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DAS RHEINGOLD

konzertant



Als Marek Janowski damals (1980er) mit der Staatskapelle Dresden Wagners Rheingold in der Elbmetropole konzertant darbot, standen die Gesangssolisten jeweils vorm Orchester; und zwar alle (also die auch kurz aufgetretene Ortrun Wenkel als Erda oder Marita Napier als Freia oder Matti Salminen sowie Hermann Becht als Fafner & Fasolt) in einer Reihe - aber warum schreibe ich das? Weil:

Am Beispiel Fafner & Fasolt (Timo Riihonen und Günther Groissböck), die rechtsseitig mitten im Orchester (Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin) während ihrer zwei Auftritte zu stehen hatten, musste man mal wieder eine klangregielich zu verantwortende Untat dieses insgesamten Wagnerzyklus registrieren, denn: Die beiden Bässe waren - jedenfalls für die im vorderen Parkett geweilt habende Hörerschaft - fast nicht zu hören; also hätten sie wohl besser gleich zu Hause bleiben können. Schade auch.

Und was da früher mal - und wir erinnern uns jetzt wieder an die schöne legendäre Dresdner Produktion samt ihrer inklusiven konzertanten Darbietungen - so grandios und möglich war, nämlich die für die damalige Ära maßstabsetzende Elite aus dem "Wagner-Weltgesang" zu engagieren (Adams Wotan, Schreiers Loge, Mintons Fricka usf.), scheint heutzutage gänzlich ausgeschlossen; und im Umfeld jenes anstehenden Wagner-Jahres sowieso. Also man greift zu Denen, die gerade irgendwie für diese oder jene Rolle habbar sind: Tomasz Konieczny (Wotan) hat die potenzielle Fähigkeit, sämtliche Heldenhöhen seines Chefgotts stimmlich zu erklimmen; von der Artikulation her allerdings ist dieses Timbre mehr als gewöhnungsbedürftig. / Iris Vermillion (Fricka) merkt man sehr deutlich an, dass sie bereits seit zig Jahrzehnten singt; obgleich sie jedesmal, auch heute wieder mal, herausragend gut spielt. / Ob es Ricarda Merbeths Traumwunsch war, die Freia, die nun wirklich, außer bisschen hochgieksiger Weise Hilfe-Hilfe hin und her zu rufen, nichts Besonderes zu tun hat, exklusiv zu geben?

Dieser Abend hat jedoch auch Sternstunden-Charakter: Christian Elsner (Loge) und Andreas Conrad (Mime) präsentieren weltklassig ihre zwei Rollen; gut auch möglich, dass die Beiden weltweit momentan (sowohl als Loge wie als Mime) nicht zu toppen sind!!

Einzige Überraschung allerdings: der Alberich von Jochen Schmeckenbecher, den Berlinern übrigens seit Längerem kein Unbekannter; wir erinnern uns z. B. an den Klingsor, den er vor paar Jahren mal beim Barenboim gegeben hatte. Seine Stimme ist zwar nicht sehr kraftvoll, und er fiel mit ihr auch wirklich kaum groß auf, aber - was er dann heute mit und aus dem Alberich versuchte und herausgeholt hat, war schon mehr als nur beachtenswert! Die größten Sympathiebekundungen am Schluss der konzertanten Aufführung zurecht für ihn.

Hauptstar - wie eh und je - der Rundfunkklangkörper mit seinem Dirigenten; und Janowskis zweites Platten-Rheingold hört sich viel brutaler und viel aggressiver an als das vor über dreißig Jahren! Ich bin heiß auf Die Walküre übermorgen.


Andre Sokolowski - 22. November 2012
ID 6391
DAS RHEINGOLD konzertant (Philharmonie Berlin, 22.11.2012)
Tomasz Konieczny (Wotan)
Antonio Yang (Donner)
Kor-Jan Dusseljee (Froh)
Christian Elsner (Loge)
Iris Vermillion (Fricka)
Ricarda Merbeth (Freia)
Maria Radner (Erda)
Günther Groissböck (Fasolt)
Timo Riihonen (Fafner)
Jochen Schmeckenbecher (Alberich)
Andreas Conrad (Mime)
Julia Borchert (Woglinde)
Katharina Kammerloher (Wellgunde)
Kismara Pessatti (Floßhilde)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Dirigent: Marek Janowski


Nächste Termine:

24. November 2012, Die Walküre
1. März 2013, Siegfried
15. März 2013, Götterdämmerung

Weitere Infos siehe auch: http://www.rsb-online.de


http://www.andre-sokolowski.de



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Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal




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