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Wagner, Wagner und kein Ende... (200. Geburtstag)

21. | 22. September 2013 - Deutsche Oper Berlin

DAS RHEINGOLD | DIE WALKÜRE

dirigiert von Sir Simon Rattle


Rheingold-Szenenbild von einer Aufführung der Deutschen Oper aus dem Jahr 2010 - Foto (C) Bettina Stöß



Rosinenpicken (256 | 257)


Wehmut kam auf.

Der legendäre Tunnel-RING vom Macher-Duo Friedrich & Sykora würde also - wenn man den Gerüchten Glauben schenkte - Januar 2014 allerletztmals live erlebbar sein; nach immerhin fast 30 Jahren unentwegt-kontinuierlicher Präsenz in Westberlin! Die Deutsche Oper rüstete sich allem Anschein nach nun doch (tatsächlich) für das 21. Jahrhundert.

Die vermeintlichen Gerüchte [denn wir waren unfreiwillig Lauscher eines emsig vor sich hin plaudernden Menschen, dessen hochbedeutungsvolle Herkunft mit einer wahrscheinlich hochverantwortungsvollen Beschäftigung in einem dieser zahlreichen Wagner-Verbände, die es weltweit gibt, in hauptstädtischer Querverbindung stand] besagten nämlich weiter, dass das Hohe Haus die nächsten drei, vier Jahre ohne Wagners RING auskommen wollen würde, um 2017 dann Regie-Star Philip Stölz (Rienzi, Parsifal) mit jener Großaufgabe einer neuen Inszenierung zu betrauen - - wie gesagt: So lauteten die über das Parkett der DOB kurz vor Beginn des Rheingold-Abends hingesäuselten Wagner-Verbandsgerüchte...

* * *

Doch es war - in erster Linie - freilich und vor allem auch ein Peter Maus-Event, das zu erleben wir die Sonderfreude hatten, denn: Seit 39 Jahren ist dieser Tenor der Deutschen Oper, seinem Stammhaus, unaufhörlich treu verbunden; und er konnte hier (und nicht nur hier; auch Bayreuth war ein "fester" und gewohnter Arbeitsplatz von ihm) Triumphe feiern. Eine seiner Glanzrollen war/ist der Rheingold-Mime! Anrührend gespielt als wie gesungen, kurz und gut: Sensationell!!

Sonst allerdings, an diesem ausnahmsarmen Abend, nicht viel mehr als stadttheatermäßiges Niveau - und allenfalls der immer noch und immer wieder "seinen" Loge fulminant herbeizaubernde Burkhard Ulrich ragte da, was alles Musikalische betraf, deutlich hervor; vielleicht auch noch Martina Welschenbach als Freia. Doch vom Rest auf dem Besetzungszettel (s.u.) wollen wir aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen wohl besser schweigen.




Rheingold-Szene aus dem 30jährigen Dauer-RING der Deutschen Oper Berlin - Foto (C) Bettina Stöß



In Walküre tagsdarauf vermochten immerhin Simon O'Neill sowie Eva-Maria Westbroek als Geschwisterpaar gesanglich und gestalterisch zu überzeugen. Ähnliches könnte, mit ein paar Abstrichen, sogar für Evelyn Herlitzius als Brünnhilde attestiert gewesen sein. Demgegenüber fehlte uns für die drei andern Hauptgestalten (Hunding, Wotan, Fricka) das verbale Rüstzeug, anders ausgedrückt: Es gab und gibt zu ihren Rollenträgern nichts Bedeutendes zu sagen; und beleidigen wollten wir hier an dieser Stelle wirklich nicht.

Dass Simon Rattle, der mit dieser einmaligen RING-Aufführung [Siegfried, Götterdämmerung folgen dann noch am 27. und 29. September] sein so überraschendes Debüt im Graben des Orchesters der Deutschen Oper Berlin gab, empfanden wir - nach dem von uns Gehörten - allenthalben mehr als eine Dirigenten-Mucke der besondren Art. Aufhorchen ließ der insgesamt doch transparente und recht warme Klang. Aber die Musiker dieses in puncto Wagner hocherfahrenen und auch mit allen Wassern gewaschenen Klangkörpers boten, wie wir uns nachträglich besinnen, selten irgendwelchen Grund zur Klage. Spielen halt dann immer so, wie es die Pultstars wollen...

*

Eines bleibt auf alle Fälle festzuhalten: Dass die Deutsche Oper, was den liebevollen Pflegedienst an ihrem langjährigen RING betraf, strategisch-taktisch (und auch ökonomisch!) richtig lag. Denn wie man - um ein Negativbeispiel vergleichend anzuführen - Steuergelder aus dem Fenster werfen kann, bewies die Lindenoper nebenan; die wollte ihre respektable Harry Kupfer-Inszenierung (1993-1996) unbedingt durch eine "neuere" (und teuerere!!) abgelöst sehen - - das Produktionsergebnis ihres Macher-Teams um Guy Cassiers war, ist und bleibt ein nicht nur künstlerisches Ärgernis par excellence.




Walküre-Szene aus dem 30jährigen Dauer-RING der Deutschen Oper Berlin - Foto (C) Bettina Stöß




Bewertung der Inszenierung DER RING DES NIBELUNGEN:





Andre Sokolowski - 23. September 2013
ID 7175
DAS RHEINGOLD | DIE WALKÜRE (Deutsche Oper Berlin, 21.|22.09.2013)
Musikalische Leitung: Sir Simon Rattle
Inszenierung: Götz Friedrich
Ausstattung: Peter Sykora

Besetzung Das Rheingold:
Wotan ... Markus Brück
Donner ... Juha Uusitalo
Froh ... Thomas Blondelle
Loge ... Burkhard Ulrich
Alberich ... Eric Owens
Mime ... Peter Maus
Fasolt ... Reinhard Hagen
Fafner ... Tobias Kehrer
Fricka ... Doris Soffel
Freia ... Martina Welschenbach
Erda ... Dana Beth Miller
Woglinde ... Siobhan Stagg
Wellgunde ... Christina Sidak
Flosshilde ... Okka von der Damerau
Kinderchor der Deutschen Oper Berlin

Besetzung Die Walküre:
Siegmund ... Simon O'Neill
Hunding ... Reinhard Hagen
Wotan ... Thomas Johannes Mayer
Sieglinde ... Eva-Maria Westbroek
Fricka ... Doris Soffel
Brünnhilde ... Evelyn Herlitzius
Helmwige ... Heidi Melton
Gerhilde ... Manuela Uhl
Ortlinde ... Martina Welschenbach
Waltraute ... Rachel Hauge
Siegrune ... Dana Beth Miller
Rossweiße ... Christina Sidak
Grimgerde ... Ronnita Miller
Schwertleite ... Ewa Wolak

Orchester der Deutschen Oper Berlin
Premieren waren am 16. September | 6. Oktober 1984
Weitere Termine: 8. | 9. 1. 2014


Weitere Infos siehe auch: http://www.deutscheoperberlin.de


http://www.andre-sokolowski.de



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