ein Blatt trägt es, nicht mehr, nicht weniger. Auf-/untergehend: Mond und Sonne. // Ignaz Kirchner (Pozzo) / Marcus Kiepe (Lucky) spielen die Vorübergehenden aus jener herzergreifenden Geschichte über Liebe, Lust und Leid im hohen Alter; Beckett sah nicht nur so aus, er schrieb auch scheinbar ausschließlich für Greise.

Wien macht alt.


Andre Sokolowski - 9. April 2010
ID 00000004592

FRÜHLING IN WIEN (Großer Musikvereinssaal Wien, 03.04.2010)
Werke von Dukas, Strauß (Sohn), Händel, Smetana, Massenet und Ivanovici
Wiener Symphoniker
Antal Szalai, Violine
Dirigent: Fabio Luisi
http://www.wiener-symphoniker.at

PARSIFAL (Wiener Staatsoper, 04.04.2010)
Musikalische Leitung: Peter Schneider
Inszenierung: Christine Mielitz
Aussattung: Stefan Mayer
Besetzung: Falk Struckmann (Amfortas), Ain Anger (Titurel), John Tomlinson (Gurnemanz), Christopher Ventris (Parsifal), Wolfgang Bankl (Klingsor), Petra Lang (Kundry) u. a.
Chor der Wiener Staatsoper
(Choreinstudierung: Thomas Lang)
Orchester der Wiener Staatsoper
http://www.wiener-staatsoper.at

WARTEN AUF GODOT (Wiener Burgtheater, 05.04.2010)
Regie: Matthias Hartmann
Bühne: Karl-Ernst Herrmann
Kostüme: Su Bühler
Besetzung: Michael Maertens (Wladimir), Ernst Stötzner (Estragon), Ignaz Kirchner (Pozzo) und Marcus Kiepe (Lucky)
http://www.burgtheater.at




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