Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 5

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Rosinenpicken (261)

Vertrauenssache



Vertrauenssache in der WERKSTATT im Schiller Theater - Foto (C) Stephanie Lehmann


Der Vertrauenssache von Ernst Krenek (Komposition/Libretto) - deren Wiederausgrabung durch Günther Albers (musikalische Leitung/Klavier), Neco Çelik (Inszenierung), Stephan von Wedel (Ausstattung) und die vier hochgenial-fantastischen GesangssolistInnen Narine Yeghiyan (als Gloria), Maria Hilmes (als Vivien), Kim Schrader (als Richard) sowie Timothy Sharp (als Edwin) in der WERKSTATT des Schiller Theaters erfolgte und deren vorerst letzter Vorstellung wir gestern Abend beizuwohnen das Vergnügen hatten - liegt ein schlichtes Denkmodell zugrunde, nämlich:

Dass Vertrauen nur von Selbstvertrauen käme.

Diese selbstbewusste These stellen übrigens die beiden Frauen jener sonderlich-absurden Kammeroper des im Jahre 1938 in die USA geflüchteten österreichischen "Kulturbolschewisten" (Nazi-Jargon); Krenek schuf sie im Jahre 1945 als ein Auftragswerk der MET, die sie dann allerdings nie uraufführte - das besorgten letztlich, 16 Jahre später, die Saarbrücker Stadttheater-Kammerspiele. [In der lesenwerten Stückeinführung von Jens Schroth gibt es dann übrigens noch weitaus mehr über den Krenek und sein Opus zu erfahren.]

Ganz im Stile einer britischen Gesellschaftskomödie läuft die Un-Handlung dann ab: Zwei Paare - zweimal er & sie - werfen sich also Un-Vertrauen zueinander vor und wollen, ähnlich wie bei Mozarts Così, Selbsterfahrung experimentieren, um ihr Ur-Vertrauen von vor unzähligen Jahren wieder herzustellen oder so.

Das läppische Geplapper, was dann zunehmender Weise völlig auf den Geist geht (doch man muss den O-Text auch nicht mitlesen; nein, besser nicht!!), tut sich zur Mitte des Geschehens, ungefähr, auf Schmuck, der zu versetzen wäre, fokussieren; ergo - was dann spätestens ab dieser Stelle klar sein dürfte - spielt der ganze Kopfgeburtskrampf ausschließlich in Gutbetuchten-Kreisen, was der Regisseur dann atmosphärisch-folgerichtig auch wie Straußens Fledermaus begreift...

Ja und wir wirtschaftlich vielleicht Nicht-ganz-so-gut-wie-diese-Gutbetuchten-Dastehenden werden schließlich mit so einer Art von leiseweinender Genugtuung darüber, dass es Denen (jenen Gutbetuchten) auch nicht besser geht als uns, belohnt oder entschädigt, je nachdem.

Die jämmerliche Quintessenz von Allem könnte beispielsweise auch die nachstehende Plattitüde sein:

Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser.




Vertrauenssache in der WERKSTATT im Schiller Theater - Foto (C) Stephanie Lehmann



Bewertung:    

Andre Sokolowski - 7. Oktober 2013
ID 7227
VERTRAUENSSACHE (Werkstatt im Schiller Theater, 06.10.2013)
Musikalische Leitung: Günther Albers
Inszenierung: Neco Çelik
Ausstattung: Stephan von Wedel
Licht: Olaf Freese und Irene Selka
Dramaturgie: Jens Schroth
Besetzung:
Gloria ... Narine Yeghiyan
Vivian ... Maria Hilmes
Richard ... Kim Schrader
Edwin ... Timothy Sharp
Premiere war am 21. September 2013


Weitere Infos siehe auch: http://www.staatsoper-berlin.de


http://www.andre-sokolowski.de



  Anzeigen:







MUSIK Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

BAYREUTHER FESTSPIELE

CASTORFOPERN

CD / DVD

INTERVIEWS

KONZERTKRITIKEN

LEUTE MIT MUSIK

LIVE-STREAMS |
ONLINE

NEUE MUSIK

PREMIERENKRITIKEN

ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski



Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal




Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)